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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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zurückgekehrt, bis er sich schließlich dazu entschloß, bei Einbruch der Dämmerung nicht zum Nordpol zurückzukehren, wie er das bei allen früheren Reisen gemacht hatte. Er mußte warten, bis der Morgen des Weihnachtstages anbrach, und sich persönlich davon überzeugen, was Fleck den Kindern beschert hatte. War es wirklich so wunderbar, daß sie darüber den Mann vergaßen, der sie jahrhundertelang mit selbstloser Liebe und seinen Gaben erfreuen wollte?
    Es war ein seltsames und unheimliches Gefühl, nun wieder als eine Person in Fleisch und Blut, nicht als Phantom eines Kindermärchens, durch die Straßen einer Kleinstadt zu gehen. Er betrachtete die modernen Wohnblocks und Bürohäuser, die links und rechts die Straße säumten, sah hinauf zu den Fernsehantennen, die überall in die Höhe ragten – eine wahre Pest für seine Tiere, wenn er nachts auf den Dächern landete — und auf die Autos, die unter einer Decke aus frisch gefallenem Schnee am Bürgersteig warteten. Selbst bei der Betrachtung dieser fremdartigen, wunderbaren Welt wurde ihm nicht leichter ums Herz. Er bog um eine Ecke und folgte ziellos dem Bürgersteig, bis er einem großen Müllbehälter aus Metall gegenüberstand. Darauf lag ein halbes Dutzend in rot-grün kariertes Papier eingewickelte Geschenke, die er so sorgsam und liebevoll als Bescherung für die Kinder unter den Weihnachtsbaum gelegt hatte. Sie lagen kreuz und quer auf dem Müll, weggeworfen von lieblosen Kindern, die sich nicht einmal die Mühe gemacht hatten, sie auszupacken, um nachzusehen, was ihnen Santa Claus zu Weihnachten gebracht hatte.
    Er stand lange regungslos da und schüttelte den Kopf. Er fand weder die Kraft noch den Mut, weiter die Straße hinunterzugehen, und in diesem Moment kamen zwei Jungen um die Ecke und rannten ihn über den Haufen.
    Sie beugten sich über ihn, als sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatten, und sahen wütend auf ihn hinunter, als wäre er und nicht sie an dem Zusammenstoß schuld gewesen. »Passen Sie doch auf, Mister!« fuhr ihn einer der beiden Jungen an.
    »Warum stellen Sie sich denn mitten auf den Bürgersteig?« meinte der andere mürrisch. Keiner der beiden machte Anstalten, dem alten Mann wieder auf die Beine zu helfen.
    Der eine von ihnen verzog das Gesicht, als er den roten Anzug und den weißen Bart des Mannes betrachtete, der vor ihm auf dem Gehsteig lag. »He, Mister«, sagte er höhnisch, »Sie sollten sich ein anderes Kostüm zulegen!« Er bewegte die Hand über Santa Claus hin. »Wer kleidet sich schon nach der Mode eines Verlierers?« Und dann Singen die beiden weiter. Als Santa wieder so viel Luft bekam, daß er sprechen konnte, rief er den beiden Jungen nach: »Sagt mal, ihr beiden . . .«
    Sie hielten wieder an und drehten sich ungeduldig um. »Ja?« rief der größere von ihnen verdrossen.
    »Kann ich euch etwas fragen?« sagte Santa so liebenswürdig, wie er das in diesem Augenblick fertigbrachte. »Was habt ihr denn diesmal zu Weihnachten bekommen?«
    »Einen Wunderlutscher!« sagte der Angesprochene mit verklärtem Gesicht. »Das Supergeschenk!«
    »Ich dachte, ich käme nie mehr auf den Boden herunter«, rief der andere und balancierte auf einem Fuß, als er sich wieder an seinen Spaziergang durch die Luft erinnerte.
    Santa Claus betrachtete forsch ihre Gesichter und fand nichts darin als Selbstgefälligkeit und Eigensucht. Als er sich daran erinnerte, was ihn vor langer, langer Zeit dazu gebracht hatte, an einem Feiertag Geschenke an Kinder zu verteilen, fragte er leise: »Und was habt ihr zu Weihnachten für Geschenke gemacht?«
    Die Jungen sahen sich befremdet an.
    »Ob wir was gemacht haben?« fragte der kleinere von den beiden.
    »Was ihr den anderen zu Weihnachten geschenkt habt?« wiederholte Santa seine Frage.
    »›Geschenkt‹?« Der Junge wandte sich mit ratlosem Gesicht seinem Freund zu. »Wovon redet der eigentlich?«
    Der angesprochene Junge wischte mit einer Handbewegung diese Frage und den Anblick des seltsamen alten Mannes in dem Nikolauskostüm beiseite. »Was geht uns sein Gefasel an!« sagte er mürrisch.
    Sie drehten sich um und gingen weiter. Sie ließen einen tieftraurigen und sehr einsamen Mann zurück, der einmal der glücklichste Mensch auf dieser Welt gewesen war. Endlich kehrte Santas Schlitten zu seinem Liegeplatz am Nordpol zurück, wo er schon sehnlichst erwartet wurde. Die Elfen und Santas Frau atmeten erleichtert auf, als sie sahen, daß der Schlitten am sternenübersäten Himmel

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