Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Titel: Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
Vom Netzwerk:
viel intensiver als am Morgen zuvor, hatte ihr jegliche Scham genommen. Sie löste seinen Zopf und strich über seine schwarz glänzenden Haare, während er unter die weiche Wolfsfelldecke abgetaucht war, um genüsslich an ihren Brustwarzen zu saugen.
    Ajaci lag am Kamin, den Kopf auf die ausgestreckten Pfoten gelegt, und dabei ließ er die fremde Frau und sein Herrchen nicht aus den Augen. Viktoria hätte schwören können, dass sein Blick Missbilligung ausdrückte.
    Ihre feuchte Haut rieb sich an Leonids Bauch, und an ihrem Oberschenkel konnte sie spüren, dass er, selbst nachdem er sie in einer seltsam anmutenden Hast genommen hatte, immer noch bereit war, es jederzeit wieder zu tun. Sie zog sein Gesicht in das dämmerige Licht des Kaminfeuers zurück und bedeckte es mit Küssen, während sie bereitwillig ihre Schenkel spreizte. Es musste reines Glück sein, was sie empfand, als er behutsam in sie eindrang und er sie gleichzeitig lange und innig küsste.
    |227| »Ich liebe dich«, hauchte er auf Deutsch, als er mit klopfendem Herzen neben ihr zu liegen kam. »Das war der erste Satz, den mir meine Großmutter auf Deutsch beigebracht hat. Das wollte ich immer schon einmal zu einer Frau sagen. Ich meine nicht einfach so, sondern aus voller Überzeugung. Nur wusste ich bisher leider nie zu wem.« Ihr Kopf lag auf seinem ausgestreckten Oberarm. Im Schein des Feuers schaute sie mit leicht geröteten Wangen überrascht zu ihm auf.
    »Deine Großmutter ist Deutsche?«
    »Sie hatte einen deutschen Vater, den sie sehr geliebt hat.«
    Instinktiv spürte Viktoria, dass es keine Floskeln waren. Er meinte es tatsächlich ernst. Und das machte ihr Angst. Nicht etwa, weil sie etwas dagegen gehabt hätte – ganz im Gegenteil.
    »Was ist das mit uns, Leonid?« Ihr Blick verriet Ratlosigkeit, während sie ihm in die grauen Augen schaute. »So etwas habe ich noch nicht erlebt. Denkst du nicht, das geht alles viel zu schnell? Und dann all die merkwürdigen Umstände?«
    Sie stemmte sich auf ihren Ellbogen und schaute ihn beunruhigt an.
    »So etwas gibt es im richtigen Leben eigentlich nicht. Ich habe noch für keinen Menschen soviel empfunden wie für dich und schon gar nicht nach so kurzer Zeit. Wir kennen uns doch kaum.«
    »Wir sind in Sibirien«, sagte er ausweichend und lächelte sie an. »Hier ticken die Uhren anders als im Westen. Hier sind Dinge möglich, die nirgendwo sonst möglich sind.«
    »Was meinst du damit?« Sie hatte sich aufgerichtet und saß aufrecht im Bett, den Blick immer noch auf Leonids amüsiertes Gesicht gerichtet. Er hob seine schwielige Hand und spielte mit ihren Brüsten.
    »Ich meine es ernst, Schamane«, sagte sie und fuhr mit ihren Fingern genussvoll durch sein langes, glattes Haar. »Du hast mich verhext. Gib es zu!« Sie lachte ihn an, und er lachte zurück, doch dann war sie wieder ernst. »Irgendwas stimmt hier nicht. Nicht nur die Sache zwischen uns. Kein Mensch weiß genau, was hier genau vor einhundert Jahren passiert ist. Es gibt unzählige Spekulationen. Dazu kommt, dass du offensichtlich ein Problem mit unserem Auftraggeber hast, und ich wüsste gerne warum.«
    Hatte Leonid bisher verträumt mit ihren Brüsten gespielt, so horchte er nun auf und setzte sich ebenfalls aufrecht hin.
    |228| »Ich habe noch eine Rechnung mit Bashtiri und auch mit Lebenov zu begleichen. Das heißt: Solange alle Welt denkt, dass ich bei einem Helikopterabsturz gestorben bin, werde ich ihnen tunlichst nicht über den Weg laufen. Es ist ein dummer Zufall, dass sie ausgerechnet hierher gekommen sind, um sich neue Jagdgründe zu erschließen.«
    Er bedachte Viktoria mit einem ernsten Blick und küsste sie dann auf den Mund. »Es hat nichts mit dir zu tun«, fügte er leise hinzu. »Es ist eine alte Geschichte. Wir waren vor ein paar Jahren gemeinsam in Tschetschenien. Die beiden waren in dunkle Geschäfte verwickelt. Es gab da jemanden, der ihnen in die Quere gekommen ist. Sie haben ihn und fünf andere liquidieren lassen, bevor die russische Regierung davon Wind bekam. Dass ich zu den Toten gehörte, war wohl nicht beabsichtigt. Viel weniger, dass ich den Anschlag überlebt habe.«
    Viktoria sah ihn erschrocken an. »Aber …«
    »Russland.« Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. »Hier ticken die Uhren anders«, wiederholte er mit einem entschuldigenden Lächeln.

[ Menü ]
    17
    Juni 1905, Sibirien – Zwischenwelten
    »Ist er tot?«
    Die Stimme der Frau klang ängstlich und schien Leonard aus großer Ferne

Weitere Kostenlose Bücher