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SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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durchzuhalten, um einen Ausweg zu finden. Es konnte nicht unmöglich sein von
dort zu entkommen. Mein Entschluss stand fest, ich würde mich nicht einfach
damit abfinden zu sterben und wenn es keinen Ausweg von dort gab, würde ich es
ihnen zumindest nicht zu leicht machen. Mein Wille zu leben war dazu zu stark.
    Stunden
vergingen und ich blieb allein. Ich war hungrig und mittlerweile auch
unglaublich durstig, doch ich bezweifelte, dass man mir hier etwas geben würde.
Als ich schon fest damit rechnete vielleicht noch Tage in diesem Zimmer zu
verbringen, ging die Tür auf und die Männer von der Schutztruppe betraten
wieder den Raum. Ich wartete nicht darauf, wieder gepackt und hinaus geführt zu
werden, sondern stand sofort auf und ging Richtung Ausgang. Die Männer versuchten
nicht mich zu bremsen, sondern tauschten nur kurze Blicke aus. Vielleicht
dachten sie, ich könnte meinen Tod kaum abwarten. Es war mir egal, sollten sie
denken, was sie wollten. Man brachte mich zurück in die große Halle, in der
jetzt ein anderer Zug bereit stand. Er war schwarz, doch es war kein Rapid. Die
einzelnen Wagons hatten keine Fenster und waren aus solidem Stahl gefertigt. In
neonfarbenden Buchstaben war das Wort GEFAHRENTRANSPORT darauf zu lesen.
Mir war sofort klar, dass in diesen Wagons kein Gefahrengut transportiert
wurde. Die Männer brachten mich bis zu einem der Wagons. Es war immer noch
entsetzlich kalt dort, aber ich versuchte das Zittern zu unterdrücken. Ich
rechnete damit, hinein gestoßen zu werden, aber wir warteten nur. Die Kälte
hatte Zeit unter meine Kleidung zu kriechen und meine Zähne begannen zu
klappern. In der Ferne waren Schritte zu hören und ich sah in die Richtung, aus
der sie kamen. Ein Schock trieb das Adrenalin durch meinen Körper, als ich sah,
wer es war. Branko. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und sofort war der
brennende Hass wieder da. Er trug etwas in seiner Hand und wurde von einem
weiteren Mann der Schutztruppe begleitet. Nur wenige Zentimeter vor mir blieb
er stehen und sah mir direkt in die Augen. Auf seinem Gesicht ein schmutziges
und verlogenes Lächeln. Ich wollte ihm meine Daumen in die Augenhöhlen bohren
und dieses widerliche Grinsen für immer aus seinem Gesicht wischen, doch ich
wusste, dass ich am Boden liegen würde, bevor ich sein Gesicht überhaupt berühren
konnte. Er war persönlich gekommen um mich zu quälen. Seine Besessenheit war
mir unbegreiflich und ich machte mich gefasst, die schlimmsten Dinge aus seinem
Mund zu hören oder die abscheulichsten Handlungen von ihm ertragen zu müssen.
Mit aller Kraft unterdrückte ich den Impuls in wieder anzuspucken.
             „Ich hab dir doch gesagt, wir sehen uns
noch.“ Er legte die Hand auf meine Wange, doch ich drehte sie weg und warf ihm
einen giftigen Blick zu. Schon die kleinste Berührung von ihm war für mich
bereits eine Erniedrigung. „Was mein anderes Versprechen angeht, da musst du
dich noch ein bisschen gedulden.“ Er sah mich von oben bis unten an und grinste
mir dann wieder ins Gesicht. Sofort überkam mich Ekel und ich drehte meinen
Körper so weit von ihm weg, wie es mir möglich war.
             „Wo ist Aljoscha?“ Ich sah ihn an und
bekam sofort ein ungutes Gefühl, als mit einem Mal das Grinsen aus seinem
Gesicht verschwand. Aljoscha schien etwas in ihm auszulösen und es sah sehr
nach Zorn aus.
             „Keine Sorge Sexy, dein Lover ist
irgendwo in diesem Zug. Ich kann nur nicht dafür garantieren, dass er das Ziel
erreicht. Hat ganz schön geblutet der Gute, als ich die Scheiße aus ihm
rausgeprügelt habe.“ Erst jetzt bemerkte ich die blauen Flecken und
Schürfwunden an den Knöcheln seiner Finger. Für den Bruchteil einer Sekunde
blieb mein Herz stehen. Branko entging das nicht, denn sofort wurde sein
Ausdruck wieder selbstgefällig und arrogant. Er wusste nun, dass Aljoschas
Leben mir nicht egal war.
             „Und rate mal wer jetzt seinen Posten
als stellvertretender Leiter der Schutztruppen übernommen hat.“ Mir gefror das
Blut in den Adern und im nächsten Moment packte Branko mein Gesicht und drückte
mich mit einem kräftigen Stoß gegen den Wagon des Zuges. Er hielt mein Kinn
fest, so dass ich keine andere Wahl hatte, als ihn anzusehen.
             „Egal was du mit ihm getrieben hast, du
kleine Schlampe, ich verspreche dir, wenn ich mit dir fertig bin, wirst du es
vergessen haben. Und das ist noch nicht alles. Du kannst dich darauf

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