Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)
Tür in Xavs Zimmer und sah Zed, der ausgestreckt auf der Matratze lag, die Arme um ein Kissen geschlungen, so als würde er spüren, dass Sky an seiner Seite fehlte. Vermutlich hatte er die Tür angelehnt gelassen, um zu hören, falls es irgendwelche Probleme in unserem Zimmer gab. Auf mich wirkte dieses normale Level an Misstrauen Fremden gegenüber beruhigend. Er konnte sich nicht sicher sein, dass ich seinem Seelenspiegel nichts tun würde, und ich hielt seine Vorsichtsmaßnahmen für angebracht. Ich schlich auf Zehenspitzen in die Küche, wo Yves, Victor und Xav an ihren Laptops saßen und arbeiteten.
»Hi.« Ich blieb in der Tür stehen, unschlüssig, ob ich willkommen war.
»Phee.« Yves sah ehrlich erfreut aus, mich zu sehen. »Hunger?«
Er förderte einen Teller mit Sandwiches zutage, die er für mich geschmiert hatte. »Die sind alle vegetarisch.«
»Danke.« Ich setzte mich auf den Barhocker neben ihm und schaute ganz bewusst nicht auf die Bildschirme. Je weniger ich von irgendwas wusste, desto besser.
Victor klappte sein Laptop mit einem Klicken zu und schlug einen Notizblock auf. »Würde es dir etwas ausmachen, mir beim Essen etwas über deine Eltern zu erzählen, Phoenix?«
Das Sandwich zerfiel in meinem Mund zu Staub. »Warum?«
»Ich will deine Geburtsurkunde ausfindig machen,damit wir dir einen Reisepass ausstellen lassen können. Ohne dürfte es verdammt schwer werden, dich außer Landes zu kriegen.«
Yves stieß mich an. »Stimmt irgendwas nicht mit dem Sandwich? Ich kann dir ein anderes machen, wenn du willst. Ich glaube, wir haben sogar auf Skys Wunsch hin so ein abartiges Zeug namens ›Marmite‹ auf Lager.«
Ich schluckte. »Nein, das Sandwich ist gut.« Natürlich brauchten sie Reisedokumente für mich, aber wann war ich eigentlich gefragt worden, ob ich das Land verlassen wollte? »Und hör auf, über Marmite zu lästern – das ist die Speise der Götter.«
»Ja, von merkwürdigen britischen Göttern, die Tee trinken?«
»Ja genau.« Ich angelte mir ein paar Chips aus einer Schale, die in der Mitte des Bartisches stand.
»Dann nehm ich alles zurück.«
»Phoenix?«, meldete sich Victor erneut zu Wort. Er spürte, dass ich ihm auswich.
»Nenn mich bitte Phee. Also gut, ich weiß nur so viel: Ich bin in Newcastle geboren. Meine Mutter hieß Sadie Corrigan. Von meinem Vater weiß ich nichts.« Womit ich meinte, dass ich gar nicht davon wissen wollte. Und wenn nun auf der Geburtsurkunde der Seher als Vater angegeben war? Aber andererseits, ich kannte seinen echten Namen nicht und der Seher hätte ganz bestimmt nicht gewollt, dass sein Name auf einem offiziellen Dokument auftauchte. »Sie hat mir immer erzählt, sie hätte meinen Vater im Griechenlandurlaub kennengelernt. Ein Freund von mir erinnert sich an meine Geburt. Allerdingsweiß ich nicht, ob ich in einem Krankenhaus geboren worden bin. Das hab ich ihn nicht gefragt.«
Victor nickte mir aufmunternd zu. »Das reicht schon. Wenn es eine Geburtsurkunde gibt, sollten wir sie mit diesen Informationen ausfindig machen. Wir werden die Sache eingrenzen, indem wir uns den Monat rauspicken, in dem Yves auf die Welt kam. Wenn das keine Ergebnisse bringt, gucke ich mir jeweils den Monat davor und danach an. Zum Glück hast du ja einen sehr seltenen Namen.
»Mhm«, machte ich verhalten.
Yves massierte mir den Nacken. »Du hast nicht gefragt, wie unser Plan aussieht.«
Ich zuckte mit den Achseln. »Ist es nicht besser, wenn ich das nicht weiß?«
Xav nahm sich eine Orange aus der Obstschale, warf sie hoch, ließ sie kurz in der Luft stehen und dann den Tisch umkreisen, bevor er sie wieder auffing. »Du gehörst jetzt dazu, Phee. Wir halten alle auf dem Laufenden.«
»Aber das ist gefährlich. Hat Yves euch das nicht erklärt?«
»Gefährlich lecker«, höhnte Xav. »In unserer Familie essen wir böse Savants zum Frühstück.«
Victor gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. »Hör auf mit dem Quatsch, Xav. Wie soll sie uns ernst nehmen, wenn du so rumkasperst?«
»Mach dich mal locker, Bruder. Phee weiß, dass ich tief in mir drin die Vernunft in Person bin.«
»Ach ja?«, sagte ich.
Er fing an, die Orange zu pellen. »Brauchst gar nicht so skeptisch zu klingen. Das kratzt an meinem Selbstbewusstsein.«
»Ich glaube, dein Selbstbewusstsein würde nicht mal ’nen Kratzer kriegen, wenn dich ein Laster überfährt.«
Yves umarmte mich. »Ich bin froh, dass du über eine dermaßen gute Menschenkenntnis verfügst. Da hast du ihm
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