Sag niemals nie
Zieh das an.“
„Nein, danke. Ich brauche es nicht.“
Sie versuchte, an ihm vorbeizugehen. Dabei griff er nach der Schleife ihres nassen Bikinioberteils. Und zog.
Sie atmete tief ein.
Schon war Angelo hinter ihr. Geschickt zog er ihr das nasse Kleidungsstück aus. Nur den Bruchteil einer Sekunde später hüllte er sie in sein Hemd. Sie nahm nichts anderes mehr wahr als seinen angenehmen Geruch und den sanften Druck seiner Hände.
„Und jetzt runter mit den nassen Shorts.“
Sie wirbelte herum. „Nein! Ich …“
Er trat ganz nahe an sie heran. Sie war sicher, dass er sie an sich ziehen würde. Doch er begann nur, ihr das Hemd zuzuknöpfen. Forschend blickte sie ihm ins Gesicht.
Seine Miene war ausdruckslos.
Jetzt war er bei den Knöpfen über ihren nackten Brüsten angekommen. Das Baumwollgewebe rieb leicht gegen ihre Haut. Hingebungsvoll schloss Anna die Augen.
„So, das sieht doch anständig aus! Das Hemd reicht dir fast bis zu den Knien. Jetzt kannst du beruhigt auch die Shorts ausziehen. Ich gucke auch nicht.“
Anna öffnete die Augen und wandte sich ab. Mit zitternden Fingern versuchte sie, den widerspenstigen Verschluss ihrer nassen Shorts zu öffnen. „Es geht nicht“, erklärte sie seufzend.
„Dann lass mich mal.“
Sanft zog Angelo sie zu sich heran. Sie verfolgte gebannt, wie er mit seinen schlanken Händen die Shorts aufknöpfte. Sein flacher Bauch war nur Zentimeter von ihrem entfernt. Als Angelos Daumen ihre Taille streifte, überlief sie ein Schauer. Langsam zog er den kurzen Reißverschluss nach unten. Unwillkürlich bewegte Anna die Hüften. Sie konnte es nicht erwarten, seine Finger auf ihrer Haut zu spüren.
Er ließ sich vor ihr auf die Knie fallen. Mit seinen warmen Händen zog Angelo ihr die feuchten Shorts herunter. Vorsichtig hob er ihren Fuß an, um ihr aus dem nassen Kleidungsstück zu helfen. Verlangend betrachtete Anna seinen blonden Kopf und seinen sonnengebräunten, muskulösen Körper.
Dann richtete Angelo sich auf. Mit dem Daumen liebkoste er ihren halb geöffneten Mund. Dann ließ er seine Finger von ihrem Kinn den Hals hinabwandern.
Sehnsüchtig bog Anna sich ihm entgegen. Er ließ die Finger in ihr feuchtes Haar gleiten und hielt ihren nach hinten geneigten Kopf. Anna war sicher, dass er sie endlich küssen würde. Doch er berührte mit den Lippen nur sanft ihren Hals.
„Zeit zu gehen, Anna“, sagte er leise. „Manche Leute werden sauer, wenn Fremde sich in ihrem Bett lieben.“ Betroffen schwieg sie und hob die Shorts auf. Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging Angelo zur Tür.
Anna brauchte einen Moment, um sich zu fangen. Als sie wieder zu sich kam, rannte sie Angelo hinterher. Sie entriss ihm ihren nassen Bikini. Dann stürmte sie an ihm vorbei die Treppe hinunter ins Freie.
Beherrscht schloss Angelo die Haustür ab.
Vorsicht, ermahnte er sich. Wenn er so weitermachte, war es um seine Selbstbeherrschung geschehen. Er wollte mit Anna schlafen. Aber es machte ihm Angst, wie verletzlich sie war. So vieles an ihr erinnerte ihn an Lucia …
Seufzend prüfte er nochmals, ob die Tür richtig verschlossen war. Dann drehte er sich um und stieg die Stufen hinunter. Vor sich konnte er Anna sehen, die den Weg zur Anlegestelle entlangstürmte. Sein Hemd reichte ihr fast bis zu den Knien. Sie war unglaublich sexy. Außerdem musste sie sich ziemlich gut in der Hand haben. Sonst hätte sie sich nicht bewusst in diese Situation begeben. In diesem Augenblick fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar. Die hellroten Strähnen schimmerten in der Sonne auf.
Angelo lächelte bitter. Nein, er hatte sich geirrt. Anna hatte nichts von Lucia an sich. Lucia, die er vor Jahren im Waisenhaus im Stich gelassen hatte. Seine Lucia war ein verletzliches Kind gewesen. Er war für sie die einzige Stütze in einer unerbittlichen, lieblosen Welt gewesen. Nie würde er sich verzeihen, was mit ihr geschehen war. Anna lebte nach anderen Regeln. Sie war stark und kämpferisch und konnte auf sich selbst aufpassen. Er hatte nur versucht, das kleine, furchtsame Mädchen in ihr zu sehen.
Mit versteinertem Blick folgte Angelo ihr über den Weg zur Anlegestelle.
Sobald sie wieder auf der Yacht waren, würde er seine Sekretärin anrufen. Er musste wissen, wann der Kaufvertrag für Belle-Eden endlich abgeschlossen werden konnte. Je eher die Urkunden unterzeichnet waren, desto besser für seinen Seelenfrieden.
In ihrer Kabine schlug Anna die Tür hinter sich zu und warf sich aufs Bett.
Sie
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