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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Rest fügte sich zu einem Bild zusammen, während er versuchte, sich über seine augenblickliche prekäre Lage klar zu werden.
    Sie hatten ihn ausgestoßen, ihn auf dem See ausgesetzt, und jetzt hatten die Trolle ihn gefunden.
    Das Boot schaukelte, und Cormack hatte Mühe, sein Gleichgewicht zu halten. Das Heck befand sich fast vollständig unter Wasser, sodass der Bug in die Höhe ragte. Cormack wollte sich umdrehen, als er bemerkte, wie ein Troll über den Rand kletterte und auf ihn zukam.
    Bis zum letzten Augenblick spielte er noch den Ahnungslosen, dann rammte er den Ellbogen nach hinten, stieß ihn ins hässliche Gesicht der Kreatur, faltete knochenknackend seine lange, schmale Nase auf eine Wange und zerfetzte seine Lippen an seinen eigenen schartigen Zähnen. Der Mönch holte erneut aus und stieß den Ellbogen nach hinten, dann noch ein drittes Mal, denn das Gewicht des Trolls verhinderte, dass er auf der steilen Schräge auf den Rücken fiel.
    Cormack fuhr herum, bohrte seine freie Hand mit steifen Fingern in den Hals des Trolls und packte zu. Der Troll hackte nach seinem Unterarm, riss blutige Streifen in die Haut, aber Cormack hielt fest und würgte alles Leben aus ihm heraus. Oder besser noch: Er hätte es geschafft, wenn nicht eine weitere Kreatur am Heck erschienen wäre und das Boot noch steiler aufgerichtet hätte.
    Cormack drehte sich schnell, ließ jedoch nicht los und zerrte die kleine Kreatur mit sich, um sie ihrem Komplizen entgegenzuschleudern. Während die beiden Trolle übereinanderfielen, sprang Cormack vor und stampfte mit dem Fuß wuchtig auf den ungeschützten Kopf des neuen Gegners. Er packte den zweiten mit beiden Händen, wieder am Hals und auch im Schritt, hievte ihn hoch über seinen Kopf und wuchtete ihn hinunter auf seinen Gefährten.
    Er stampfte auf und trat verzweifelt zu, bis einer von ihnen sich nicht mehr rührte, aber Cormack wurde die Zeit knapp, und das wusste er auch, denn ein weiterer Troll erschien am eingetauchten Heck. Als sich die Kreatur auf den Rand schob, sackte der hintere Teil des Bootes ab und füllte sich mit Wasser.
    Cormack machte kehrt und kletterte zum aufragenden Bug, um mit seinem Gewicht das Heck anzuheben.
    Es war zu spät, daher schob er sich weiter bis zur Bugspitze, schaute sich noch einmal hektisch um und machte einen Kopfsprung. Er zählte auf den Überraschungseffekt, denn obwohl er ein guter Schwimmer war, könnte er Eistrolle im Wasser doch niemals schlagen. Aber er musste es versuchen.
    Milkeila saß auf der Sandbank, die sie so oft mit ihrem abellikanischen Geliebten geteilt hatte und erinnerte sich liebevoll an ihre letzten gemeinsamen Augenblicke. Sie hatte keine Ahnung, weshalb Cormack nach diesem Zusammensein nicht mehr herausgekommen war, um sie zu treffen. Es kam aber wirklich nicht unerwartet, dass einige Zeit zwischen ihren Verabredungen verstrich, denn in Anbetracht ihrer beider Verpflichtungen gegenüber ihren verfeindeten Parteien saßen sie öfter allein als gemeinsam auf der Sandbank.
    Aber etwas quälte die Frau an diesem Tag, irgendeine undeutliche Ahnung, dass irgendetwas nicht stimmte, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Sie erhob sich und ging zum östlichen Ende der Sandbank, jenem Punkt, der der Kapelle Isle am nächsten war, und starrte in den Nebel, als erwartete sie irgendeine Offenbarung oder vielleicht sogar Cormack selbst, falls er in seinem kleinen Boot zu ihr käme.
    Doch sie sah nur Nebel. Und sie hörte bloß das leise Plätschern der Wellen, die über den Sand und die Steine der kleinen Insel leckten.
    Ein Gefühl sagte ihr, dass irgendetwas Schlimmes geschehen war. Sie konnte sich an nichts anderes halten.
    Er schwamm um sein Leben und pumpte wild mit Armen und Beinen. Cormack hatte seine schwere Robe abgestreift, sobald er ins Wasser eingetaucht war, und trug nur noch das übliche Unterzeug seines Ordens, eine knielange weiße Hose und ein ärmelloses Hemd. Dies und die standhafte Pauri-Kappe, die wie durch einen Zauber an seinem Kopf klebte. Ganz gleich, ob er untertauchte oder den Kopf über Wasser hielt, diese blutrote Kopfbedeckung verrutschte keinen Deut.
    Cormack wusste, dass er etwa fünfzehn lange Schwimmzüge zwischen sich und den Troll und seine Gefährten gelegt hatte. Er versuchte, die noch verbleibende Entfernung bis zu der kleinen Insel zu berechnen, die er eben entdeckt hatte. Er konnte nur beten, dass sein Sprung ins Wasser die bösartigen Kreaturen überrumpelt hatte und er die Insel schnellstens

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