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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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»Sie haben mir etwas zu essen gegeben und meine Verbrennungen versorgt, die ich erlitten habe, als die Sachen in Flammen aufgegangen sind.« Ich streckte die gerötete Handfläche aus. »Einer von ihnen ist ein Heiler.«
    »Ein Heiler!«, schnaubte der Seher. »Der stellt also keine große Bedrohung dar. Und was ist sonst noch passiert?«
    »Er ... sie haben mich schlafen lassen. Und dann bin ich abgehauen.«
    Unicorn kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu. »Sie verschwendet doch nur unsere Zeit. Lasst mich meine Fähigkeit anwenden, um ihre Zunge zu lösen.«
    »Nein!«, rief der Seher und Unicorn blieb wie angewurzelt stehen. »Für Phoenix gibt es noch andere Verwendungen. Ihre Jugendlichkeit ist von großem Wert für mich. Ich möchte nicht, dass sie auf diese Weise zum Reden gebracht wird.«
    Ich atmete klammheimlich auf – zu früh.
    »Schafft Tony her. Ich habe bemerkt, dass sich die beiden nahestehen. Vielleicht wird sie ja reden, um ihren Freund zu retten.«
    »Bitte! Es gibt nicht mehr zu erzählen!«
    Aber Unicorn war bereits fort.
    Der Seher ignorierte mein Betteln und Flehen und schaltete unbeeindruckt den Fernseher an. Ich kauerte mich an die Wand, die Hände über dem Kopf, um das ekelhafte Geräusch auszusperren, mit dem er eine Handvoll Erdnüsse zermalmte. Eine Talentshow plätscherte über den Bildschirm, mitsamt der fabrizierten Spannung, den falschen Emotionen und den ledergesichtigen Juroren, die über diejenigen urteilten, die dumm genug gewesen waren, sich dieser Tortur auszusetzen. Der Seher war eine aufgeblasene Version davon, er beeinflusste die Zukunft von anderen mit nur einem einzigen Wort und im Falle des Scheiterns war seine Strafe nicht der Rausschmiss, sondern Schmerzen und Tod.
    Tony schlurfte ins Zimmer, seine dunklen, sorgenvollenAugen huschten zwischen mir und dem Seher hin und her. »Sie haben nach mir verlangt, Sir?«
    Der Seher stellte den Fernseher mitten im Auftritt einer Tanztruppe ab. »Ja, Tony. Ich brauche deine Hilfe.«
    Tony war von dieser Ankündigung verständlicherweise überrascht. Er lächelte matt. »Natürlich. Was immer Sie wollen. Sie wissen, dass ich Ihnen treu ergeben bin.«
    »Phoenix hier fällt es ein bisschen schwer, mit der Sprache rauszurücken und uns zu erzählen, was wir wissen müssen. Wir möchten, dass du sie zur Vernunft bringst.«
    Tony hatte keine Ahnung, dass nur mit ihm gespielt wurde. Er wandte sich zu mir, mit einem zittrigen, flehenden Lächeln. »Komm schon, Phee, du weißt, dass du dem Seher gehorchen musst. Du musst ihm alles sagen, was du weißt.«
    Ich grub mir die Fingernägel in die Knie. »Das hab ich, Tony, aber er glaubt mir nicht.«
    Tony massierte seine verstümmelte Hand mit seiner gesunden. »Verstehe. Dann weiß ich auch nicht, was wir tun können.«
    Dann, im Bruchteil einer Sekunde, schlug die Stimmung im Raum ins rote Farbspektrum um. Der Seher schickte Unicorn einen stummen Befehl, woraufhin er Tony im Genick packte.
    »Wie alt bist du, Tony?«, fragte der Seher meinen Freund, der in Unicorns Händen zitterte vor Angst.
    »Achtundfünfzig, glaube ich, Sir.« Tony warf mir verzweifelte Blicke zu.
    »Bitte nicht!«, flüsterte ich.
    »Du würdest dein Leben für mich geben?«, fuhr der Seher fort.
    »Natürlich«, erwiderte Tony.
    »Gut. Dann will ich jetzt zehn Jahre haben.«
    Mit einem hungrigen Lächeln schloss Unicorn die Augen und breitete seine Gabe über Tony aus. Ich konnte den dunkelgrauen Schatten sehen, der sich auf sein Opfer legte; Tonys Haar verblasste, wurde schlohweiß, seine Haut bekam mehr Falten und sein Körper krümmte sich, als die Arthritis die Knochen befiel. Oh Gott, oh Gott.
    »Phee!«, keuchte Tony entsetzt. »Hilf mir!«
    Ich rappelte mich hoch mit der Absicht, die Verbindung gewaltsam zu kappen, aber Dragon schleuderte mich mit einem Fingerschnips wieder zu Boden.
    »Sag uns, was wir wissen wollen«, dröhnte der Seher.
    Mein Geist brüllte in Rage, ich hatte das Gefühl, in zwei Teile gerissen zu werden. Unicorn brachte Tony um – mir blieb keine andere Wahl.
    »Okay, okay, hört bitte auf!«, schrie ich. »Eine Sache kann ich euch noch erzählen. Aber bitte, ich flehe euch an, tut ihm nicht weiter weh!«
    Unicorn nahm die Hand hoch. Tony sackte zu Boden, seine Brust hob und senkte sich.
    Ich holte tief Luft. »Die Benedicts hatten mich bei sich aufgenommen ... weil ich Yves’ Seelenspiegel bin.«
    Es herrschte Schweigen. Was hatte ich getan?
    »Du hast einen Seelenspiegel?«, fragte

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