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Sally

Sally

Titel: Sally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Päsler
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durchscheinenden roten Stoff des Babydoll-Minikleids glatt. Mein String aus glänzend schwarzem Leder hatte einen Rüschenrand, der die zart sichtbare Kaiserschnittnarbe über meinem Schambein verdeckte. Der BH-Einsatz war ebenfalls aus schwarzem Leder und am Ausschnitt mit Spitze verziert. Unterhalb der Brust war der Stoff geschlitzt und fiel lose auseinander. Das war praktisch, denn so konnte ich die Kleidung anlassen, während meine Kunden freie Hand hatten. Mechanisch griff ich in den BH, hob meinen Busen an und sorgte dafür, dass er den Stoff besser ausfüllte. Ich war bereit.
    »Ein Red Bull, bitte.«
    Die Bardame lächelte mich an.
    »Du musst Sally sein«, sagte sie, als sie mir den Drink hinstellte. »Ich habe schon viel von dir gehört.«
    Erstaunt sah ich sie an. Ich war zum ersten Mal im Hollywood und überhaupt war dies mein erster Besuch in einem Swingerclub. Sie erklärte mir, dass Peter Stammgast hier wäre. Er habe mich genau beschrieben und von mir geschwärmt. Sie redete auf mich ein wie auf eine gute Freundin und erzählte mir ihre ganze Lebensgeschichte in drei Sätzen. Dass sie aus der Schweiz komme, Musicalstar werden wollte und trotz ihrer jungen Jahre schon Großmutter sei. Ich hörte nur halb zu und nutzte die Gelegenheit, um mich umzusehen. Während die Frauen hier enge Catsuits und sexy Wäsche trugen, hingen die Männer im Einheitslook mit Handtüchern um die Hüften herum.
    »Sally?«
    Der Mann, der mich ansprach, war mindestens fünfundsechzig. Er hatte eine fettig glänzende Oberglatze und rundherum gelbliche Haare. Unterhalb des aufgeblähten Bauches hing sein Handtuch.
    »Ja?«
    Ich senkte den Blick.
    Der Mann hatte unregelmäßig lange Zehen, deren mittlere über seine Pantoffel vorstanden, und seine Fingernägel waren krallenartig verhornt. Man würde eine Zange brauchen, um sie abzuknipsen, dachte ich.
    »Ich weiß alles«, sagte er grinsend.
    »Was weißt du?«
    »Die ganze Story. Wie Peter dich vor dem Stundenhotel aufgegabelt hat und so.«
    Er kannte tatsächlich alle Details. Während er redete, tätschelte er durch den Schlitz meines Babydolls an mir herum und erklärte mir, wie geil ihn mein kleines Bäuchlein mache. Er rieb seinen schlaffen Penis, den ich durch das Handtuch nur ahnen konnte, an meinem Oberschenkel.
    »Ich geh mal nach nebenan und spritz ihn mir auf«, verkündete er schließlich lüstern. »Peter wird gleich hier sein. Dann feiern wir alle zusammen.«
    Lachend gab er mir einen Klaps auf den Po und verschwand. Ich dachte an die Szene, die ich mit Peter im Stundenhotel erlebt hatte und fragte mich, was genau diese Männer sich da in den Penis injizierten.
    »Sally! Du siehst ja heiß aus.« Peter musterte mich von oben bis unten. Schließlich stieß er einen bewundernden Pfiff aus. Ich fand ihn nach wie vor unglaublich hässlich. »Dann wollen wir mal keine Zeit verlieren. Ich geh kurz nach nebenan und du wartest hier. Okay?«
    Keine drei Minuten später kamen die beiden Männer aus dem Nebenraum. Sie sahen lächerlich aus. Mir fiel das alte Kinderlied ein. Alle meine Entlein schwimmen auf dem See, Köpfchen unter Wasser, Schwänzchen in die Höh. Sie stellten sich links und rechts neben mich an die Bar und fingerten an mir herum. Dabei prahlten sie mit anzüglichen Geschichten und Sexerlebnissen und wiegelten sich gegenseitig auf. Irgendwann sah Gerhard auf die Uhr.
    »Mist, ich muss in einer halben Stunde weg«, sagt er.
    »Dann bringen wir die Sache zu Ende«, schlug Peter vor.
    Im Nebenraum, in dem ein Bett stand, übernahm Peter das Kommando. Ich sollte zwischen seinen Beinen knien, während er am Bettrand saß, und ihm einen blasen. Gerhard sollte mich gleichzeitig von hinten nehmen, was er bereitwillig tat. Wieder trieben sich die Männer gegenseitig hoch und maßen ihre Kräfte. Sie stöhnten und lechzten um die Wette. Aus dem Stundenhotel wusste ich noch, dass Peter Schwierigkeiten mit dem Orgasmus hatte. Aber der zweite Mann im Raum brachte ihn offenbar derart in Fahrt, dass er diesmal nach fünf Minuten so weit war.
    Ich bekam dreihundertfünfzig Euro für die dreiviertel Stunde an der Bar und die zehn Minuten im Hinterzimmer. Peter sah ich auch danach noch einige Male, aber es war das erste und letzte Mal, dass ich mit zwei Männern gleichzeitig Sex hatte.

TRÄNEN
    DONNERSTAG, 26. NOVEMBER 2009, 14:30 UHR. Nervös trat der Mann an meiner Tür von einem Bein auf das andere, als wäre er nicht sicher, ob er bleiben oder gehen sollte. Hektisch

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