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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Herzanfall und dass Tom dabei sein will, falls …«
    » Aber Tom hat uns nicht gesagt, dass er dort war«, wiederholte Will. » Und Sie ebenfalls nicht.«
    » Es hatte nichts …« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. » Er wollte bei seinem Vater sein.«
    » Diese entführten Frauen waren alle vorsichtige Frauen. Sie würden nicht einfach irgendeinem Mann die Tür öffnen. Es müsste schon jemand sein, dem sie vertrauten. Jemand, von dem sie wussten, dass er käme.«
    Sie hörte auf, nach ihrem Kalender zu suchen. Ihr Gesicht zeigte sehr deutlich, was sie dachte: Dass hier etwas absolut nicht stimmte.
    Will fragte: » Wo ist Ihr Sohn, Mrs Coldfield?«
    Tränen traten ihr in die Augen. » Warum stellen Sie all diese Fragen nach Tom?«
    » Er wollte sich hier mit mir treffen.«
    Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. » Er hat gesagt, er muss nach Hause. Ich verstehe nicht …«
    Plötzlich dämmerte es Will – was Faith am Telefon gesagt hatte. Sie habe bereits mit Tom Coldfield gesprochen. Jetzt war sie nicht hier, weil Tom sie zum falschen Haus geschickt hatte.
    Will sagte sehr ernst: » Mrs Coldfield, ich muss wissen, wo Tom jetzt im Augenblick ist.«
    Sie hielt sich die Hand vor den Mund, und Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    An der Wand hing ein Telefon. Will nahm den Hörer vom Haken. Er wählte Faiths Handynummer, aber sein Finger schaffte es nicht bis zur letzten Ziffer. Er spürte einen brennenden Schmerz im Rücken, den schlimmsten Muskelkrampf, den er je gehabt hatte. Will legte sich die Hand an die Schulter, tastete nach einem Knoten, aber alles, was er spürte, war kaltes, scharfes Metall. Als er nach unten schaute, sah er die blutige Spitze eines offensichtlich sehr langen Messers aus seiner Brust ragen.

23 . Kapitel
    F aith saß in ihrem Mini vor Thomas Coldfields Haus, drückte sich das Handy ans Ohr und lauschte Wills Klingelton. Er hatte gesagt, er werde in zwei Minuten hier sein, inzwischen waren es aber eher zehn. Ihr Anruf wurde auf Voicemail umgeschaltet. Will hatte sich wahrscheinlich verfahren und kreiste irgendwo auf der Suche nach ihrem Auto, weil er zu dickköpfig war, um sie um Hilfe zu bitten. Wenn sie in besserer Stimmung wäre, würde sie aussteigen und nach ihm suchen, aber sie hatte Angst davor, was sie ihrem Partner sagen würde, wenn sie ihn vor sich hätte.
    Sooft sie daran dachte, dass Will sie angelogen und hinter ihrem Rücken mit Jake Berman gesprochen hatte, musste sie das Lenkrad fest umklammern, damit sie kein Loch ins Armaturenbrett schlug. So konnten sie nicht weitermachen – nicht, wenn er Faith als Beeinträchtigung sah. Wenn er glaubte, sie würde im Einsatz nicht mehr zurechtkommen, dann gab es für sie beide keinen Grund mehr zusammenzubleiben. Sie konnte viel von Wills verrücktem Blödsinn ertragen, aber sie brauchte sein Vertrauen, sonst würde ihre Partnerschaft nie funktionieren.
    Faith schaute wieder auf die Uhr. Sie würde Will noch fünf Minuten geben, bevor sie allein ins Haus ging.
    Die Ärztin hatte keine guten Nachrichten für sie gehabt, auch wenn Faith es törichterweise erwartet hatte. Von der Minute an, als sie den Termin mit Delia Wallace ausgemacht hatte, hatte ihre Gesundheit sich dramatisch verbessert. Sie war heute Morgen nicht in kaltem Schweiß gebadet aufgewacht. Ihr Blutzucker war hoch, aber nicht dramatisch. Sie fühlte sich klar im Kopf, konzentriert. Doch dann hatte Delia Wallace ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.
    Sara hatte im Krankenhaus einen Test angeordnet, der Aufschluss gab über Faiths Blutzuckerverlauf in den letzten Wochen. Die Ergebnisse waren nicht gut gewesen. Faith würde einen Termin mit einem Diätberater vereinbaren müssen. Dr. Wallace hatte ihr gesagt, sie müsse jede Mahlzeit und jeden Snack genau planen, eigentlich jeden einzelnen Augenblick ihres Lebens, bis sie starb – was sowieso vor der Zeit passieren könne, weil ihr Blutzucker so wild fluktuierte, dass Dr. Wallace ihr gesagt hatte, das Beste wäre es, sie würde ein paar Wochen Urlaub nehmen und sich allein darauf konzentrieren, das Leben eines Diabetikers zu erlernen.
    Sie liebte es, wenn Ärzte so etwas sagten, als bräuchte man nur mit dem Finger schnippen, um zwei Wochen Urlaub zu bekommen. Vielleicht könnte Faith nach Hawaii fliegen. Sie könnte Oprah Winfrey anrufen und sie nach dem Namen ihres persönlichen Kochs fragen.
    Zum Glück hatte sie neben den schlechten auch einige gute Nachrichten erhalten. Faith hatte ihr Baby

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