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Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothea Böhme
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Verbrechen zu begehen?« Johann ließ
sich auf einen Küchenstuhl fallen. Waren denn alle verrückt geworden?
     
    *
     
    Dr. Weisshaupt war klar, dass sein
Patient verrückt war. Aber was war jetzt in ihn gefahren?
    Harald Moschik
stand in der Mitte seines Krankenzimmers, klammerte sich an seinen Tropf und hielt
der Schwester eine Standpauke. Die warf Weisshaupt einen verzweifelten Blick zu
und trat einen Schritt zurück.
    Weisshaupt
klemmte seine Akte unter den Arm und setzte sein professionellstes Lächeln auf.
»Herr Moschik«, begann er, doch die Tirade seines Patienten war nicht zu unterbrechen.
    »Freiheitsentzug
nennt man das«, rief er und streckte den Zeigefinger in die Höhe. »Ich werde Sie
alle anzeigen!«
    »Jetzt beruhigen
Sie sich erst einmal.« Er legte sanft eine Hand auf Moschiks Schulter. Seine Kollegen
beneideten ihn um seine Fähigkeit, auch mit dem schwierigsten Patienten umgehen
zu können. »Legen Sie sich hin und wir können alles in Ruhe besprechen.«
    »Ich werde
mich nicht hinlegen. Ich werde nach Hause gehen. Und Sie«, Moschik stach ihm seinen
Zeigefinger fast ins Auge, »werden mich nicht daran hindern!«
    »Sie sind
krank«, sagte Weisshaupt.
    »Ich entlasse
mich selbst!« Hoch erhobenen Hauptes schob Moschik seinen Tropf zur Zimmertür.
    Dr. Weisshaupt
hielt ihn am Arm fest. »Sie haben innerhalb von zwei Tagen zwei Kopfverletzungen
erlitten. Die organischen Schäden, von den psychischen gar nicht zu sprechen, können
zu bleibenden Schäden führen.« Weisshaupt sprach schnell. Er musste diesen Moschik
wieder unter Kontrolle bringen. »Ich weiß, dass Sie dringend wieder zur Arbeit möchten.
Ich weiß, wie wichtig Ihnen das ist. Aber was wird schon passieren, wenn Sie sich
einen Tag länger ausruhen?« Er nickte aufmunternd. Aber Moschik presste die Lippen
aufeinander und zog die Augenbrauen zusammen.
    »Sie wissen
ja nicht, wovon Sie reden«, zischte er. »Ein einziger Tag reicht für so viele Morde!«
    Weisshaupt
seufzte. Dieser Typ war ein Kandidat für die Irrenanstalt. Vielleicht sollte er
ihn einfach zwangseinweisen. »Herr Moschick«, begann er von Neuem begütigend, doch
auch diesmal kam er nicht weit.
    »Sprechen
Sie nicht in diesem Ton mit mir!« Moschiks Stimme schrillte in seinen Ohren. »Es
ist von absoluter, oberster Priorität, dass ich morgen wieder im Schlosshotel erscheine!
Wenn Sie mich nicht freiwillig gehen lassen, dann rufe ich die Polizei!«
    Dr. Weisshaupt
dachte an Reichel und seinen jungen Assistenten. Er zögerte.
    »Sie dürfen
mich auch vorher noch untersuchen«, lenkte Moschik ein. »Aber sonst wende ich mich
an den Hauptkommissar persönlich.«
    »Schon gut,
schon gut«, sagte Dr. Weisshaupt schnell. »Es gibt keinen Grund, die Pferde scheu
zu machen.« Er holte eine kleine Stabtaschenlampe aus seinem Kittel und leuchtete
Moschik zunächst ins rechte, dann ins linke Auge. »Gucken Sie bitte mal nach oben.«
Der Mann konnte auch nach unten, nach rechts und nach links sehen. Dr. Weisshaupt
stellte nichts Ungewöhnliches fest. »Ihre CT war unauffällig, ein Röntgenbild hat
keine Schäden an Ihrer Halswirbelsäule gezeigt«, murmelte Dr. Weisshaupt, während
er den Blick der Schwester suchte, die weiterhin leicht verängstigt im Zimmer stand.
»Die Blutprobe ist im Labor?«
    Die junge
Frau nickte.
    »Dann steht
Ihrer Entlassung wohl nichts mehr im Weg.« Dr. Weisshaupt sah Moschik eindringlich
ein. »Auch wenn ich Ihnen dringend zurate, noch mindestens eine Nacht hier zu bleiben.«
    »Jaja.«
Moschik machte eine ungeduldige Handbewegung und hob dann den Arm, in dem die Kanüle
steckte. »Wenn Sie die Güte hätten, mir den Tropf zu entfernen?«
    Dr. Weisshaupt
nickte der Schwester kurz zu und stand auf. »Sie haben den Mann gehört«, sagte er
knapp, setzte seine Unterschrift unter die Krankenakte und verließ den Raum. Mit
der Hand an der Türklinke sah er, wie Moschik der Schwester zuflüsterte: »Wenn die
Polizei schon nichts tut, dann muss ich es übernehmen. Morde verhindern, Johann
Mühlbauer überführen.« Dr. Weisshaupt schloss die Augen und die Tür zum Krankenzimmer.
Er hatte sich verhört. Er wusste von nichts.
     
    *
     
    Erich Hirtentaler wusste nicht,
was geschehen war. Er erwachte stöhnend mit einem brummenden Schädel und einem flauen
Gefühl im Magen. Außerdem konnte er weder Arme noch Beine bewegen. Er versuchte,
seine Augen zu öffnen, aber auch das gelang ihm nicht. Wo war er überhaupt? Wie
war er hierher gelangt? Er war nicht in

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