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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Blick über die kahlen Wände
    des Büros schweifen.
    »Sie brauchen noch ein paar Bilder an den Wänden«, sagte
    sie. »Ich werde dafür sorgen, dass Sie ein paar Holo-Fenster
    bekommen, die man programmieren kann…«
    »Ich kann mein Büro selbst einrichten«, sagte Eberly schroff.
    Sie verzog keine Miene. »Seien Sie doch nicht gleich so
    gereizt. Wo Sie nun die Macht haben, sollten Sie sich auch mit
    den Insignien der Macht umgeben. Symbole sind wichtig.
    Fragen Sie Vyborg, der weiß alles über die Bedeutung des
    Symbolismus.«
    »Ich habe zu tun«, blaffte Eberly.
    »Sie müssen sich mit Kananga treffen.«
    Eberly schüttelte den Kopf. »Das steht nicht in meinem
    Terminkalender.«
    »Er erwartet Sie an der zentralen Luftschleuse draußen am
    Habitat-Ende.«
    »Ich werde nicht…«
    »Er hat Holly in Gewahrsam. Er will, dass Sie ihrer
    Verhandlung beiwohnen. Und ihrer Hinrichtung.«
    Standgericht
    Gaeta prüfte seine Optionen: Er sah nichts im vom Eis
    ummantelten Anzug, die Funkantennen waren blockiert und
    die Temperatur im Anzug fiel. Die Schubdüsen funktionieren
    nicht, sagte er sich, und ich weiß nicht warum. Die auf die
    Innenseite des Helmvisiers projizierte Diagnose-Anzeige
    meldete, dass das Antriebssystem voll einsatzbereit war.
    »Zum Teufel mit den Ingenieuren«, murmelte er. »Sie haben
    alles durchgecheckt, aber es funktioniert trotzdem nichts.«
    Auf die Anzugsdiagnostik konnte er also nichts geben. Gaeta
    wusste, dass Fritz den Fehler sicher finden würde. Er kennt
    alle Details. Er hat sogar die Positionsdaten, die im
    Navigationsprogramm gespeichert sind; und alles, was ich
    habe, ist eine nicht funktionierende Funkverbindung.
    Gaeta hatte aber noch einen Trumpf. Wenn der nicht sticht,
    werde ich ein Tiefkühlgericht für diese chingado Eis-Wanzen
    abgeben, sagte er sich. Das unter Federspannung stehende
    Kabel aus Buckminster-Fulleren durchstieß den Eispanzer und
    rollte sich wie eine Peitsche zur vollen Länge von hundert
    Metern aus. Gaeta spürte die Vibrationen im Anzug wie das
    leise Summen eines Elektrorasierers.
    »Fritz! Hörst du mich?«, rief er.
    »Manny!«, ertönte Fritz' Stimme. »Wie ist die Lage? Die
    Diagnosedaten hier sind uneinheitlich.«
    »Anzugsantennen vereist«, erwiderte Gaeta, wobei er
    automatisch in den abgehackten, Zeit sparenden Slang der
    Piloten und Fluglotsen fiel. »Schubdüsen zünden nicht.«
    »Lebenserhaltung?«
    »Funktioniert noch. Die Schubdüsen, Mann. Ich muss von
    hier verschwinden.«
    »Hast du es schon mit dem Notaggregat versucht?«
    »Natürlich habe ich es mit dem Notaggregat versucht! Es
    sieht so aus, als ob alles eingefroren wäre.«
    »Dreh die Anzugsheizung hoch«, ertönte Wunderlys
    Stimme.
    »Die Heizung?«
    »Dreh sie so hoch, dass du es gerade noch aushältst«, sagte
    sie. »Die Eis-Wanzen mögen wahrscheinlich keine hohen
    Temperaturen.«
    » Wahrscheinlich ist mir auch keine große Hilfe«, sagte Gaeta.
    »Versuch es wenigstens«, befahl Fritz ihm.
    Gaeta wusste, dass die elektrische Energie des Anzugs aus
    einem thermionischen Konverter kam: Die Heizung hatte auf
    jeden Fall genug Saft.
    »Okay«, sagte er widerstrebend. »Ich gehe in den Sauna-
    Modus.«
    Holly machte sich mehr Sorgen um Tavaleras Bein als um ihre
    eigene Zukunft. Zwei schwarz gekleidete Sicherheits-Leute
    schleiften Raoul den Hang hinauf zur zentralen Luftschleuse.
    Er schien einen Schock zu haben; das Gesicht war
    kreidebleich, und er knirschte mit den Zähnen. Es war dumm
    gewesen von ihm, mir helfen zu wollen, sagte Holly sich.
    Dumm, aber mutig.
    Mit dem Äthiopier an der Spitze erklommen sie die sanfte
    Steigung und spürten die eigentümliche Abnahme der
    Schwerkraft, als sie sich der Mittellinie des Habitats näherten.
    Holly fragte sich, ob sie den irritierenden Schwund der
    Schwerkraft vielleicht als Waffe einsetzen könnte, aber sie und
    der verwundete Tavalera hätten dann vier von Kanangas
    Leuten gegenüber gestanden. Sie durfte Raoul nicht in ihren
    Fängen lassen, egal was geschehen würde.
    »Wieso bringt ihr uns dorthin?«, fragte Holly.
    »Wir befolgen nur unsere Befehle«, sagte der stämmige
    Anführer des Sicherheits-Teams.
    »Befehle? Wessen Befehle?«
    »Oberst Kanangas. Er will sich in der zentralen Luftschleuse
    mit Ihnen unterhalten.«
    Eberly war überhaupt nicht erfreut, aber er wusste, dass er
    keine andere Wahl hatte, als Morgenthau zu dieser
    Besprechung mit Kananga zu begleiten. Was soll ich sonst tun,
    fragte er sich. Ich

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