Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung
der Stirn und plötzlich hat er sich die Brust gehalten und ist geradezu in seinen schrottreifen Jeep geflohen.“
„Hat er gesagt, was er wollte?“
„Nein, er hat nur seltsames Zeug gebrabbelt, dass du vorsichtig sein sollst, dass er unbedingt mit dir reden müsse, aber nicht warten könne. Ich glaube, der war verwirrt. Und glasige Augen hatte er auch.“ Kopfschüttelnd ging sie vor zur Küche. „Alzheimer! Heißt diese deutsche Krankheit nicht so? Die hatte er. Ganz sicher. Kommt halt nichts Gutes vom Festland.“
„Doch, Laurens.“ Aber Erin hörte ihm schon nicht mehr zu.
*
Warum zum Teufel fiel ihm das Atmen plötzlich so schwer? Hendrik fasste sich an die Brust, zog mit Macht die Luft in seine Lungen, aber der dumpfe Schmerz wurde stärker. Eben war er sicher gewesen, vor der Alten umzukippen wie ein gefällter Baum. Nur mit knapper Mühe hatte er es noch bis in den Wagen geschafft. Er musste Laurens erreichen, musste mit ihm sprechen. Auf keinen Fall durfte er in James’ grausames Spiel hineingezogen werden. Ach, hätte er ihm doch niemals etwas von seiner Entdeckung gesagt. Hektisch klopfte er seine Taschen ab. Das Handy. Es war aus. Mist, verfluchter. Das hatte er völlig vergessen. Die Pin? Scheiße, wie seine Hände zitterten. Endlich! Er hackte auf die Tasten ein und wartete.
*
„Schinken oder Honig?“ Zuerst erschien der Teller mit Brötchenhälften, dann Samuels strahlende Miene im Türspalt. „Ich dachte mir, dass du den zweiten Gang auch lieber im Bett zu dir nehmen möchtest. Erin hat schlechte Laune und sie wird die Küche nicht verlassen, nur weil wir in Ruhe frühstücken wollen.“
Laurens rubbelte eine nasse Stelle auf seinem Rücken trocken. Eigentlich war es schade um die Mischung aus Erdbeersaft und verschiedenen Körpersäften gewesen, aber wenigstens klebte er nach der Dusche nicht mehr. Samuel sah ihm zu, wie er sich aufs Bett setzte und die Beine unterschlug.
„Du weißt, dass ich es liebe, dich nackt zu sehen.“ Samuel nickte zu dem mittlerweile unnützen Handtuch, das einsam vor dem Bett lag. „Und deshalb spielst du mit mir.“ Geschmeidig kletterte er zu ihm, und während er den Teller neben ihn stellte, küsste er ihn, erst zärtlich, dann fester. „Was machst du, wenn aus deinem Spiel mein Ernst wird?“ Die an Laurens’ Lippen gehauchten Worte kribbelten schon wieder an sämtlichen empfindlichen Stellen seines Körpers. Wie schaffte es Samuel nur, ihn von einem Rausch in den nächsten zu katapultieren? Laurens kletterte auf seinen Schoß, verschränkte die Beine hinter seinem Rücken und zog sich dicht an ihn ran. Schon spürte er Samuels Erregung unter sich wachsen. Was für ein absolut geiles Gefühl.
Samuel fing Laurens’ kreisende Hüften ein. „Mach das nur, wenn du bereit bist, die Konsequenzen zu tragen.“ Wieder diese knarzige, dunkle Stimme. Laurens bekam eine Gänsehaut und hörte auf. Samuel hatte ihn eben erst entspannt. Er selbst stand sicher noch mächtig unter Strom und genau so sah sein Blick auch aus, als er ihn langsam zurücklegte. Laurens’ Herz holperte, das tat es in letzter Zeit ständig. Samuel streichelte über Laurens’ Hüfte, schob die Hände unter seinen Po. „Hier will ich rein. Ganz tief. Und wenn du mich weiter anheizt, werde ich keine Ausrede mehr gelten lassen, mein nackter, hilflos vor mir liegender Freund.“
Er meinte es ernst. Laurens wollte zurückrutschen, aber Samuel hielt ihn fest.
„Ich bin ganz vorsichtig.“ Er öffnete seine Jeans, streifte sie ab, ohne Laurens aus den Augen zu lassen. Als er sich vor ihn kniete, setzte Laurens’ Herz das erste Mal aus. Als Samuel ihn zu sich zog und seine Oberschenkel nach oben drückte, das zweite Mal.
Keine Panik. Was sollte schon sein? Es würde toll werden. Er musste sich nur entspannen. Das Bild auf seinem Handy fraß sich in sein Hirn. In Sekundenschnelle. Als eben dieses Handy dumpf klingelte, zuckte Laurens stärker zusammen als Samuel.
„Geh nicht ran.“
„Ich muss.“ Was für eine miese Art, sich zu drücken. Er robbte auf die andere Seite des Bettes und angelte nach seiner Hose. Er hatte das Handy noch nicht aus der Tasche gezogen, als er sanfte Küsse auf seinem Rücken fühlte, die über sein Steißbein wanderten. Ja bitte! Auch diese winzigen Bisse. Immerzu. Davor hatte er keine Angst. Samuel durfte nur nicht auf die Idee kommen, sich in ihn reinzustecken. „Du wolltest telefonieren, Laurens.“ Wieder ein Biss.
„Samuel, hör auf. Das
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