Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
Wie aus dem Nichts wirbelte plötzlich ein manriki durch die Luft. Hayato duckte sich, aber die kurze Kette mit den beiden Gewichten an den Enden wickelte sich um seinen Bogen und machte ihn kampfunfähig. Im nächsten Moment löste sich ein weißer Schatten von einem Baum und versetzte Saburo einen Tritt in den Bauch. Saburo ging japsend zu Boden. Auf seinen Aufschrei hin ergriffen die Bauern in Panik die Flucht. Doch Yori sammelte sie mithilfe seines Priesterstocks mit der Eisenspitze rasch wieder ein.
    Jack setzte dazu an, sich auf den unbekannten Angreifer zu stürzen, doch der weiße Schatten war schon wieder verschwunden. Während Hayato die Kette von seinem Bogen losmachte, suchte Jack die Bäume nach ihrem unsichtbaren Gegner ab. Doch es war, als suchte er nach einer Nadel im Heuhaufen.
    Plötzlich zog ihn jemand am Ärmel. Neko stand neben ihm und wies mit dem Blick auf einen nahen Baum. Jack konnte zwar nichts erkennen, doch Neko ließ nicht locker.
    Er kniff die Augen zusammen und jetzt bemerkte er auf der Oberseite eines Asts eine kleine Gestalt.
    Auch Yuudai, der dem Baum am nächsten stand, sah sie und trat einen Schritt vor, um sie zu packen. Doch die Gestalt stieß sich von dem Ast ab, flog über Yuudais Kopf und trat dabei mit dem Fuß nach ihm. Ein Schneeregen ging von den Ästen auf Yuudai nieder und hüllte ihn bis zu den Hüften ein.
    Geschmeidig wie eine Katze landete der weiß gekleidete Angreifer im nächsten Augenblick vor Jack.
    Noch bevor er angreifen konnte, schlug Jack schon mit seinem Langschwert zu. Doch der weiße Schatten zog selber ein Schwert mit einem weißen Griff aus der Scheide auf seinem Rücken und wehrte den tödlichen Schlag ab. Unverwandt starrte er Jack an.
    »Heißt man so eine Freundin willkommen?«
    Um ein Haar hätte Jack sein Schwert fallen lassen. Er kannte die Stimme hinter der Maske.
    »Miyuki?«, fragte er.
    »Wer könnte sich sonst so leicht an dich heranschleichen?«
    Miyuki war von Kopf bis Fuß in einen weißen shinobi shozoku gekleidet, das traditionelle Wintergewand eines Ninja. Jack steckte sein Schwert ein und lächelte breit. Miyuki war in dem Dorf der Ninja seine Übungspartnerin gewesen.
    Der Lachende Buddha Hotei stand offenbar tatsächlich auf seiner Seite, dachte er.
    Miyuki hatte ihn anfangs zwar verachtet, weil er ein Samurai war. Ein grausamer Samurai hatte einst ihre Eltern und ihren kleinen Bruder ermordet. Doch im Lauf der Zeit hatten sich gegenseitige Achtung und Vertrauen zwischen ihnen entwickelt und zuletzt waren sie enge Freunde gewesen. Jack war überglücklich, sie wiederzusehen.
    Hayato hatte seinen Bogen von der Kette befreit und zielte auf Miyukis Rücken.
    »Nein!«, rief Jack.
    Blitzschnell fuhr Miyuki herum, um sich mit einem Wurfstern zu revanchieren, doch Jack hielt ihren Arm fest, bevor sie ihn losschleudern konnte. Grimmig starrten Hayato und Miyuki einander an. Keiner wollte vor dem anderen klein beigeben.
    Auch Yuudai, der sich aus dem Schnee befreit hatte, kam jetzt langsam näher.
    »Miyuki ist eine Freundin!«, rief Jack und hob die Hand, um den Hünen aufzuhalten.
    »Sie ist ein Ninja!«, erwiderte Hayato kalt, ohne den Bogen zu senken.
    »Und du bist ein Samurai!«, fauchte Miyuki genauso verächtlich. Sie hielt inzwischen ein Wurfmesser in ihrer freien Hand und zielte damit auf Hayatos Hals.
    Jack trat zwischen die beiden.
    »Miyukis Ninjaclan hat mir das Leben gerettet. Sie steht auf unserer Seite«, erklärte er.
    Saburo stand mit Nekos Hilfe ächzend auf. »Wenn sie eine Freundin von dir ist«, keuchte er und rieb sich den Bauch, »warum muss sie dann so fest zutreten?«
    »Ich wusste nicht, ob du ein Freund oder ein Feind bist«, erwiderte Miyuki mitleidlos.
    Yori ließ die verwirrten Bauern in sicherer Entfernung stehen und trat nun ebenfalls zu den Streitenden.
    »Ich bin Yori«, stellte er sich mit einer höflichen Verbeugung Miyuki vor. »Und ebenfalls ein Freund von Jack – demzufolge sind wir beide auch Freunde!«
    Sein Lächeln war so entwaffnend, dass Miyuki das Messer sinken ließ. Die Situation war entschärft und auch Hayato senkte seinen Bogen und trat neben Yuudai, wenngleich er Miyuki immer noch nicht aus den Augen ließ.
    »Was machst du hier?«, fragte Jack.
    Miyuki sah ihn an, als liege die Antwort auf der Hand.
    »Dich retten natürlich!«, sagte sie und zog die Kapuze vom Kopf. Darunter kam ein etwa sechzehn Jahre altes Mädchen zum Vorschein, mit einem hübschen Gesicht, schwarzen Haaren, die

Weitere Kostenlose Bücher