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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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elenden Felsbrocken in einer stinkenden Zelle mit fünf anderen Mannschaftsmitgliedern der Caleb eingesperrt gewesen. Einer von ihnen ist an unbehandelten Wunden gestorben, und mein bester Freund hat durch die Verhördrogen den Verstand verloren. Ich hatte kaum die Muße, durch das Sklavenquartier zu spazieren und mich nach kleinen Mädchen umzusehen, was bei ihr wahrscheinlich nicht der Fall war.«
    »Es … es tut mir leid«, sagte Cavery verlegen. »Das habe ich nicht gewußt.«
    »Ich rede nicht darüber.« Achael hatte sich abgewandt und sein Gesicht verborgen. Dann wirbelte er unvermittelt herum und tippte ihm mit einem steifen Zeigefinger auf die Brust. »Und ich erwarte von ihnen, Cavery, daß Sie niemandem in der Messe davon erzählen.«
    »Natürlich nicht.« Cavery sah den anderen davonstaksen und wünschte sich, er hätte den Mund gehalten.
    »Ihnen wird aufgefallen sein, daß er nie eine Frage beantwortet«, sagte Makin. Auf Caverys ausdruckslosen Blick hin fuhr er fort: »Sie haben recht, Sir, daß während der Gefangenschaft der Feind die Gelegenheit hatte, Leutnant Achael einer Tiefenkonditionierung zu unterziehen … und nichts, was er sagt, macht das weniger wahrscheinlich. Ein Freund, den die Verhördrogen wahnsinnig gemacht haben … vielleicht Achael nicht.«
    »Ich … ich verdächtige nicht gern jemanden, der … der so etwas durchgemacht hat.«
    »Natürlich nicht. Aber damit haben sie möglicherweise gerechnet, um eventuelle Unstimmigkeit zu tarnen. Also, was die Kapsel und Fähnrich Sassinak angeht …«
    Sassinaks Anhänger konnten sich kaum in Caverys Quartier zusammendrängen. Weber, einige andere Fähnriche, Erling vom Technischen Dienst. Nach dem anfänglichen Chaos, als alle sich gegenseitig versichert hatten, daß sie es nicht gewesen sein konnte, konzentrierten sie sich auf Mittel und Wege.
    »Wir müssen schnell handeln, weil diese verdammten Kapseln nicht viel Luft enthalten. Wenn sie bei Bewußtsein ist, wird sie sich selbst in den Kälteschlaf versetzen – und Amateure, die es versuchen, begehen allzuleicht fatale Fehler.«
    »Schlimmer noch«, sagte Makin, »wir können sie nicht aufspüren, wenn sie im Kälteschlaf ist – er ist dem Tod vergleichbar. Wir müssen sie finden, bevor sie es tut oder bevor sie stirbt.«
    »Und wie lang kann das dauern, Erling?« Alle reckten den Hals, um das Gesicht des Technikers zu sehen. Viel Hoffnung konnte er ihnen nicht machen. Er breitete die Hände aus.
    »Das hängt von ihr ab. Ob sie das Risiko eingeht, so lang von den vorhandenen Luftreserven zu zehren, wie sie kann, oder ob sie sich dafür entscheidet, in den Kälteschlaf zu gehen, solang sie noch munter ist. Und wir wissen nicht einmal, ob die Person, von der die Kapsel abgeschossen wurde, nicht auch die Lufttanks oder das Kälteschlafmodul sabotiert hat, so wie das Signalfeuer. Im äußersten Fall, wenn alles optimal läuft, kann sie einhundertzehn bis einhundertzwanzig Stunden durchhalten.« Bevor jemand fragen konnte, warf er einen Blick auf die Uhr an der Wand und fuhr fort: »Bisher sind’s acht Komma zwei. Und der Captain ist entschlossen, das Rendezvous mit dem EEC-Schiff morgen einzuhalten, was uns weitere vierundzwanzig bis dreißig Stunden kostet.« Sein finsterer Blick kam einer Herausforderung gleich. Der Weber-Fähnrich Jrain nahm sie an.
    »Angenommen, wir können den Captain nicht davon überzeugen, das Rendezvous aufzuschieben – wie war’s dann damit, hinterher zurückzufliegen? Vielleicht würde er dann vernünftiger reagieren.«
    Erling schnaubte verächtlich. »Könnte sein – vielleicht würde er aber auch durchdrehen und sich direkt an das Oberkommando des Sektors wenden. Zurückfliegen … was soll ich dazu sagen? Sie sagen mir, Sie können sie finden, Sie und der Ssli, aber ich könnte sicher keinen Kurs und keine Transitzeit berechnen. Selbst wenn wir denselben Ausfallpunkt wie die abgestoßene Kapsel treffen würden – falls das nicht schon eine lächerliche Annahme ist, wenn wir über Paralichträum reden –, hätten wir keine Garantie, ob wir mit demselben Vektor austreten würden. Das hat man festgestellt, als im Gerimi-System Kampfmodule aus dem FTL-Flug abgesetzt wurden. Die Module haben sich über das ganze Gebiet verstreut, und es hat Monate gedauert, um das Durcheinander aufzuräumen. Aber noch einmal: falls Sie uns als Führer dienen könnten, müßten wir immer noch das Schiff manövrieren. Vielleicht gelingt es uns, vielleicht auch

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