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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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folgte dem Blick. Der blonde Mann hatte Angst gehabt, seine Tarnung zerstört zu haben. Wenn das so war, würden die Männer ihn auch erschießen.
    „Und dieser Idiot da? Du hättest auf seine Warnung hören sollen!“
    „Welche Warnung?“ fragte sie zurück. „Er kam, um mich vor Graf Arpad zu retten. Er hat mit ihm gekämpft. Er hat verloren.“
    Eine Augenbraue im Gesicht ihres Ex-Verlobten wanderte nach oben. Dann zuckte er mit den Schultern und gab den Männern ein Zeichen. Sie begannen den leblosen Körper des Sí zu binden. Charly grübelte darüber nach. Ein Strick würde ihn nicht halten. Sie hatte gesehen, wie er Ketten sprengte. Vielleicht war es kein normaler Strick. Sie hörte wie sein Atem plötzlich laut und röchelnd wurde, konnte den Schmerz, den er fühlen würde, wenn er erwachte, fast selbst spüren.
    „Eben ein Idiot. Wußte ich ’ s doch. Gegen einen Sí zu kämpfen, allein und ohne magische Unterstützung!“
    „Er schien mir ein tapferer Mann zu sein, und besorgt um mein Wohlergehen. Unbedacht vielleicht in der Einschätzung der Situation und auch in der Wahl seiner Freunde. Aber wohlmeinend.“
    Die Männer grinsten, und von Waydt nickte herablassend.
    „Ein Idiot eben. Ganz wie ich gesagt habe.“
    Sie wollte ihn fragen, was sie mit Arpad vorhatten, doch jedes Interesse ihrerseits würde ihn nur zu noch größerer Brutalität anspornen. Er war ein so gehässiger Mann. Sie wußte, sie sollte ihn immerhin nach ihrem eigenen Schicksal befragen und nach dem Meyers, doch sie brachte es nicht über sich. Mit ihm wollte sie ihr Schicksal nicht bereden. Er würde irgend etwas entscheiden. Einfluß darauf hatte sie ohnehin nicht. Das einzige, was ihr blieb, war, ihn weiter vor seinen Männern zu beleidigen. Vielleicht würde sie das ein paar Schmerzen kosten, doch ihr Schicksal würde es vermutlich nicht mehr ändern.
    „Nun“, sagte sie. „Sein nobles Wesen hat ihn dazu verleitet, ein wenig zu verwegen zu sein. Doch immerhin besitzt er Edelmut und Courage, nicht so wie du mit deinem Metzgercharakter. Als wir Kinder waren, hast du meine Puppe hingerichtet. Ich nehme an, das hast du getan, weil sie sich nicht gut wehren konnte. Und wenn ich mir deine Taten von heute ansehe, dann komme ich zu dem Schluß, daß du dich nicht verändert hast. Du schießt einen Mann von hinten ins Herz und läßt ihn danach noch fesseln. Ich hoffe doch sehr, das Kriegsministerium hat auch noch tapferere Männer als dich, sonst müßte ich mir um das Schicksal unseres Vaterlandes wahrlich Sorgen machen.“
    Sie hatte seine Geschwindigkeit unterschätzt. Er nahm sie bei den Schultern und wirbelte sie mit dem Gesicht voraus gegen die Felswand. Ihr Kopf dröhnte beim Aufschlag.
    „Benimm dich gefälligst, Flittchen. Oder ich bring dir ein paar Flötentöne bei, die du noch nicht kennst.“
    Seine Hände preßten ihr Gesicht und ihren Körper gegen den scharfkantigen Fels, und sie konnte seinen ganzen Körper an ihrer Rückfront fühlen, wie er sich an ihr rieb. Mit einem Mal war ihr Mut dahin, und sie gab ein Wimmern von sich. Sein Mund war direkt an ihrem Ohr, als er wieder sprach.
    „Nur keine Angst um deine nicht vorhandene Tugend, Charlotte. Ich habe nicht vor, deinen verseuchten Körper mit den Sí dieser Welt zu teilen. Der Anstand – falls du weißt, was das ist – verbietet es mir. Die Geschichte wiederholt sich, nicht wahr? Ich habe deinen ersten Liebhaber verbrannt. Und jetzt verbrenne ich diesen auch noch. Natürlich entzieht es sich meiner Kenntnis, wie viele von dieser Sorte du inzwischen gehabt hast. Doch die Frage, wie vielen Schwertern du eine Scheide geboten hast, ist letztlich unerheblich. So vielen wie möglich, denke ich. Und das macht dich sicher vor mir. Ich suhle mich nicht gerne im Dreck.“
    Einen kurzen Augenblick lang, befummelte er ihren Hintern, und sie schrie vor Angst und Ekel auf.
    „Marhanor hätte es sich wirklich leichter machen können. Dich hätten wir fangen sollen, anstatt so viel Zeit auf die Jagd nach Sí zu verwenden, die niemals da waren, wo sie sollten. Dich hätten wir auslegen sollen wie ein Stück ranzigen Käse in eine Mausefalle, dann hätte wir die Fey zwischen deinen Beinen einsammeln können. Auf diese Weise hätte deine faulige Verderbtheit immerhin noch einen guten Zweck erfüllt.“
    Mit diesen Worten schleuderte er sie herum, weg von der Wand, auf den bewußtlosen Meyer zu. Beinahe fiel sie über ihn.
    „Sitz!“ befahl er ihr wie einem Hund. Sie kauerte

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