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Satori - Winslow, D: Satori - Satori

Titel: Satori - Winslow, D: Satori - Satori Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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aufgestellt.
    Nikolai zwang sämtliche Energie in seine Beine und spürte, wie sie durch seine Adern und Muskeln strömte, als Kang nach seinem Gürtel griff, um die Schnalle zu lösen und ihm die Hose herunterzuziehen.
    Bewahre und – 
    – befreie.
    Die Energie explodierte in Nikolais Füßen und fuhr in seine Beine, als er sich mit der Kraft seines aufgestauten ki nach oben schwang. Der Stuhl riss krachend aus seiner Verankerung. Kang stolperte nach hinten, sprang aber wieder auf die Füße. Nikolai wirbelte zweimal herum, um Schwung zu sammeln, warf sich dann mit seinem ganzen Gewicht auf ihn und schlug mit einem Stuhlbein zu. Kang taumelte Richtung Wand. Nikolai warf sich erneut auf Kang, ließ ihn gegen die Wand donnern und hörte, wie die Luft aus seinen Lungen wich.
    Dann trat Nikolai einen Schritt zurück und wiederholte die Aktion einmal und gleich noch einmal, nagelte den erschrockenen und fassungslosen Kang an die Wand, presste sich mit all seinem Gewicht auf ihn und klemmte seine Hände ein.
    Kang umklammerte immer noch den Draht, und Nikolai setzte alles auf seinen nächsten Zug.
    Verzweifelt versuchte Kang, Nikolai die Drahtspitze in die Kehle zu bohren.
    Nikolai ließ sie kommen, spürte den Stich in seiner Kehle, das Blut, und sah Kang triumphierend lächeln.
    Dann drehte er den Hals, packte den Draht mit den Zähnen, warf den Kopf in den Nacken und entwand Kang sein Folterinstrument.
    Kangs Augen weiteten sich.
    Nikolai bog sich so weit wie möglich nach hinten und stieß ruckartig mit dem Kopf nach vorne. Der Draht traf Kangs Auge. Er schrie auf vor Schmerz, wand sich unter Nikolai und versuchte zu entkommen.
    Nikolai hielt den Draht einen Augenblick unbeweglich … dann sagte er: »Das ist für Chen.«
    Er bohrte die Spitze durch Kangs Auge tief in dessen Gehirn.
    Kang erstarrte.
    Stöhnte.
    Und starb.
    Nikolai ließ den leblosen Körper zu Boden sacken. Dann bückte er sich und löste die Schnallen der Lederriemen mit den Zähnen. Es dauerte fünf lange Minuten, bis er ein Handgelenk befreit hatte, dann löste er das andere mit der freien Hand. Er tat einige tiefe Atemzüge, sammelte seine restliche Energie, stand auf, holte das Band aus dem Aufnahmegerät und steckte es ein.
    Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass noch genug Zeit war, um Woroschenin zu töten.

77
    Die drei Agenten waren im Nebenraum damit beschäftigt, Chen zu quälen.
    Einer sah überrascht auf, als Nikolai durch die Tür trat, und wirkte noch überraschter, als dieser ihn mit einem Tritt gegen den Kopf tötete. Der zweite wollte seine Pistole ziehen, wurde aber durch einen Schlag mit dem Ellbogen gegen seine Kehle unschädlich gemacht. Der dritte versuchte zu fliehen, aber Nikolai packte ihn im Genick und rammte seinen Kopf gegen die Tür, wobei sein Schädel auf dem harten Holz zerschmetterte.
    Das alles dauerte keine fünf Sekunden, dann kniete Nikolai neben Chen, der zitternd auf dem kalten Betonfußboden lag.
    »Haben Sie ihn getötet?«, fragte Chen mit bebender Stimme.
    »Auf ausgesprochen schmerzhafte Weise«, erwiderte Nikolai. Er legte seinen Zeige- und Mittelfinger an Chens Halsschlagader. »Xiao Chen, denken Sie an Schalen voll reinem weißem Reis und Schweinefleisch in scharfer brauner Sauce. Haben Sie das vor Augen?« Chen nickte.
    »Gut«, sagte Nikolai. Dann drückte er zu, bis Chens Leben erloschen war.
    Nikolai ging zur Leiche des größten Agenten, zog ihm den Mantel aus, warf ihn sich über und setzte auch die Mütze des Toten auf. Er verließ die »Höhle«, durchquerte den wunderschön angelegten Garten und sah draußen im Wagen die rote Glut einer Zigarette. Der Motor lief, die Heizung war eingeschaltet.
    Nikolai ging hin und klopfte ans Fenster. »Mach auf.«
    Der Fahrer kurbelte die Scheibe herunter. »Was willst du? Es ist scheiße kalt, Bruder.«
    »Lass mich rein«, sagte Nikolai auf Chinesisch. »Der Wichser will, dass wir ihm scharfe Nudeln mit Schweinefleisch holen.«
    Die Tür wurde entriegelt und Nikolai glitt auf den Rücksitz.
    Er drückte dem Wärter die Pistole des Agenten ins Genick. »Zheng Yici. Ich kenne den Weg, Bruder, also verarsch mich nicht.«
    »Kang wird mich umbringen.«
    »Wird er nicht.«
    Der Fahrer legte den Gang ein und fuhr los.
    Der Fahrt dauerte zwanzig Minuten.
    Nikolai nutzte die Zeit, um neue Energie zu sammeln. Er war erschöpft – die Anstrengung, die es ihn gekostet hatte, den Stuhl aus seiner Verankerung zu reißen, hatte sein ki stark beansprucht, und

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