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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Es ist bereits dunkel. Du solltest bis morgen warten …“
    „Und Maryanne die ganze Nacht über in dieser gefährlichen Situation lassen? Ganz bestimmt nicht!“
    Innerhalb einer halben Stunde hatte Dash zwei geladene Pistolen in den Taschen seines Mantels stecken und Beelzebub gesattelt und war fertig zum Aufbruch. Er trat durch die Haustür und stülpte sich den Hut auf den Kopf. Hagel prasselte auf ihn nieder, als er die Stufen hinuntersprang.
    Der Absatz seines Stiefels rutschte auf dem glatten Schnee unter ihm weg.
    Es war eine tückische Nacht.
    Doch er war bereit, sich Hals über Kopf in jede Gefahr zu stürzen, um Maryanne zu retten. Dass er dabei womöglich seinen Tod riskierte, war absolut keine Lösung.
    „Ich nehme an, meine Ratschläge, auf welche Weise du Swansborough besonderes Vergnügen bereiten kannst, haben ihn dazu gebracht, vor lauter Verlangen nach dir zu ächzen und zu stöhnen?“
    Begleitet von dem Geräusch raschelnder Seide näherte Georgiana sich Maryannes Zelle, und ihre sorgfältige Aussprache – sie verschluckte keinen einzigen Buchstaben und achtete darauf, ohne jeden Akzent zu sprechen – brachte Maryanne dazu, mit den Zähnen zu knirschen.
    In diesem Augenblick verachtete sie alles an Georgiana. Diese Hexe! Bedeutete Geld dieser herzlosen Kuh wirklich so viel?
    Offensichtlich.
    „Oder warst du doch zu mäuschenhaft, es auszuprobieren?“ Ein Tablett vor sich her balancierend, erschien Georgiana am Gitter. „Es ist ärgerlich, dass ich das tun muss – wie eine Dienstbotin ein Tablett zu dir tragen. Und ich schlage vor, dass du nun wenigstens isst.“
    Da ihre Fußgelenke an die feuchte Steinmauer gekettet waren und eine kurze Kette die beiden Metallringe verband, die um ihre Handgelenke befestigt waren, wusste Maryanne nicht, wie sie hätte essen sollen. Es sei denn, mit den Fingern, wie eine Ratte. Dieses abscheuliche Verließ musste voller Ratten sein.
    In einem niedrigen Tunnel auf der anderen Seite des Gitters brannten zwei Kerzen und warfen Georgianas riesigen Schatten auf die rauen Steinmauern.
    Maryanne starrte ihre ehemalige Geschäftspartnerin an und hoffte verzweifelt, wie eine herrische Viscountess zu wirken, obwohl sie in einem Kerker saß und nichts außer einem schmutzigen Unterkleid am Leibe trug, während Georgiana wie frisch gefallener Schnee strahlte. Ihre berühmt-berüchtigte üppige Figur steckte in einem engen weißen Kleid, an den Händen trug sie weiße Seidenhandschuhe, und die perfekt frisierten goldenen Ringellöckchen umrahmten ihr kunstvoll geschminktes Gesicht.
    Aufgetakelte alte Hexe!
    Beleidigungen waren zwecklos, aber diese Gedanken verschafften Maryanne eine gewisse Erleichterung.
    Georgiana nahm die Dinge vom Tablett und stellte sie auf den Fußboden, der aus fest gestampftem Lehm bestand. Es handelte sich um eine Tasse wässrig aussehenden Tee, ein Scheibchen Käse und ein von einem Laib abgerissenes Stück Brot. Zu ihrer eigenen Verwunderung knurrte Maryannes Magen. Das durch den schmalen Abstand zwischen zwei Gitterstäben geschobene Handgelenk Georgianas war eine Herausforderung. Hätte Maryanne nur eine Waffe gehabt, dann hätte sie Georgiana festhalten und bedrohen können, um auf diese Weise ihre Freilassung zu erzwingen.
    Aber wegen der klirrenden Ketten konnte sie sich nicht einmal bewegen.
    „Mein Ehemann würde dir ein Vermögen bezahlen, damit du mich gehen lässt.“ Es hatte keinen Sinn, an Georgianas Mitgefühl zu appellieren oder sie daran zu erinnern, dass sie einmal Freundinnen gewesen waren. „Dann könntest du nach Italien fliehen und dort in Saus und Braus leben.“
    Aber Georgiana richtete sich auf und trat vom Gitter zurück. „Ich bezweifle, dass dein Ehemann mich am Leben ließe.
    Und ich will mehr als Geld.“
    „Oh, Herr im Himmel“, stöhnte Maryanne, während sie die Haltung ihrer Beine veränderte und zusammenzuckte, als das Metall der Kette mit einem hässlichen Ton über den rauen Stein schrammte. „Du tust das hier, um einem Mann zu gefallen, nicht wahr?“
    Mit wehenden Röcken wirbelte Georgiana herum. Sie bückte sich und blies eine der Kerzen aus.
    „Was, zur Hölle, tust du da?“
    „Ich treffe Vorbereitungen.“ Georgiana hob die zweite Kerze vom Boden hoch und fluchte, als der Griff des Kerzenhalters ihren Handschuh beschmutzte. „Leb wohl.“
    „Nein, tu das nicht!“ Eiskalte Angst durchfuhr Maryanne. „Ich gebe dir Geld. Unmengen von Geld. Lass mich nicht allein! Nimm die Kerze nicht

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