SALVA (Sturmflut) (German Edition)
schmerzerfüllten Stöhnen stürzte der Mann, der noch immer den Lauf
meiner Waffe fest hielt, auf mich. Sofort versuchte ich, ihn von mir zu treten,
um mich von seiner Last zu befreien. Sekunden vergingen auf einmal wie Minuten,
denn ich schaffte es einfach nicht und wollte auf keinen Fall die Waffe
loslassen. Wieder hörte ich ein Stöhnen und merkte erst da, dass er gar nicht
tot war.
„Dafür wirst du bezahlen!“ Ich hob den
Blick und sah den anderen mit der Waffe auf mich zielen. Er drückte den Abzug
und für einen Moment stockte mein Atem. Mein Brustkorb krampfte sich zusammen,
als hätte mich der Schuss bereits getroffen und Panik überkam mich, doch nichts
geschah. Immer wieder betätigte er den Abzug, doch es war nur ein metallisches
Klicken zu hören. Er schien gar nicht zu registrieren, was los war. Sein
Verstand war wie in Trance und sein Gesichtsausdruck legte den schieren Willen
zu Töten offen. Wieder vergingen Sekunden bis sich dazu ein Ausdruck von
Verwundern und Wut mischte. Ich war selbst wie erstarrt und realisierte fast zu
spät, was das für mich bedeutete. Ich versuchte noch heftiger mich
freizukämpfen. Mit einem Schrei warf er das Gewehr von sich und stürzte sich
auf mich. Erst jetzt ließ ich die Waffe los und schleuderte den auf mir
liegenden Körper mit aller Kraft von mir. Sofort versuchte ich auf die Beine zu
kommen, um wegzulaufen, doch ich schaffte es kaum auf die Knie, da wurde ich
wieder zu Boden gerissen. Mein Kopf traf den Asphalt und im nächsten Moment
wurde ich herumgeschleudert und konnte meinem Angreifer direkt ins Gesicht
sehen. Sein Gesichtsausdruck jagte Angst durch meinen Körper. Das vor mir war
kein Mensch mehr, sondern ein wütendes Tier. Sein Kopf war rot und seine Augen
weit aufgerissen. Er fletschte die Zähne wie ein tollwütiger Hund. Ich wehrte
mich mit aller Kraft und versuchte ihm ins Gesicht zu schlagen. Immer wieder
versuchte ich ihm in die Magengrube zu treten, doch ich kam nicht gegen seine
Kraft an, er war einfach zu stark. Ich war hilflos.
„Ich bring dich um! Ich mach dich
kalt!“ Ich nahm seine Worte kaum wahr und schon im nächsten Moment traf mich
sein Schlag mitten ins Gesicht. Der Schmerz war gewaltig und es folgte sofort
ein zweiter Schlag. Ein metallischer Geschmack breitete sich in meinem Mund
aus. Ich konnte mein eigenes Blut schmecken. Vor mir drehte sich alles und ich
konnte kaum klar sehen, geschweige denn klar denken, als er seine Hände um
meinen Hals schloss und begann zuzudrücken. Mein ganzer Körper bäumte sich auf,
in meinem verzweifelten Versuch, mich gegen ihn zu wehren. Ich befand mich in einem
Todeskampf und meine Instinkte übernahmen die Kontrolle. Ich hörte auf, um mich
zu schlagen und sah die Waffe. Ich hatte sie nur fallen lassen und sie lag
nicht weit weg, es gab aber keine Chance, dass ich nach ihr greifen konnte. Er
würde es sehen und sofort reagieren. Ich brauchte Luft. Mit jeder Sekunde, die
verging, kam ich dem Tod näher. Ich hörte sein Keuchen, während er meinen Hals
weiter zudrückte. Die Kraft wich bereits aus meinem Körper und ich könnte nicht
mehr sehr lange dagegen ankämpfen. Es blieb mir nur noch eine Möglichkeit. Ich
schob mit einem Ruck meinen Arm hinter meinen Rücken, griff mit der Hand unter
meine Jacke und zog das Messer. Ich war kaum noch genug bei Sinnen um es
gezielt einzusetzen. Ich holte einfach aus und stach zu. Die Klinge bohrte sich
in seinen rechten Oberarm und mit einem heiseren Aufschrei riss er die Hände
von meinem Hals und taumelte zurück. Sofort schnappte ich nach Luft und
versuchte auf die Beine zu kommen. Vor meinen Augen war immer noch alles
verschwommen und meine Lugen brannten wie Feuer. Mit aller Kraft kämpfte ich
eine drohende Ohnmacht nieder und versuchte so schnell wie möglich wegzukommen,
doch etwas packte mich am Knöchel und ich viel abermals zu Boden. Panisch sah
ich nach hinten. Er hatte noch nicht aufgegeben. Trotz der Verletzung am
Oberarm hielt er mich fest und zog mich mit einem heftigen Ruck wieder zu sich.
Immer noch bekam ich kaum Luft und konnte nicht klar denken. Das Blut lief über
seinen Arm und auf meine Hose, als er mich weiter zu sich riss. Aus den
Augenwinkeln sah ich ihn nach der Waffe greifen und mir wurde bewusst, ich
musste etwas tun. Mit einer schnellen Bewegung rollte ich mich zur Seite. Ich
hob das Messer und rammte es in die Hand, die gerade nach der Waffe am Boden
griff. Diesmal war es ein lauter,
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