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Saturn

Saturn

Titel: Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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freuen
    würden, mit Ihnen auszugehen«, sagte Cardenas.
    »Manny Gaeta hat mich angerufen«, sagte Holly im Versuch,
    Don Diego aus dem Kopf zu verbannen.
    »Na bitte. Er ist doch ein Prachtkerl.«
    Holly nickte.
    »Mögen Sie ihn denn?«
    »Ich bin schon mit ihm im Bett gewesen«, platzte Holly
    heraus.
    »Wirklich?«
    »In der Nacht, als er den verwundeten Astronauten gerettet
    hat.«
    »Ach ja«, sagte Cardenas. Sie erinnerte sich wieder.
    »Er muss förmlich in Hochstimmung gewesen sein. Voll
    gepumpt mit Adrenalin.«
    »Anscheinend.«
    »Und mit Testosteron.«
    Holly musste lachen. »Davon reichlich.«
    »Und er hat Sie angerufen?«
    »Ja, schon. Aber ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben.
    Ich würde ihn zwar nicht fragen, aber falls ich mit ihm
    ausgehe, wird er vielleicht erwarten, dass ich wieder mit ihm
    ins Bett gehe.«
    Cardenas schaute auf ihren Salat. »Es kann Ihnen doch egal
    sein, was er erwartet«, sagte sie dann. »Sie essen mit ihm zu
    Abend, und das war's dann. Sie dürfen ihm nur keine falschen
    Signale geben.«
    »Signale?«
    »Seien Sie verbindlich, aber nicht zu entgegenkommend.«
    »Ich weiß nicht, ob das funktionieren würde«, sagte Holly
    unsicher.
    »Treffen Sie sich mit ihm im Restaurant. Halten Sie sich nur
    an öffentlichen Orten auf. Und gehen Sie allein nach Hause.«
    »Das wäre wohl am besten.«
    »Es sei denn, Sie wollen doch wieder mit ihm ins Bett
    gehen.«
    »Das will ich nicht! Eigentlich nicht. Ich will, dass er mich
    mag, aber auch nicht zu sehr.«
    Mit einem Kopfschütteln stach Cardenas die Gabel in den
    Salat. »Männer haben kein Gespür für Zwischentöne, Holly.
    Sie müssen ihnen die Regeln von vornherein klarmachen.
    Sonst haben Sie ein Problem.«
    »Schauen Sie«, sagte Holly leicht verwirrt, »eigentlich will
    ich von Malcolm beachtet werden. Ich meine, ich habe mich
    überhaupt nur seinetwegen für dieses Habitat angemeldet,
    aber ich habe ihn in den letzten Monaten kaum gesehen und
    Manny ist wirklich ein ganz Lieber, aber ich will mich nicht
    mit ihm einlassen und…« Ihr gingen die Worte aus.
    »Malcolm?«, fragte Cardenas. »Sie meinen Dr. Eberly?«
    »Ja, den Leiter der Human Resources.«
    Cardenas schien beeindruckt. »Sie interessieren sich für ihn.«
    »Aber er interessiert sich nicht für mich.« Holly war plötzlich
    den Tränen nahe.
    »Ist das nicht immer so?«
    »Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.«
    Cardenas ließ den Blick durch die rappelvolle Cafeteria
    schweifen und erteilte ihr dann den Rat: »Vergnügen Sie sich
    nach Herzenslust mit dem Stuntman. Wieso denn nicht?«
    »Sie meinen, das wird Malcolm eifersüchtig machen?«
    »Nein«, erwiderte Cardenas mit einem Schnaufen, das fast
    schon ein Grunzen war. »Ich glaube nicht, dass er davon
    überhaupt Notiz nehmen würde. Aber wieso sollten Sie denn
    keinen Spaß haben? Manny scheint doch ein netter Kerl zu
    sein.«
    »Sicher.«
    »Dann vergnügen Sie sich mit ihm, solange Sie noch die
    Gelegenheit dazu haben. Er wird zur Erde zurückfliegen,
    sobald er seinen Auftrag erledigt hat. Dann brauchen Sie sich
    auch keine Sorgen wegen einer langfristigen Beziehung zu
    machen.«
    »Ich will aber eine langfristige Beziehung«, entfuhr es Holly
    zu ihrem eigenen Erstaunen. »Ich meine, vielleicht nicht im
    Moment«, fügte sie sofort hinzu, »und wohl auch nicht mit
    Manny, aber irgendwann schon.«
    »Mit Eberly?«
    »Ja!«
    Cardenas schüttelte den Kopf. »Dann viel Glück, Kindchen.«
    Nadia Wunderly hatte strenge Diät gehalten, regelmäßig Sport
    getrieben und auf diese Art vier Kilo verloren. Die
    unermüdliche Arbeit an ihrem Forschungsprojekt hatte sich
    gleichfalls ausgezahlt: Dr. Urbain hatte die Untersuchung der
    Saturnringe genehmigt. Wunderly wusste aber, dass die
    Zustimmung unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs
    stand; sie war nämlich die einzige Wissenschaftlerin an Bord,
    die sich für die Ringe interessierte. Urbain selbst und alle
    anderen waren auf den Titan fixiert.
    Sie war in Urbains Büro und beantragte einen Assistenten
    sowie Zeit am großen Teleskop des Habitats.
    »Ich schaffe das alles nicht allein«, sagte sie auf der heiklen
    Gratwanderung zwischen einem Hilfeersuchen und dem
    Eingeständnis der Niederlage. »Eigentlich werden für mein
    Projekt sogar zwei Assistenten benötigt, wenn Sie sich
    erinnern.«
    »Ich erinnere mich sehr gut«, sagte Urbain steif. »Aber wir
    haben einfach nicht genug Personal.«
    Der Leiter der Abteilung

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