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Sagrada: Mystery-Thriller (German Edition)

Sagrada: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Sagrada: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enric Balasch
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Karwoche als Kreuzträger durch die Straßen zieht.«
    »Haben Sie Schlüssel zur Wohnung Ihrer Verlobten?«
    »Nein. Ich sagte ja schon, dass wir uns so gut wie immer in unserer gemeinsamen Wohnung aufgehalten haben. Sie war manchmal wochenlang nicht in der Calle Santaló. Mitunter hat sie da gearbeitet, weil sie in meiner Gegenwart angeblich nicht die nötige Ruhe hatte und sich nicht konzentrieren konnte.«
    »Ich verstehe.« Munárriz machte sich einen Reim auf die Sache. »Ist Ihnen an ihrem Verhalten etwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »An den letzten Tagen habe ich sie überhaupt nicht zu sehen bekommen«, stieß Bonastre hervor. Er schien verärgert. »Sie hat sich ganz und gar in ihre Arbeit zurückgezogen. Wenn ich sie anrief, hat sie mir mit lauter Ausflüchten klarzumachen versucht, dass sie nicht kommen könne. Sie hat nicht mal mehr in ihrer oder unserer Wohnung geschlafen. Vermutlich hat sie sich Tag und Nacht in ihrem Container in der Sagrada Familia vergraben.«
    »Was für Ausflüchte waren das?«
    »Ihre Arbeit, immer nur die Arbeit«, betonte er. »Sie war damit beschäftigt, zu analysieren, welche Veränderungen der Einfluss von Wasser, Sauerstoff, Kohlendioxid und so weiter an Steinen hervorruft. Sie musste das genau wissen, um entscheiden zu können, ob eine Restauration möglich war und mit welchen Mitteln.«
    »Wann haben Sie sie zum letzten Mal gesehen?«
    »Da muss ich kurz überlegen.« Er legte einen Finger an die Lippen, als könnte er dann besser nachdenken. »Am Montag vor dem Unfall hat sie angerufen, um mir zu sagen, dass sie nach Soria müsse. Zwei oder drei Tage vorher waren wir noch miteinander in unserer Wohnung gewesen, ja, Freitag und Samstag.«
    In diesem Punkt hielt sich Francisco Bonastre vermutlich an die Wahrheit, denn seine Antwort deckte sich mit dem, was der Pförtner in der Calle Santaló gesagt hatte.
    »Sie war in Soria?«
    »Das hat sie gesagt. Vermutlich wollte sie zu Hochwürden Ramírez in der Kirche Santo Domingo.«
    »Welcher Art war die Beziehung zu diesem Priester?«
    »Er ist ein Vetter ihrer Mutter, und Begoña hatte von Kind auf eine enge Beziehung zu ihm. Er hat sie getauft, ihr die erste Kommunion gegeben, sie gefirmt, und jedes Mal, wenn wir alle zusammen in El Puerto de Santa María waren, hat er betont, dass er uns unbedingt trauen wollte, wenn es so weit sei.«
    »Hat er auch ihre Totenmesse gelesen?«
    »Nein. Begoñas Vater wollte ihm die Reise hierher ersparen, um ihn nicht unnötig zu belasten. Der Mann ist achtzig Jahre alt und hat es am Herzen, und der tiefe Schmerz hätte zusammen mit den Anstrengungen der Reise ohne weiteres einen Herzanfall auslösen können. Sie wissen ja, wie das ist. Auf jeden Fall hat ihn ihr Tod tief getroffen, denn wie gesagt, die beiden haben einander ausgesprochen nahegestanden.«
    »Und was wollte sie bei dem Priester?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte Bonastre mit teilnahmsloser Stimme. »Sie hat mir am Telefon nur gesagt, sie würde nach Soria fahren, und deswegen habe ich angenommen, dass sie ihn besuchen wollte.«
    »Wissen Sie, wie ich mit dem Mann Verbindung aufnehmen kann? Haben Sie eine Telefonnummer, eine Adresse …?«
    »Ich weiß nur, dass er in der Kirche Santo Domingo die Messe liest. Weitere Einzelheiten sind mir nicht bekannt.«
    »Glauben Sie, dass sie ihm irgendwelche Geheimnisse anvertraut hat?«
    »In seiner Eigenschaft als Priester wohl nicht«, gab Bonastre voll Überzeugung zurück. »Sie hatte mit der Kirche nichts im Sinn. Aber Hochwürden Ramírez ist ein Liebhaber der Kunst, vor allem der religiösen. Mit dieser Leidenschaft hat er sie schon als kleines Mädchen angesteckt. Deshalb hat sie entgegen allen in andere Richtungen gehenden Vorstellungen ihrer Eltern überhaupt Kunstgeschichte studiert. Ihr Vater hat dem Vetter seiner Frau nie verziehen, dass er Begoña darin bestärkt hat.«
    »Ich weiß, es wäre ihm lieber gewesen, wenn sie Önologie oder Betriebswirtschaft studiert hätte«, bestätigte Munárriz, um zu zeigen, dass er mit den Familienverhältnissen vertraut war.
    »Sie sagen es. Aber der Priester hat die Partie gewonnen.« Bei diesen Worten trat ein Lächeln auf Bonastres Züge. »Begoña hat sich nach ihrem Studium auf das Restaurieren historisch bedeutender Bauten spezialisiert, und Hochwürden Ramírez hat ihr dafür auch gleich den ersten Auftrag verschafft – sie durfte das Tympanon am Portal der Kirche von Santo Domingo in Soria restaurieren.«
    »Ich danke Ihnen

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