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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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fertig war, fühlten sich alle Anwesenden gereizt. Natürlich waren Rendezvous im Tiefenraum heikel, das wußte jeder, und natürlich konnte man sich nicht darauf verlassen, daß der EEC-Pilot an einer genauen Position eintraf, wie man es von einem Kreuzer erwarten konnte, aber das war nun wirklich nichts Neues. Wenn das EEC völlig danebenlag und sie alle gemeinsam ein Feuerwerk veranstalteten, wie es seit fünfzig Jahren niemand mehr erlebt hatte, war das natürlich alles andere als erfreulich.
    Weil alle verstimmt vom Abendessen zurückkamen, achtete Sassinak nicht sonderlich auf ihre eigene Stimmung. Aber am nächsten Morgen stellte sie fest, daß Leutnant Achael die Brücke kommandierte; Fargeon, Dass und Leutnant Commander Slachek, hieß es, hielten eine Konferenz ab. Sassinak sah sich auf der Brücke um und duckte sich in die Kommunikationsnische. Sie war leer. Eine gekritzelte Nachricht auf der Konsole besagte, daß Perry auf der Krankenstation sei; Achael hatte es genehmigt. Sassinak runzelte die Stirn und fragte sich, ob Cavary sich deswegen verspätete – vielleicht hatte er Perry in die Krankenstation begleitet. Aber die Kommunikationsanlagen waren nicht lang unbeaufsichtigt geblieben; die Eingangsprotokolle zeigten, daß alle Systemwarteschlangen leer waren. Seltsam – in der letzten Schicht waren regelmäßig Übertragungen eingetroffen, vor allem verzögerte Positionschecks des EEC-Schiffes. Sassinak warf einen Blick auf die letzten Einträge der Eingangsdatei, um die Loggin-Zeiten zu überprüfen – wenn eine Zeitlang nichts empfangen worden war, konnte das auf Schwierigkeiten mit den Systemen hindeuten.
    Der Verdacht eines Systemfehlers beschäftigte sie so sehr, daß sie fast ihren eigenen Initialisierungscode nicht erkannte, als er auf dem Monitor aufblitzte. Was? Sie rümpfte konzentriert die Nase. Sie war eben erst eingetroffen, und doch fiel ihr Code mit der Zeitmarke einer Dateianfrage vor fünf Minuten zusammen. Es konnte unmöglich stimmen – außer daß jemand versehentlich ihren Code eingegeben hatte … versehentlich oder aus einem anderen Grund.
    »Hallo – entschuldige die Verspätung.« Cavery glitt in seinen Sitz, warf einen Blick aufs Display und schreckte zurück. »Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du sollst nicht an den eingehenden Nachrichtendateien herumfummeln.«
    »Richtig. Das habe ich auch nicht getan. Jemand hat meine Codes verwendet.«
    »Was?« Nach dem ersten Ausbruch senkte er die Stimme. »Sag so etwas nicht, Sassinak. Wahrscheinlich ist jede Sendung im Universum schon das eine oder andere Mal belauscht worden, aber lügen macht es auch nicht besser.«
    »Ich lüge nicht.« Sassinak legte ihre Hand über seine auf der Konsole. »Hören Sie mir zu. Ich war nicht hier, als sich jemand einloggte; ich bin diesmal pünktlich gekommen, nicht zu früh wie sonst. Jemand hat fünf Minuten, bevor ich eintraf, meinen Code eingegeben.«
    »Was hat Perry gesagt?«
    »Er ist in der Krankenstation. Niemand war hier, als ich angekommen bin, nur eine Notiz …« Sie reichte ihm den Zettel. Cavery runzelte die Stirn.
    »Ein Ausdruck, nicht im Computer. Das ist seltsam. Wer hat Dienst auf der …?« Er reckte den Hals, damit er um die Ecke sehen konnte, und schnaubte verächtlich. »Na, fabelhaft. Achael. Wo steckt Fargeon?«
    »Er hat eine Konferenz, sagte Achael. Aber Cavery, es ist nun einmal so, daß …«
    »Es ist nun einmal so, daß es mit deinem Code signiert ist und die ganze Welt jetzt weiß, daß du IFTL-Dateien aushorchst, und wenn du es nicht warst, bist du entweder eine Lügnerin, was eine Möglichkeit ist, oder jemand anderes ist es gewesen, was auch sein könnte. Verdammt noch mal! So wie der Captain zur Zeit drauf ist, hat uns ein Sicherheitsproblem gerade noch gefehlt.«
    »Aber ich habe …«
    Cavery sah sie streng an, dann entspannte sich sein Mund. »Nein, das traue ich dir auch nicht zu. Aber die Datei ist mit deinem Code signiert und … was, zum Teufel, ist das denn?« Er deutete auf das Echtzeitdisplay, auf dem die Stapelnachricht für eine UNK-Übertragung erschien. »Ich nehme an, daß du die auch nicht mit deinem Code signiert hast?«
    Sassinak sah hin und bemerkte eine andere Anomalie, die Cavery übersehen hatte. »Wieder diese vierfache Codierung für das Büro des Generalinspekteurs -das hatten wir vorhin schon, nur ist es diesmal ein Ausgang und mein Code dient als Absenderangabe.«
    »Den werde ich entfernen.« Cavery fror den Bildschirm ein, gab

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