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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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die Rangcodes ein und holte die Nachricht selbst auf den Monitor, zusammen mit den Initialisierungs- und Bestimmungssequenzen. Sassinak bemerkte, daß er alles in eine mit seinem eigenen Code verschlüsselte Datei kopierte. Er lehnte sich zurück, sichtlich verwirrt von der Nachricht.
    »Subjekt hat nichts bemerkt; keine verdächtigen Aktivitäten. Versetzung Zufall. Beobachtung wird fortgesetzt.«
    Cavery sah mit gehobenen Augenbrauen zu ihr herüber. »Also, Fähnrich, überwachst du jemanden oder wirst du selbst von jemandem überwacht?«
    »Ich … ich weiß nicht.« Achael, dachte sie. Es muß Achael sein, aber warum? Und wer steckt dahinter?
    »Nun, ich weiß nur eines, und zwar, an wen wir uns damit wenden: nämlich direkt an den Captain …«
    »Aber …« Sassinak hielt den Mund: wenn sie protestierte, hatte er Grund zur Annahme, daß sie mehr wußte. Doch sie war bei weitem noch nicht soweit, Achael der Beteiligung an Abes Ermordung zu beschuldigen … wie konnte sie? Wie immer die Sache ausging, sie konnte nur verlieren; Fähnriche erreichen nichts, wenn sie Leutnants eines Mordes beschuldigten, der Monate zurücklag und anderswo stattgefunden hatte.
    Cavery wartete, und sein Gesichtsausdruck forderte sie heraus, ihm zu widersprechen.
    »Ich weiß«, sagte sie schließlich, »daß Captain Fargeon unterrichtet werden muß. Aber er ist nicht auf der Brücke, und ich … äh … ich will nicht mehr Offiziere in die Sache verwickeln als unbedingt nötig.«
    »Ich erinnere mich, mit wessen Nummer diese vierfach codierten Nachrichten versehen waren, Fähnrich Sassinak …« Cavery nickte in Richtung Brücke. »Du kannst dir diese Anspielungen sparen.«
    »Entschuldigung, Sir. Ich wollte auf nichts anspielen, es ging nur darum …« Sie verstummte. Noch nie war sie so nah daran gewesen, ratlos mit den Händen zu fuchteln. Dann kam ihr ein Einfall. Sie merkte Caverys Gesicht an, daß die Idee ihren Gesichtsausdruck verändert hatte. »Sir, falls das alles zusammenpaßt, wäre dies nicht der richtige Zeitpunkt, um sofort zum Captain zu gehen, oder? Und wenn nicht, dann würde es trotzdem … einiges Durcheinander verursachen, stimmt’s?«
    Cavery lehnte sich zurück und überlegte. »Du hast nicht ganz unrecht.« Er seufzte und löschte den Bildschirm. »Ich wüßte ohnehin nicht, was es schaden sollte, wenn wir bis zur Mittwochpause oder vielleicht noch länger warten. Das hängt vom Zeitplan des Captains ab.«
    Sassinak sagte nichts mehr, sondern machte sich an die Arbeit. Sie dankte allen erdenklichen Göttern, daß sie nicht an den Personaldateien und den Nachrichtenbänken herumgefummelt hatte; Achael wußte nicht, daß sie einen Verdacht hegte. Versetzung Zufall? Was denn auch sonst, wenn sie keine mächtige Familie im Rücken hatte, die für sie die Fäden zog … oder war das vielleicht Abes Geheimnis gewesen? Mehr denn je hielt sie es für nötig, Achaels Datei einzusehen, aber wie sollte sie das bewerkstelligen?
    Der ohrenbetäubende Lärm des Notalarms ertönte. Sie fuhr hoch. So schnell sie auch war, Caverys Hand lag schon fast auf ihrer, als sie die Konsole vom Normalbetrieb auf die Notsysteme umschaltete. Nach dem ersten Ton heulte die Sirene zweimal auf und ab: Evakuierungsübung.
    »Ausgerechnet die blödsinnigste Übung, die vorgeschrieben ist«, brummte Cavery, als er unter der Konsole die Notmasken herausfischte. »Hier – zieh die an! Niemand hat je einen Kreuzer evakuiert; es dauert so lang, alle in die Shuttles und Evakuierungskapseln zu bekommen, daß man in der Zwischenzeit das ganze Schiff sprengen könnte. Und merk dir, Fähnrich, du schaltest die Konsole aus, wenn du gehst, und das tust du erst, wenn der diensthabende Offizier die Brücke räumt.« Seine Stimme klang durch die Folien- und Gewebemaske gedämpft. Sassinak stellte fest, daß ihre Maske jeden Blick zur Seite und nach hinten verwehrte. Als sie die Laschen an den Schultern ihrer Uniform befestigte, brummte Cavery: »Ah, gut; Fargeon übernimmt die Brücke. Sobald diese verdammt Übung vorbei ist, können wir uns um diese andere Sache kümmern …« Seine Stimme klang plötzlich schärfer. »Ja, Sir; Kommunikation gesichert, Sir.«
    Obwohl Caverys scharfe Kommentare andeuteten, daß Piraten das ganze Schiff entern und es bis ans andere Ende des Galaxis fliegen könnten, bevor sie an die Reihe kamen, fand Sassinak, daß es gar nicht so lang dauerte, um durch den backbord gelegenen Hauptkorridor von der Brücke bis zu den

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