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Samuel Carver 04 - Collateral

Samuel Carver 04 - Collateral

Titel: Samuel Carver 04 - Collateral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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gerettet zu werden? Um ihretwillen, Mr. Carver, beschwöre ich Sie, die Welt von diesem Ungeheuer zu befreien.«
    »Angenommen, ich tue es. Angenommen, Sie und Ihre Partei kommen an die Macht. Was dann? Wie Sie es auch bemänteln, Sie planen den Mord an einem Staatsoberhaupt. Klingt nicht, als sei das eine gute Voraussetzung, um dieses Amt zu übernehmen. Jemand könnte beschließen, Sie auf die gleiche Weise loszuwerden. Und Sie behaupten, ein Demokrat zu sein. Was für ein Demokrat ist das, der durch einen Mordanschlag Präsident wird?«
    »Ein Demokrat, der festgestellt hat, dass es nicht genügt, die Wahl zu gewinnen«, erwiderte Tshonga. »Ich habe versucht, das auf anständige Weise zu betreiben. Ich habe ehrliche Wahlkämpfe geführt, obwohl Gushungo seine Schläger schickte, um meine Kundgebungen zu stören und meine Anhänger anzugreifen, obwohl seine Leute die Wähler bedrohen und einschüchtern, obwohl die Auszählungen manipuliert wurden, obwohl es mich meinen Sohn gekostet hat. Ich habe ehrlich gekämpft und die Mehrheit gewonnen, trotz aller Widrigkeiten. Doch jedes Mal weigert er sich, das Resultat zu akzeptieren. Er leugnet die Wahrheit. Er spuckt den Wählern ins Gesicht. Und niemand hat die Macht, ihn aufzuhalten. Glauben Sie mir, Mr. Carver, wenn es möglich wäre, den Präsidenten mit legalen Mitteln zu entfernen, würde ich sie nutzen. Aber die gibt es nicht. Darum bin ich gezwungen, den Mann zu töten, um das Leben all der Menschen zu retten, die tagtäglich an Krankheit und Unterernährung sterben. Und wenn Sie das für falsch halten, frage ich Sie: Warum ist es schlimmer, einen bösen Menschen zu töten und damit Unschuldige zu retten, als ihn leben zu lassen und diese Unschuldigen dem Tod zu überantworten? Warum ist deren Leben so viel weniger wert als seines?«
    »Das ist ein sehr schlagkräftiges Argument, Mr. Tshonga«, sagte Carver. »Aber ich höre nicht, dass Sie das öffentlich vorbringen. Ich sehe nicht die Politiker der Welt dazu nicken und beipflichten. Keiner von ihnen kann es sich erlauben, offen die Ermordung eines Staatsoberhauptes zu unterstützen. Also bitten Sie mich, etwas zu tun, worüber Sie nicht einmal wagen außerhalb dieser vier Wände zu reden.«
    »Sie haben recht, Mr. Carver, ich kann nicht an die Öffentlichkeit gehen und sagen, der Präsident soll sterben. Aber das ändert nichts an meinem Argument. Es ist trotzdem besser, einen bösen Staatsführer zu töten, als eine ganze Nation sterben zu lassen.«
    Carver nickte. »Mag sein, aber wie steht’s mit Ihnen, Klerk? Versuchen Sie mir nicht weiszumachen, sie täten das zum Wohle der Menschheit. Was springt für Sie dabei heraus?«
    »Tantal«, antwortete Klerk auf seine direkte Art. »Sie wissen, was das ist?«
    »Klingt wie eine Designerdroge«, sagte Carver.
    Klerk lachte. »Nun, es gibt zweifellos Leute, die davon abhängig sind. Aber das sind Industrielle, keine Junkies. Tantal ist ein sehr hartes, sehr dichtes Metall. Es ist ein vorzüglicher Leiter von Elektrizität und Wärme und ungeheuer resistent gegen Säure. Mit Stahl ergibt sich eine ungewöhnlich starke und flexible Legierung. Man könnte sagen, es ist ein Wundermetall.«
    »Das war die Lektion in Chemie«, sagte Carver. »Was ist mit der Ökonomie?«
    Klerk lächelte. »Ja, das liebe Geld. Nun, Tantal ist für die Fertigung von Komponenten für die Elektronikindustrie von besonderer Bedeutung. Zurzeit gibt es zwei große Produzenten: Australien und den Kongo. Aber das Tantal aus dem Kongo ist blutbesudelt, genau wie die Diamanten. Keiner würde es kaufen, wenn er woanders akzeptableres bekäme.«
    »Und Sie glauben, in Malemba gibt es Tantal?«
    »Ich weiß es sogar«, sagte Klerk. »Es gab mal eine Mine bei einem Dorf namens Kamativi. Sie wurde vor fünfzehn Jahren geschlossen. Aber ich glaube, dass sie noch nicht ausgebeutet ist – noch längst nicht.«
    »Sie organisieren also den Tod des Präsidenten und bekommen dafür das Tantal? Tja, die einen werden für Öl befreit, die anderen ...«
    »Ist es wirklich eine so schlechte Sache, Mr. Carver?«, fragte Tshonga. »Sie wissen, ein Mann in meiner Position erntet für seine Zwangslage viel Sympathie. Viele bedeutende Leute sagen mir, dass sie um mein Land trauern. Aber tun wollen sie nichts für uns. Darum schätze ich Mr. Klerks Ehrlichkeit. Er macht kein Geheimnis daraus, was er will. Wenn er die Mine wieder aufmachen kann, ja, dann wird er eine Menge Geld verdienen. Aber er wird auch Tausende

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