Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sanft kommt der Tod

Sanft kommt der Tod

Titel: Sanft kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts J.D. Robb
Vom Netzwerk:
welche gab.«
    »Hatten Sie eine sexuelle Beziehung zu Reed Williams?«
    »Nein! Oh Gott. Ganz sicher nicht.« Sie wurde puterrot. »Ben, ich habe nie ...«
    »Schon gut. Ist das der Typ, den Craig als Casanova bezeichnet hat?«
    Mirri zuckte zusammen. »Ja. Er hat mich ein paarmal gefragt, ob ich mit ihm ausgehen will, aber ich hatte kein Interesse. Er war mir einfach zu glatt. Davon abgesehen ist es immer kompliziert, wenn man ein Verhältnis mit jemandem hat, mit dem man zusammen arbeitet, deshalb habe ich immer abgelehnt.«
    »Treiben Sie Sport? Benutzen Sie den Fitnessraum der Schule?«
    »Nicht so oft, wie ich wahrscheinlich sollte.« Wieder wurde Mirri rot, wenn auch nicht so wie beim ersten Mal. »Offen gestanden, bin ich nur sehr selten dort.«
    »Hat Craig jemals mit Ihnen über Reed Williams' sexuelle Aktivitäten gesprochen?«
    »Das ist ein äußerst unangenehmes Thema. Ich glaube, vor ein paar Monaten habe ich Lissy gegenüber erwähnt, dass ich überlege, ob ich mit Reed ausgehen soll. Damals hatte ich eine wirklich lange Phase, in der nichts mit Männern lief. Wahrscheinlich hat sie es Craig erzählt, denn er hat mir erklärt, Reed hätte was mit einer Frau, mit der er nichts haben sollte, und ich hielte mich besser von ihm fern. Das habe ich auch getan.«
    »Haben Sie immer getan, was Craig Ihnen geraten hat?«
    »Nein. Aber ich habe seinem Instinkt vertraut, und in diesem Fall stimmte er mit meinem eigenen Eindruck überein. Auch wenn es ziemlich peinlich ist, fühlte ich mich damals einfach einsam. Ich bin nicht gerade die Art Frau, der die Männer nachjagen.«
    »Wie bitte?«, fragte Ben, und sie sah ihn mit einem schwachen Lächeln an.
    »Allzu schnell brauchtest du ja wohl nicht zu rennen.«
    »Mit wem hatte Williams ein Verhältnis?«, fragte Eve.
    »Das weiß ich nicht. Ich habe es nicht aus Craig herausbekommen, dabei habe ich es oft genug versucht. Wer hat nicht gerne ab und zu ein bisschen Tratsch? Aber er hat kein Wort gesagt. Ich glaube, er hat es nicht mal Lissy erzählt, denn ich habe auch sie danach gefragt. Oder sie musste ihm versprechen, es niemandem zu sagen, falls sie eingeweiht war. Reed hat einen gewissen Ruf, den er, glaube ich, durchaus genießt. Er gilt als echter Aufreißer. Einen solchen Typen habe ich ganz sicher nicht gesucht.«
    »Wie bitte?«, fragte Ben zum zweiten Mal, und dieses Mal stieß sie ein leises Lachen aus.
    »Ben.« Sie lehnte sich seufzend an ihn an. »Reed ist ein guter Lehrer. Er geht sehr verständnisvoll mit seinen Schülern um. Aber er ist ganz sicher nicht die Art von Mann, dem ich mein Herz anvertrauen würde.«
     
    Eve brauchte Zeit zum Nachdenken, und so schloss sie ihre Bürotür ab, als sie wieder auf die Wache kam, sie fertigte ein Diagramm der Schule sowie der Bewegungen verschiedener Lehrer und Lehrerinnen an.
    Vielleicht hatte Williams sich bei seinen Spielchen nicht auf die Kolleginnen beschränkt. Auch wenn sie davon ausging, dass er einen großen Bogen um die Schülerinnen machte, sah es bei den Müttern vielleicht anders aus.
    Sieben Eltern waren gestern Morgen in der Schule aufgetaucht. Sie begann mit einer Überprüfung jedes Einzelnen und versuchte, nicht daran zu denken, was ihr Gatte gerade tat.
    Versuchte, nicht daran zu denken, dass er gerade jetzt mit einer Exgeliebten irgendwo feudal zu Mittag aß.

6
     
    Sie käme ganz sicher zu spät. Roarke erinnerte sich noch - ging es ums Geschäft, war Maggie pünktlich wie ein Maurer. Während sie, sobald es ums Privatvergnügen ging, Männer gerne warten ließ.
    Früher einmal hatte dieses Vorgehen ihn amüsiert. Eine halbe Stunde später als verabredet war sie mit lachendem Gesicht und sich lautstark entschuldigend in einem Restaurant, in einem Club, auf einer Party aufgetaucht. Ihr Blick hatte verraten, dass ihr klar war, dass sie beide wussten, dass der große Auftritt eines ihrer Spielchen war.
    Heute hatte er sich für zwölf mit ihr verabredet, den Tisch aber extra erst für zwölf Uhr dreißig reserviert.
    Er kam ein paar Minuten früher, setzte sich auf seinen Platz in einer Nische und bestellte eine Flasche Mineralwasser. Die Weinkarte legte er ungelesen aus der Hand, denn er stieße sicher nicht mit ihr auf alte Zeiten an.
    Er sah sich unauffällig um. Dies war genau die Art von Restaurant, wie sie Magdalena liebte - und die Eve nur mühsam ertrug. Komfortabel, elegant und voller Menschen, die bereit waren, sehr viel dafür zu zahlen, dass man sie an überteuerten Salaten

Weitere Kostenlose Bücher