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Sandrine

Sandrine

Titel: Sandrine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Berg
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folgte ihm bis zum Auto und ist einfach mit eingestiegen. Er mußte losfahren, wollte doch keinen Verdacht bei Ihnen erregen durch zu langes Wegbleiben. Sie ließ sich nicht dazu bewegen, auszusteigen, und schließlich ist Ihr Mann ja nicht gerade der Typ, der gewalttätig gegen Frauen wird."
    "Und dann?" fragte sie bang.
    Ich zögerte ein wenig. Dann: "Es ist unterwegs passiert. Sie hätten beide beinahe einen schlimmen Unfall gebaut. Und dann hat sie ihn wieder verführt, mitten auf der Straße.
    Anschließend mußte er das Auto sauber machen. Wäre ja auch zu peinlich gewesen."
    Sie legte einfach auf. Um nicht zu sagen: Sie schmiß voller Empörung den Hörer auf die Gabel. Dabei hatte sie ganz zu fragen vergessen, woher ich denn solche Einzelheiten wissen konnte. Es hätte zumindest ihren Verdacht erregen müssen, daß ich alles so genau zu wissen vorgab. Aber sie war wohl so aufgewühlt gewesen, daß ihr das überhaupt nicht auffallen konnte.
    Ich war vorerst zufrieden. Du weißt ja, Iris: "Um den Himmel kennenzulernen, mußt du erst durch die Hölle gehen!" Schon einmal gehört? Nicht? Kein Wunder: Stammt ja auch von mir, der Spruch! Und er ist nur zu wahr, glaube mir. Ich spreche da aus Erfahrung.
    Im Moment litt die Gute. Ihr ganzes Leben geriet schrecklich in Aufregung, aber danach würde es umso schöner werden. Alles. Vorbei mit der Langeweile, der Eintönigkeit. Und es würde keine Verlierer geben. Das ist sowieso immer meine Prämisse. Du wirst schon noch sehen. Nur Gewinner gibt es bei meinen Spielchen.
    Ach, ich wollte dir doch eigentlich noch das mit den Drogen erzählen, so zwischendurch.
    Nicht, daß ich jetzt von eigenen Drogenerfahrungen berichten will. Eigentlich nicht...
    Ah, ich sehe schon, das alles klingt reichlich verworren in deinen Ohren. Ist ja auch kein Wunder. Deshalb höre die Geschichte - und bilde dir deine eigene Meinung. Es lohnt sich in jeglicher Beziehung, das kann ich dir gleich schon versprechen. Und dann erst geht es weiter mit den beiden da drüben...
    Copyright 2001 by readersplanet

2
    Ich halte absolut nichts von Drogen. Außer vielleicht dem bißchen Alkohol, den ich mal trinke... Eigentlich bin ich auch sicher, daß ich noch niemals welche genommen habe.
    Wenigstens nicht willentlich und wissentlich. Doch eines Tages kamen mir echte Zweifel, denn ich lernte einen seltsamen Mann kennen. Er war so ein Typ wie ein Inder, sprach sogar einen rauhen Akzent, obwohl ich nicht sicher bin, daß es sich wirklich um einen Inder handelte. Ich nehme eher an, es war nur so eine Masche von ihm.
    Er lächelte mich an und sagte: "Du bist Sandrine!"
    "Äh, ja", gab ich zögernd zu und konnte sein Lächeln absolut nicht erwidern. Irgendwie war der Kerl mir unheimlich.
    "Tut mir leid, wenn ich dich so überfalle, in einem so netten Lokal mit einem so angenehmen Ambiente, als völlig wildfremder Mann, als der ich dir erscheinen muß."
    "In der Tat!" entgegnete ich frostig. Ich liebe es ganz und gar nicht, öffentlich angemacht zu werden. Wenn hier jemand anmachte, dann wollte ich das selber sein. Wäre ja noch schöner, einem fremden Mann die Initiative zu überlassen.
    Aber es gibt ja bekanntlich immer Ausnahmen von den Regeln...
    Allerdings hatte ich nicht vor, eine solche Ausnahme in diesem einen Fall gelten zu lassen.
    "Ich muß mich in aller Form entschuldigen, meine Liebe, aber so unbekannt ich dir bin, so bekannt bist du mir."
    "Ach ja?"
    "Ich kenne dich besser als du dich selber. Ich kenne deine intimsten Gedanken."
    "Und wieso?" Ich bemühte mich, leicht amüsiert zu wirken.
    "Ich bin ein Empath - und mehr noch als das."
    "Ein... was?"
    "Ein Empath ist ein Mensch, der in der Lage ist, die Gefühle anderer Menschen in sich aufzunehmen - wenn er sich weit genug öffnet. Das hat nichts mit Mystik zu tun, sondern das ist wissenschaftlich belegt. Wenn man so will: Die Mystik beginnt erst, wo es über das rein Empathische hinaus geht. Das heißt, ich bin nicht nur ein Empath, der deine Gefühle kennt, auch die zur Zeit - eine nur zu verständliche Ablehnung deinerseits einschließlich... Nein, ich kenne auch deine Gedanken, deine geheimsten wohlgemerkt. Ich kann dir zwar nicht genau sagen, was du in diesem Moment sozusagen an der Oberfläche denkst, aber ich kenne alles, was Dein Unbewußtes angeht, deine Triebe, eben all so was..."
    "Ist ja interessant!" machte ich, meinte es allerdings ironisch.
    "Ich bin solo - ein Single, wie man es heutzutage sagt. Ich brauche keine Frau, wenigstens

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