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Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothea Böhme
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niedergeschlagen hatte,
war eine brauchbare Informationsquelle gewesen.
    Wer hätte
gedacht, dass das piekfeine Schlosshotel der Drogenumschlagplatz Nummer eins war?
Martin sicherlich nicht. Aber Martin hatte auch nicht gewusst, dass seine ängstliche,
weinerliche und absolut nervtötende Nutte fähig war, einen gestandenen Mann niederzuschlagen.
Um Natalie musste er sich kümmern, wenn er wieder im Moulin Rouge war. Die durfte
keine Zicken machen. Sie war gefährlich. In ihrer momentanen Panik war ihr zuzutrauen,
zur Polizei zu gehen.
    Martin stellte
sein rotes Cabrio vor dem Hintereingang des Schlosshotels ab.
    Mist. Der
Verbindungsmann war offenbar schon da. Jedenfalls stand ein weiteres Auto auf dem
Parkplatz und die Tür zur Küche stand einen Spalt offen. Nervös tastete Martin nach
seiner Taschenlampe. Den Trick hatte ihm jemand nach einer Kneipenschlägerei verraten.
Die Taschenlampe gab nicht nur Licht, sie knockte einen Gegner außerdem zuverlässiger
aus als ein Schlagring.
    Das war
genau das, was Martin brauchte. Der Verbindungsmann des Typen im Moulin Rouge war
mit ziemlicher Sicherheit ein Profi. Aber er rechnete nicht mit Martin Ammerschmidt.
Leise schlich er durch den Flur in Richtung Restaurantküche, aus der er Geräusche
hören konnte. Jemand schien recht ziellos hin und her zu laufen. Offenbar vermisste
der Drogenhändler seinen Kontaktmann.
    Auf Zehenspitzen
stellte Martin sich hinter die Küchentür und versuchte, flach zu atmen. Der Mann
musste zurückkommen. Wenn Martin sich nicht durch ein Geräusch verriet, hatte er
den Überraschungseffekt auf seiner Seite. Nach dem heutigen Tag konnte er ein Erfolgserlebnis
gebrauchen. Die Mühlbauer hatte ihn abserviert. Zuerst hatte sie gesagt: ›Tut mir
leid, ich hab einen anderen Job gefunden‹, und Lady Jacqueline wurde zu Michaela
Mühlbauer, Bibliothekarin. Dann kam ›Tut mir leid, ich hab jemanden anders kennengelernt‹
und er hatte als Liebhaber ausgedient. Er war Martin Ammerschmidt. Martin Ammerschmidt
wurde nicht abserviert, Martin Ammerschmidt servierte ab. Mit dem Gedanken hatte
er ohnehin gespielt. Jacqueline, oder Michaela, wie sie sich jetzt nannte, war nicht
einfach gewesen. Aber wie kam diese Kuh dazu, ihm die Tür zu weisen? Für einen Studienrat,
zum Teufel noch mal! Das hatte an seiner Ehre gekratzt.
    Im ersten
Affekt hatte er im Moulin Rouge all ihre Sachen verbrennen wollen. Andererseits
waren sehr brauchbare Dinge darunter. Die Handschellen erwiesen gerade ihren Nutzen
und das Jagdmesser, das sie ihm geliehen hatte, war ebenfalls gut zu gebrauchen.
Es hatte Martin schon einige Dienste in der Halbwelt Klagenfurts geleistet. Das
Messer unterstützte die Wirkung der Taschenlampe und so hatte Martin es eingesteckt,
bevor er zum Schlosshotel gefahren war.
    Er konnte
hören, wie Schritte in seine Richtung gelenkt wurden. Es dauerte kaum 30 Sekunden,
bis der Drogenhändler dicht vor ihm stand. Martin spannte seine Muskeln an, zählte
bis drei und sprang hinter seiner Deckung hervor.
    Ein Schlag,
ein dumpfes Stöhnen, dann lag der Mann vor ihm auf dem Boden. Martin stürzte sich
auf ihn und drehte ihm den Arm auf den Rücken. Was dieses Landei Natalie konnte,
das konnte er besser. Mit der freien Hand setzte er dem Dealer das Jagdmesser an
den Hals.
    »So, Freundchen,
und jetzt sagst du mir ganz genau, wo du die Drogen versteckt hast.«
    Er bekam
keine Antwort.
    »Wenn du
nicht auspackst, kann ich noch ganz anders. Das war nur eine kleine Warnung. Also
spuck’s aus. Wo ist das Zeug?«
    Der Kerl
war hartnäckig. Er sagte immer noch nichts.
    »Hey!« Martin
gab ihm einen Stoß in die Rippen. Nichts. Kein Stöhnen, keine Reaktion.
    »Ach du
Scheiße. Du wirst ja wohl nicht …« Eine dunkle Ahnung beschlich Martin. Er hatte
den Idioten doch nicht etwa bewusstlos geschlagen? Vorsichtig lockerte er seinen
Griff und legte das Jagdmesser beiseite. Der Mann rührte sich nicht.
    Martin rüttelte
an seiner Schulter. Er legte seine Fingerspitzen an den Hals des Bewusstlosen. Wo
war denn dieser blöde Puls eigentlich? Martin betastete erst die rechte, anschließend
die linke Hand des Mannes. Er versuchte es erneut am Hals, schließlich direkt am
Herzen. Nichts. Kein Puls, kein Herzschlag. Stattdessen fühlte er eine warme Flüssigkeit
vom Hinterkopf des Kerls herabtropfen.
    »Das darf
doch nicht wahr sein!« Er hatte den Typen umgebracht. Natalie hatte dreimal mit
einer Lampe zugeschlagen und ihr Kunde hatte noch geredet. Martin nahm eine

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