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Saukalt

Saukalt

Titel: Saukalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oskar Feifar
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noch nicht viel anders.
Nur, dass die Geschäfte um vieles schlechter gehen als damals, und sich immer
mehr Ausländer ins Geschäft drängen. Aber gepachtet wird immer noch, was das
Zeug hält. Weil die Gesetze haben sich nicht geändert. Nur die Namen der
Großen. Aber wie dem auch sei. Jedenfalls war das mit dem Morak eine wirklich
interessante Information für den Strobel. Deswegen lobte er den Pfaffi auch
dafür, dass der das alles so schnell herausgefunden hatte. Das freute den
Burschen offensichtlich sehr und er strahlte wie ein frisch lackiertes
Schaukelpferd, während er das Auto vor dem Wirtshaus parkte. Bei näherer
Betrachtung der Erkenntnisse musste der Strobel feststellen, dass ihn diese in
Wirklichkeit keinen Schritt weiter brachten, weil er immer noch nicht wusste,
wer dieser Pavel war und wo er ihn finden konnte. Und was der Kerl mit dem
Morak zu tun hatte, war ihm auch schleierhaft. Genau genommen warf diese neue
Information wesentlich mehr Fragen auf, als sie beantwortete. Eine dieser
Fragen war, wieso dieser Ernst Morak aus Wien sich mit illegalem Glücksspiel am
Arsch der Welt beschäftigte, obwohl er mit der käuflichen Liebe sicherlich ein
anschauliches Vermögen verdiente. Wozu sollte das wohl gut sein? Oder, so der
Gedankengang vom Strobel, der Mann wusste gar nicht, was seine Handlanger
irgendwo im Nirgendwo so trieben. Für diesen Fall war er sich ganz sicher, dass
er nicht in der Haut von den drei Männern stecken wollte. Weil gesund konnte
das nicht sein, den Rotlichtkönig zu hintergehen und sich auf so plumpe Art und
Weise mit ihm anzulegen. Schließlich musste dem doch irgendwann auffallen, dass
drei seiner Mitarbeiter ständig verschwanden und ihr eigenes Süppchen kochten,
ohne ihm einen Anteil zukommen zu lassen. Warum hatte der Morak überhaupt
Mitarbeiter aus Polen? Und wie waren die drei so einfach über die Grenze
gekommen? Auch das waren gute Fragen. Allerdings hatte der Strobel keine
Ahnung, wie er das abklären konnte, so lange er die Namen der Männer nicht
wusste. Wo und vor allem nach wem hätte er da fragen sollen? Egal wie er die
Sache drehte und wendete, Sinn machte das Geschehen keinen. Langsam aber sicher
beschlich ihn das Gefühl, dass er den wesentlichen Teil der Informationen, der
im Moment offenbar noch fehlte, gar nicht wirklich haben wollte. All diese
Gedanken teilte er mit dem Pfaffi, während sie auf ihr Essen warteten. Das
Lokal war, wie immer, fast leer. Außer dem Wenger selbst waren wieder nur die
Buben vom Lanzinger da und bearbeiteten wie üblich den Flipper im Eck. Als der
Wenger dann endlich die Würsteln mit Saft brachte, machte sich der Gendarm mit
Heißhunger darüber her. Das heißt, er hätte das gerne getan. Aber sein
lädierter Kiefer machte ihm da einen dicken Strich durch die Rechnung. Keine
zwei Zentimeter konnte er den Mund aufmachen, ohne dass es furchtbar wehtat.
Also musste er die Würstel in ziemlich kleine Teile schnipseln und die Semmel
fast zu Bröseln verarbeiten, um sie trotzdem hinein zu bringen. Allerdings war
auch das Kauen eine echte Tortur für ihn. So ist es halt gekommen, dass der
Strobel seine Lieblingsmahlzeit zum ersten Mal nicht aufaß. Eine Tatsache, die
den Wenger gleich in Furcht und Unruhe versetzte. Er glaubte nämlich, dass es
dem Postenkommandanten nicht geschmeckt hatte und wollte seinen vermeintlichen
Fehler auf Biegen und Brechen wieder ausbügeln, indem er dem Mann alle
möglichen Alternativen anbot, die der allesamt nicht wollte. Der Pfaffi saß nur
da und beobachtete das Schauspiel grinsend. Das Ganze hatte schon eine gewisse
Komik. Der Wenger überschlug sich schier, um seinen Gast doch noch glücklich zu
machen. Dass er den Strobel dafür von seinen Schmerzen hätte befreien müssen,
konnte der arme Wirt ja nicht wissen. Nach einigem hin und her gab der Wenger
schließlich auf und verschwand schmollend in Richtung Küche. Endlich konnten
die beiden Gesetzeshüter wieder über den Fall reden. Wirklich was
herausgekommen ist dabei allerdings nicht. Dafür hat der Strobel seinem jungen
Kollegen angeschafft, dass er die Absperrungen vom Waldweg entfernen sollte,
sobald das Wetter wieder ein bisschen besser war. Weil bei dem Schneegestöber
wollte er ihn freilich nicht in den Wald schicken. Auf dem Rückweg zur
Dienststelle dachte er wieder einmal daran, seine Frau Doktor anzurufen.
Diesmal wollte er sich von nichts und niemandem von seinem Vorhaben abbringen
lassen. Gesagt, getan. Kaum auf der Dienststelle

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