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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Stadt geblieben, und nach allem, was man so hört, sind nur noch wenige in der ländlichen Umgebung anzutreffen. Und sogar die Leute hier geben die Sitten und Gebräuche der Altvorderen sehr schnell auf.«
    »Die Abellikaner haben ihre Edelsteine und erfreuen sich der Gunst der Fürsten in ganz Honce«, sagte Bransen.
    »Aber der Umschwung findet hier viel schneller statt als überall sonst – sogar als in Delaval selbst, wie ich sehen konnte. Das hätte ich niemals erwartet, da Palmaris-Stadt an der Grenze zur Wildnis liegt. Nach allem, was man hört, wurde auf der anderen Seite des Flusses bisher kein einziger Abellikaner gesehen.«
    »Und sehr wahrscheinlich wollen sich die Samhaistaner dort auch nicht niederlassen«, meinte Bransen.
    »Oder sie sind da drüben, auf der anderen Flussseite, und beobachten und warten ab.«
    Bransen hob die Schultern, weil es ihm herzlich gleich war. Während er Callen jedoch genauer musterte, erkannte er, dass sie von den Veränderungen mehr als nur ein wenig irritiert war. Das überraschte ihn, wenn er an ihre unangenehmen Erfahrungen mit den Samhaistanern dachte.
    »Vielleicht wird die Welt zu einem besseren Ort, wenn die Samhaistaner von der Bildfläche verschwinden«, sagte er. »Nicht dass ich von den Abellikanern Besseres erwarte.«
    »Wenn sie niemanden töten, ist es schon ein Schritt zum Guten«, bemerkte Callen, und Bransen lächelte sie an, froh, dass seine Worte ihrer gepeinigten Seele offensichtlich gutgetan hatten. Er empfand Mitgefühl mit ihr und konnte ihren inneren Aufruhr nachvollziehen, denn die Veränderungen, die sich überall im Land zeigten, waren weitläufig und grundlegend, und Bransen erkannte, dass bisher nur wenige Menschen damit zurechtkamen. Das Ganze aus der Ferne zu betrachten war eher amüsant als beunruhigend. Er kam zu dem Schluss, dass er gar nicht verlieren konnte. Denn alles wäre besser als der gegenwärtige Zustand.
    »Ist deine Verabredung gut verlaufen?«, fragte Callen.
    »Ich glaube schon.«
    »Diese Schiffe kommen von Bergenbel, dem einzigen Lehen südlich des Golfs, das sich weder mit Ethelbert noch mit Delaval verbündet hat. Beide Seiten schätzen diesen Hafen, wie ich hörte, daher zahlen sie reichlich für die Dienste der Freibeuter, die sich als Söldner verdingen.«
    »Wahrscheinlich glaubt jeder, dass dies der Weg ist, sich das Lehen zu sichern.«
    Mit einem Nicken schloss sich Callen dieser Einschätzung an.
    »Dann dürfte sich mein Besuch bei der Flaggschiffkapitänin gestern Abend für Delaval als ärgerlicher erweisen, als ich beabsichtigt habe«, sagte Bransen und grinste breit.
    Dieses Grinsen wurde zunehmend breiter, als die drei die Stadt verließen. Von einem Hügel im nordöstlichen Teil der Stadt aus beobachteten sie, wie die Freibeuter aus Bergenbel die Segel hissten und Palmaris-Stadt in nördlicher Richtung verließen, wo die freien Gewässer des Golfs von Korona warteten. In einer nahe gelegenen Schmiede, wo sie Doully nun endlich verkauften – da sie es nicht über sich bringen konnten, den armen Esel zu zwingen, die lange Reise fortzusetzen –, fanden sie die Bestätigung, dass die Abfahrt der Schiffe das beherrschende Thema in der Stadt war und viele darin ein Vorzeichen für eine Katastrophe sahen.
    »Ethelbert hat sie gekauft«, erklärte der Schmied, ein massiger Riese von einem Mann, mit rotem Gesicht und verfilztem schwarzem Haar. »Es heißt, sie könnten Spione dieses Hundes sein, die hier waren, um die Verteidigungsanlagen von Palmaris-Stadt auszuspähen.«
    »Erwartet Ihr denn einen Angriff?«, fragte Cadayle.
    »Wir bereiten uns darauf vor«, erwiderte der Schmied. »Wer weiß schon, was dieser Hund Ethelbert im Schilde führt? König Delaval hat ihn in den Mirianischen Ozean abgedrängt.«
    Sie beließen es dabei, und Cadayle reichte Bransen, wieder als Storch getarnt, an Callen weiter und verabschiedete sich von Doully. Sie hatten sich ein gutes Stück von der Schmiede entfernt und befanden sich nun auf einem Streifen offenen Geländes, das für Wohnwagen reserviert war, ehe sie es wagten, das Thema wieder aufzugreifen.
    »Genauso, wie du gehofft hast«, sagte Cadayle.
    Bransen griff nach dem Seelenstein in seinem Beutel und umklammerte ihn krampfhaft. »Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, Delaval wissen zu lassen, dass es das Geld des Idioten Yeslnik war, das ihm die Freibeuter abspenstig gemacht hat, wäre meine Genugtuung vollkommen.«
    »Es ist noch früh am Tag«, stellte Callen fest.

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