Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
Vom Netzwerk:
gemein.«
    Achael wurde steif. »Sir, ich war ein Gefangener. Sie war eine Sklavin. Der Unterschied …«
    »… ist unerheblich. Sie ist nicht freiwillig in die Sklaverei gegangen, denke ich mir. Natürlich hätten ihre Häscher reichlich Zeit gehabt, eine Tiefenkonditionierung vorzunehmen – auch dafür könnte man sie nicht verantwortlich machen. In jedem Fall tragen ihre Informationen, Leutnant, nur weiter zur Dringlichkeit und Verwirrung in dieser Situation bei.« Er holte tief Luft, aber bevor er mit der langen Rede beginnen konnte, mit der alle rechneten, meldete sich Makin, der Weber-Jig, zu Wort.
    »Ich bitte den Captain um Verzeihung, aber wie sieht es mit einer Bergung aus?«
    Fargeon wurde, sofern das überhaupt möglich war, noch steifer. »Eine Bergung? Mr. Markin, die Kapsel wurde während eines FTL-Flugs abgestoßen, und wir sind zu einem terminierten Rendezvous mit einem EEC-Schiff unterwegs. Beides für sich genommen würde eine Bergung schon unmöglich machen …«
    »Nicht unmöglich, Sir. Schwierig ja, aber …«
    »Unmöglich. Die Kapsel wurde in den Probabilitätsflux abgestoßen – erinnern sie sich an Ihren Physik-Grundkurs, Mr. Makin – und muß an einer Position, deren Entfernung sich nur in Kubik-Lichtminuten angeben läßt, unter Lichtgeschwindigkeit abgebremst worden sein. Der Bewegungsvektor läßt sich unmöglich berechnen. Wenn nun das Signalfeuer funktioniert hätte – was der Technik zufolge nicht der Fall war –, würden wir ein verzerrtes Signal von ihr empfangen. Wir könnten die nächsten Wochen mit der Suche nach ihr verbringen, wenn wir nicht dieses Rendezvous vor uns hätten. Aber es gibt kein Signalfeuer, und wir müssen zu diesem Rendezvous erscheinen. Ich frage mich jetzt, was ich dem Flottenhauptquartier melden soll, und wie wir vernünftigerweise mit dem Fähnrich verfahren sollen.«
    Als Fargeon sie alle entließ, gab er noch keine Entscheidung bekannt; vor seinem Büro begannen die aufgeregten Diskussionen.
    »Mir ist gleichgültig, was in diesem Überwachungsprotokoll steht.« Cavery paßte nicht mehr auf, was er sagte. »Ich will nicht glauben, daß Sassinak etwas an sich genommen hat – nicht einmal einen übriggebliebenen Muff in –, und wenn doch, hätte sie es hier gesagt.«
    »Ich weiß nicht, Cavery.« Bullis von der Administration war die Sache wahrscheinlich völlig gleichgültig; er stritt sich aus schierem Spaß daran. »Sie ist intelligent und hat hart gearbeitet, das kann ich bezeugen, aber sie ist gerissener, als es ihr gut tut. Falls Sie mir folgen können.«
    »Nein, nicht ganz. Ich …« Er machte eine Pause und drehte sich zu Makin um, dem Weber-Jig, der ihn auf den Arm getippt hatte.
    »Kann ich Sie kurz sprechen, Sir?«
    Cavery sah Bullis an und zuckte die Achseln, dann folgte er Makin durch den Korridor. »Und?«
    »Sir, gibt es eine Möglichkeit, den Captain davon zu überzeugen, daß wir die Kapsel auch ohne ein Signalfeuer lokalisieren können?«
    »Kann man das? Wer? Und wie?«
    »Wir können, weil Fähnrich Sassinak in dem Ding steckt … Ich meine die Weber, Sir. Mit Hilfe des Ssli.«
    Cavery legte den Kopf schräg. »Mit Hilfe des Ssli? Moment mal – wollen Sie damit sagen, daß Ssli diese kleine Kapsel lokalisieren könnte, selbst im Normalraum, während wir …«
    »Gemeinsam könnten wir es, Sir.« Cavery hatte das Gefühl, daß der Weber mehr meinte, als er sagte, aber die Aufregung überwog für den Moment seine Neugier.
    »Aber ich weiß nicht, wie ich es dem Captain nahebringen sollte«, brummte er und senkte die Stimme, als Achael heranschlenderte. »Ich werde nichts erreichen, wenn ich mich mit ihm streite.«
    »Cavery«, unterbrach Achael ihre Unterhaltung. »Ich weiß, daß Sie das Mädchen mögen, und sie ist ja auch wirklich attraktiv. Ich hätte selbst gern die eine oder andere Nacht mit ihr verbracht.« Bei diese Anspielung errötete Cavery. »Aber die Umstände sind zweifelhaft, wenn nicht verdächtig.«
    »Sie verdächtigen also eine Waise und ehemalige Sklavin?« Cavery sprach es mit Absicht so scharf aus, und Achael erstarrte.
    »Ich bin es nicht, der ihre Herkunft zur Sprache gebracht hat.«
    »Nein, aber Sie müssen zugeben, wenn es um den Zugriff geht, waren Sie zur selben Zeit am selben Ort. Vielleicht hat jemand in Ihrem Kopf herumgepfuscht. Ist doch komisch, daß Sie sie nie gesehen haben, oder?«
    Achael starrte ihn finster an. »Sie waren nie ein Gefangener, stimmt’s? Ich bin die ganze Zeit auf diesem

Weitere Kostenlose Bücher