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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Sekretärin sagen: »Moment, bitte. Ich sehe nach, ob er nicht gerade zu beschäftigt ist …«
    Zu spät. Plötzlich stand Rinda Dalinsky an seiner Tür.
    »Bist du?«, fragte sie mit dem ihr eigenen Lächeln. »Beschäftigt, meine ich?«
    »Immer. Frag Jerri.«
    Seine Sekretärin war Rinda ins Büro gefolgt, und der Blick, mit dem sie Rinda bedachte, verriet deutlich, dass Jerri wütend war. »Ich habe versucht, sie aufzuhalten«, erklärte sie und schürzte die Lippen, als wollte sie sagen: »Aber was will man machen?«
    Carter winkte ab. »Schon gut. Du weißt ja, sie ist eine alte Freundin.«
    »Lege bloß nicht die Betonung auf ›alt‹«, ermahnte Rinda ihn scherzhaft. Ihr schien gar nicht aufzufallen, dass Jerri vor Wut kochte.
    »Nie im Leben.« Zum ersten Mal an diesem Tag spürte Carter, wie sich sein Mund zu einem schwachen Lächeln verzog. Er kannte Rinda Allen, seit sie beide Kinder gewesen waren, hatte sie aus den Augen verloren, als sie heiratete und nach Kalifornien zog, und den Kontakt zu ihr wiederaufgenommen, nachdem sie, frisch geschieden und mit einem Kind, nach Falls Crossing zurückgekehrt war. Eine romantische Verbindung hatte nie zwischen ihnen bestanden, aber Rinda war, auch wenn das schon Ewigkeiten her zu sein schien, Carolyns beste Freundin gewesen. Sie hatte seinerzeit das Blind Date arrangiert, bei dem Carolyn und Shane, beide nur äußerst widerwillig, sich kennen gelernt hatten. Dafür hatte sie bei ihm einen Stein im Brett. Deshalb und wegen zahlloser weiterer Gefälligkeiten, die sich im Lauf der Jahre angesammelt hatten, durfte Rinda Dalinsky sich hier und da mal über die Regeln hinwegsetzen.
    »Du bist es doch, der darauf besteht, dass wir uns an die Regeln halten«, erinnerte Jerri ihn ärgerlich. Sie musste sich immer sehr bemühen, ihr Temperament zu zügeln, war aber im Übrigen eine ehrliche und zuverlässige Arbeitskraft.
    »Das stimmt, und du hast dementsprechend deine Pflicht getan.«
    »Dass sie einfach hier hereinstürmt, verstößt nun mal gegen die Regeln.«
    »Ich weiß. Aber es ist schon in Ordnung. Danke.« Er zwinkerte Jerri zu und bemerkte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. »Würdest du bitte die Tür hinter dir schließen?«
    »Aber gern.« Direkte Befehle verstand sie gut.
    Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, stöhnte Rinda auf und verdrehte ihre Kulleraugen. »Carter, du bist unerträglich.«
    »Das sagen sie alle.«
    »Aber sie ist ein Drache.« Rinda ließ sich in einen Besuchersessel fallen und betrachtete die einzige Blüte des Weihnachtskaktus auf Carters Schreibtisch, der einzigen Zimmerpflanze, die er nicht auf dem Gewissen hatte. Noch nicht. »Hier geht’s wohl in letzter Zeit ein bisschen hektisch zu, wie?«
    »Kann schon sein.«
    »Wisst ihr schon, wer die Tote oben am Catwalk Point ist?«
    »Bist du gekommen, um mir Informationen aus der Nase zu ziehen? Was ist passiert? Hast du das Theater an den Nagel gehängt und bist zur Zeitung gegangen?«
    »Nein – aber diese Sache beschäftigt wohl zurzeit uns alle.«
    »Machst du dir Sorgen?«
    »Machst du dir welche?«
    »Ich bemühe mich, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben«, erklärte er. Nicht einmal Rinda gegenüber mochte er eingestehen, dass der Fall der unbekannten Toten ihn in vielerlei Hinsicht beschäftigte. Etwas daran ließ ihm keine Ruhe. Ja, er machte sich Sorgen. Große Sorgen.
    »Nun ja, ich bin wohl eher hier, weil wir Freunde sind.«
    »Was hast du denn auf dem Herzen?«, fragte er. In diesem Moment sprang die veraltete Heizung an, und das Geräusch der Luft, die durch die alten Rohre gepresst wurde, übertönte das Summen der Computer und das Klingeln der Telefone außerhalb seines Büros.
    »Im Theater sind einige Sachen verschwunden«, erklärte Rinda.
    »Was für Sachen?«
    »Requisiten. Kostüme. Unechter Schmuck. Nichts von besonderem Wert.«
    »Bist du sicher, dass sie nicht nur verlegt worden sind?«
    Sie bedachte ihn mit einem Blick, der ihm zu verstehen gab, dass sie schließlich nicht dumm war. »Zuerst war ich mir nicht sicher. Aber das letzte fehlende Stück macht mir nun doch Sorgen. Es handelt sich um ein schwarzes Kleid, das Jenna Hughes gestiftet hat. Es ist wohl nur ein paar hundert Dollar wert, aber es war ein Kostüm, das sie in einem ihrer Filme getragen hat. Das erhöht den Verkaufswert.«
    »Du bist hier, weil ein Kleid abhanden gekommen ist?«, fragte er und konnte seine Verwunderung nicht verbergen. »Ernsthaft?«
    Rinda veränderte ihre

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