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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gespräch ist wichtig.“
    „Du liegst vor mir auf dem Bauch, ich muss nur zugreifen. Niemand könnte sich bei diesem Anblick zurückhalten.“ Diese raue, gnadenlos sinnliche Stimme und Samuels Schuppenhand, die beinahe zu fest über ihn strich. Wie sollte er sich dabei konzentrieren? Auf dem Display blinkte Hendriks Nummer. Er musste rangehen. Um Samuel von seinen Zärtlichkeiten wenigstens vorübergehend abzulenken, drehte er sich auf den Rücken. Ein Fehler. Samuel küsste weiter, nur dass es jetzt nicht mehr sein Hintern war.
    Laurens biss die Zähne zusammen und nahm das Gespräch an.

*
    Dieser alte Narr! James duckte sich hinter das Motorboot, mit dem Hendrik sich auf den Weg gemacht hatte, die Beute zu warnen. Das Zweite hatte er hinter einem Felsvorsprung verborgen, der weit ins Wasser reichte. In Zukunft würde er nur noch für eines der Boote Verwendung haben. Der Jeep holperte den Weg zum Ufer hinab, weit hinter ihm lag Mhorags Manor in der Vormittagssonne. Er war tatsächlich dort gewesen. Schon gestern Nacht hatte James das Mitleid in den vor Schmerz verkniffenen Augen gesehen. Gut, dann würden die Wissenschaftsjournale keine Schlagzeile geliefert bekommen. Das war vielleicht auch besser so, denn dann hätte er die Beute ganz für sich allein und niemand stocherte an ihr herum, ritzte in die Schuppen oder nahm ihr Blut ab.
    Hendrik parkte den Wagen hinter einem Gebüsch, dass er von der Landseite nur schwer gesehen werden konnte. Die Tür klappte auf, aber Hendrik stieg nicht aus. James wog das Jagdmesser in der Hand. Ein gezielter Lungenstich würde reichen und mit Hendriks Kondition war es nicht weit her, mit einer effizienten Gegenwehr musste er also nicht rechnen. James richtete sich auf und ging auf den Wagen zu. Hendrik hatte den Kopf auf die Brust gesenkt und kippte plötzlich zur Seite weg. Wie ein Sack fiel er aus dem Auto in den Sand. In der Hand hielt er ein Handy, und als es James aus den knochigen Fingern wand, starrte ihn Hendrik panisch an. „Tu es nicht“, flehten seine blauen Lippen tonlos.
    Laurens. Also hatte er versucht, seine Larve zu warnen.
    „Hendrik? Rede endlich!“ Der Junge klang atemlos, als ob er eben gerannt wäre. James unterband Hendriks kläglichen Versuch, sich aufzurichten, indem er sich auf dessen flache Brust kniete.
    „Tut mir leid. Ihr Vater ist momentan nicht abkömmlich.“ In aller Ruhe knüllte er ein Taschentuch zusammen und stopfte es Hendrik tief in den Mund. „Ich bin Mr. Olson. Ein Assistent Ihres Vaters. Er bat mich, Ihnen auszurichten, dass er sich bei seinem jüngsten Projekt geirrt hat und es nicht notwendig ist, dass Sie zu ihm stoßen.“ Hendriks Augen traten aus den Höhlen. James stopfte das Taschentuch noch etwas tiefer.
    „Wo ist mein Vater jetzt?“ War der Knabe asthmatisch?
    „Er ist bereits auf dem Weg nach Hamburg und entschuldigt sich für seine übereilte Abreise, aber Sie würden es verstehen, dass er sich von der erneuten Enttäuschung in heimatlichen Gefilden erholen muss.“ Unter seinem Knie zuckte Hendrik wild und unkoordiniert.
    „Geht es um die Sache mit dem Okapi ähnlichen Tier auf den Orkneys oder um den dunkelblauen Wassertümpler?“
    Raffiniertes Kerlchen, solche Fangfragen zu stellen. „Weder noch. Ich ging davon aus, dass Sie von dem Projekt Mhorag informiert wurden. Der Mann mit der Schuppenhaut, Sie erinnern sich?“
    Der Junge keuchte laut. „Soll dass heißen, mein Vater ist diesbezüglich einem Irrtum erlegen? Es gibt gar keinen Echsenmann in Loch Morar?“
    „Exakt. Es tut mir leid, wenn Sie das enttäuschen sollte.“
    „Tut es nicht. Es freut mich.“
    Diese Antwort kam zu schnell, zu spontan. Der Junge wiegte sich und seinen Geliebten in Sicherheit. So sollte es sein. Dumpf hinter dem Tuch drang ein gurgelndes Keuchen aus Hendriks Mund. Die Augen drehten nach oben, die Lider flatterten und endlich herrschte Stille. James holte aus und warf das Handy weit in den See. Vollkommen entspannt und glücklich würden jetzt die beiden Turteltauben ihre junge Liebe genießen und er brauchte nur noch den Köder zu schnappen und die Beute würde ihm ins Netz gehen.

*
    Zum Schluss hatte Darren nicht mehr reden können, die geschwollene Zunge und die zerfressenen Nervenbahnen ließen es nicht mehr zu. Es war ein langer Todeskampf gewesen, und Raven hatte es nicht mehr mit ansehen können. Er hatte ihm hinübergeholfen und sein grausames Werk beendet. Jetzt lag er still in seinem Schoß. Behutsam wickelte Raven

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