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Sag niemals nie

Sag niemals nie

Titel: Sag niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Schuhe. »Ah, ich glaub... ich muss mal schnell
jemanden suchen gehen. Vielleicht sehen wir uns nachher noch, ja?«
    Stan 5 gefiel es anscheinend,
dass er sie so durcheinander gebracht hatte. Er grinste selbstbewusst und zog
eine blonde Augenbraue in die Höhe. »Vielleicht.«
    Als Blair aus dem Zimmer ging,
versuchte sie sich am Riemen zu reißen.
    Nix da vielleicht. Definitiv.

 
    Serena
wahrt den schönen schein
     
    »Ich habe Hamlet ja nie als
grundsätzlich tragische Gestalt betrachtet«, hörte sich Serena zu ihrer eigenen
Verwunderung gerade zu Stanford Parris III sagen. Zwar hatte sie »Hamlet« für
eine Englischklausur nur flüchtig quer gelesen, aber im Bluffen war sie schon
immer ganz groß gewesen. Und auch ohne jedes Wort gelesen zu haben, war ihr
aufgefallen, dass Hamlet große Ähnlichkeit mit Dan Hum- phrey hatte, mit dem
sie letzten Herbst ein bisschen geflirtet hatte. Beide waren neurotische
Schwarzseher. »Eigentlich hätte er doch bloß irgendein Antidepressivum nehmen
müssen, dann hätte er wahrscheinlich ganz Skandinavien erobert und sich in
jedem Land eine Frau genommen.«
    Da höre sich mal einer die
kleine Shakespeare-Expertin an!
    Mr Parris nickte. »Wellbutrin. So heißen die Tabletten, die
ich nehme.«
    So genau wollte sie es nun auch
nicht wissen.
    »Ich lese gern«, behauptete
Serena, selbst erstaunt darüber, was sie so von sich gab. »Wenn ich nicht
gerade was anderes zu tun habe«, schränkte sie ein.
    Also praktisch nie.
    »Ich sehe schon, dass das im
Herbst echt schwierig für mich wird, wissen Sie?«, sagte sie nachdenklich.
»Mich für ein Hauptfach zu entscheiden, meine ich. Ich schwanke noch zwischen
englischer Literatur und Schauspiel.« Sie lächelte und zog ihren kurzen Rock
züchtig über die Knie.
    Seit wann macht sich das
notorischste Partygirl der Stadt Gedanken über ihr künftiges Hauptfach?
    »Und genau deshalb, meine
Liebe, gibt es die kolossal praktische Möglichkeit, zwei Hauptfächer zu
belegen!« Mr Parris ließ seine Hosenträger schnalzen und war sichtlich entzückt
darüber, ein derart schönes und intelligentes junges Mädchen an seiner großen
Lebenserfahrung teilhaben zu lassen.
    Plötzlich ging die Tür einen
Spalt auf und Blair spähte in den Raum. Sie war für ein Treffen unter
Akademikern entschieden zu verrucht angezogen und trug um den Hals den
Yale-Anhänger, den ihre Mutter bei Cartier für Klein Yale hatte anfertigen
lassen. Serena hatte ihre beste Freundin noch nie so daneben erlebt.
    »Gott sei Dank, da bist du!«,
stieß Blair atemlos hervor. Sie warf Mr Parris einen kurzen Blick zu.
»Entschuldigen Sie die Störung, Sir, aber es handelt sich um einen Notfall!«
    Serena kannte Blair und sah ihr
an, ob sie nur spielte oder tatsächlich kurz vor einem Nervenzusammenbruch
stand, weil sich ihre Nasenflügel dann immer wie bei einem wilden Tier blähten
und ihr Blick starr wurde. Im Moment hatte sie Ähnlichkeit mit einem
tollwütigen Eichhörnchen. Serena erhob sich und schüttelte Mr Parris die Hand.
»Es war mir wirklich ein Vergnügen, mich mit Ihnen zu unterhalten.«
    Mr Parris beugte sich vor und
küsste ihr die Hand. »Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite.«
    Blair hüstelte gereizt. Klar,
dass Serena den alten Mann sofort um den Finger gewickelt hatte, was fies und
gemein war, weil Blair ja wohl diejenige war, die es wirklich nötig gehabt hätte,
ihn um den Finger zu wickeln. »Hallo? Das ist ein Notfall!«, drängte sie.
    Um den Finger wickeln geht
anders.
    »Ja, ja, ich komm ja schon«,
murmelte Serena und hakte sich bei Blair unter. Ihre Freundin zerrte sie in die
Eingangshalle hinaus und drückte auf den Aufzugsknopf. »Wohin gehen wir
überhaupt?«, fragte Serena, als sich die Aufzugtüren öffneten.
    »Ins Plaza!«, rief Blair und
schubste sie in die Kabine.
    Und es war ziemlich sicher,
dass sie mit Serena dort nicht über Shakespeare diskutieren wollte.

 
    andy
warhol ist tot. es lebe andy warhol.
     
    Vanessa folgte Beverly eine Art
Gangway hinauf, die in das Lagerhaus in Williamsburg führte, wo seine Freunde
ihre Party feierten. Aus dem Gebäude drang Musik - irgendetwas rhythmisch
Verspieltes. Vanessa erkannte das Stück nicht, vielleicht war es Björk. Jemand
stieß die schwarze Stahltür des Lagerhauses auf und kam ihnen eilig entgegen.
Es war eine Frau mit gelbem Tuch im Haar, langen schwarzen Kniestrümpfen und
fluoreszierenden gelben Clogs. Sie sah verheult aus und presste die linke Hand
an die Brust.
    »Hey,

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