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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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wenn Sie sich nicht eingemischt hätten. Der Befehl lautete, das Dokument eher zu vernichten, als dass es in falsche Hände gerät.«
    »Um Himmel willen, was ist das für ein Papier?«, fragte Grantham.
    »Eine Liste mit tragbaren Kernwaffen, ebenfalls Eigentum des russischen Staates und derzeit in Europa und Nordamerika, einige in Südamerika, Asien und Australasien postiert. Sie enthält auch die Ortsabgaben und Codes, um sie scharf zu machen«, antwortete Schukowskaja mit ausdrucksloser Stimme.
    Grantham wich die Farbe aus dem Gesicht. »Wie viele sind es?«
    »Ungefähr hundert.«
    »Mein Gott … Und was ist mit England?«
    Sie sah ihn verdutzt an und schwieg.
    »Aber sie stehen alle auf der Liste …«, sagte Grantham.
    »Ja, und dank Mr Carver befindet sie sich in Vermulens Hand.«
    Carver verzog das Gesicht, als er erkannte, dass er seine Prioritäten würde ändern müssen. »Wo ist Vermulen jetzt?«, fragte er.
    Grantham wirkte erleichtert, dass er wenigstens darauf antworten konnte. »Auf seiner Jacht. Die Nacht über lag sie vor der italienischen Küste, unten im Süden, bei Kalabrien, kurz vor Sonnenaufgang wurde der Anker gelichtet. Sie hat Kurs nach Osten genommen. Kurz danach haben wir sie verloren, in einem Satellitenloch.«
    »Sie haben wenigstens Satelliten«, bemerkte Schukowskaja mit einem schiefen Lächeln.
    »Also spüren Sie das Boot wieder auf«, sagte Carver, »schicken ein paar meiner alten Kameraden vom SBS hin oder welche von Ihren Spetznatz-Jungs. Die entern das Boot, nehmen das Dokument an sich, und alles ist paletti.«
    Grantham war nicht überzeugt. »Nein, Carver, dieses Szenario wäre ein diplomatischer Zwischenfall ersten Ranges. Die Amerikaner würden ausrasten, weil wir ein Boot, das einem geachteten, einflussreichen amerikanischen Bürger gehört und von einem anderen ebenso geachteten, einflussreichen amerikanischen Bürger benutzt wird, unrechtmäßig beschlagnahmt haben, und die italienische Regierung würde sich überlegen, ob das eine kriegerische Handlung in ihren Hoheitsgewässern darstellt.«
    Carver machte den nächsten Versuch. »Na gut, wer ist denn dieser andere Bürger?«
    »Wie bitte?«
    »Der andere Amerikaner, der, dem die Jacht gehört. Sehen Sie, es macht doch einen seltsamen Eindruck, wie Vermulen mit dem Geld um sich wirft. Wenn er seit seiner Pensionierung nicht einen Haufen Geld verdient hat, wird er von jemandem gesponsert. Und wenn es nicht die amerikanische Regierung ist, dann vielleicht der Kerl, dem die Jacht gehört. Also, wer ist das?«
    »Irgendein alter Knabe aus Texas namens McCabe«, antwortete Grantham ungeduldig, da er nicht wusste, was die Frage sollte. »Hat ein Vermögen im Ölgeschäft und im Bergbau verdient. Die Jacht gehört einer seiner vielen Firmen. Aber ich wüsste nicht, warum der an Bomben interessiert sein sollte. Der Mann ist ein fanatischer Christ. Er hatte vor ein paar Jahren ein dramatisches Bekehrungserlebnis und opfert seitdem seine Zeit der Philanthropie und Wohltätigkeit.«
    Carver stieß ein abgehacktes, ungläubiges Lachen aus. »McCabe … Waylon McCabe?«
    »Ja, wieso, kennen Sie ihn?«
    »Wir sind uns einmal begegnet.«
    »Und das hat er überlebt? Wie ungewöhnlich.«
    »Eine Seltenheit, aber so ist es nun mal. Und ich sage Ihnen was über Waylon McCabe … Es beeindruckt mich nicht, wie bekehrt er sein soll, er ist ein Scheißkerl, schlicht und einfach. Was immer er mit Vermulen macht, ich garantiere Ihnen, mit Wohltätigkeit hat das nichts zu tun …«
    Carver runzelte die Stirn. In seinem Kopf formte sich allmählich ein Bild.
    »Moment mal, Sie haben gesagt, die Jacht fuhr Richtung Osten … also durch das Ionische Meer und die Adria nach Jugoslawien. Vermulen hat Jugoslawien erwähnt. Er meinte, das sei eines der Länder, wo sich die Islamisten, über die er sich ausließ, einen Zugang nach Westen erkämpfen wollen.«
    Er wandte sich an Schukowskaja. »Gibt es solche Bomben auch in Jugoslawien?«
    »Darauf kann ich unmöglich antworten«, sagte sie gereizt angesichts der Impertinenz, mit der Carver diese direkte Frage stellte.
    Carver lächelte, denn die Machtverhältnisse an diesem Tisch verlagerten sich in seine Richtung. »Ich denke, Sie können. Sie sitzen genauso in der Scheiße. Nicht nur Ihre Organisation oder Ihr Land, sondern Sie persönlich. Sie haben diese Kerle im Hubschrauber geschickt, damit Sie die Liste zurückbekommen, aber jetzt liegen die Männer verkohlt in einer Schlucht. Das müssen Sie

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