Scharade der Liebe
Bett, Jack, und zwar allein. Ich komme nicht mehr, um dich zuzudecken. Ich möchte mir noch mehr Leiden ersparen.«
Er sah ihr an, dass sie ihn nicht verstand. Nun, sie würde ihn schon noch verstehen, wenn sie erst einmal den Segen des Bischofs hatten. Er trat noch einen Schritt zurück.
Sein gesunder Menschenverstand zersprang wie ein alter Spiegel, der zu viel gesehen hatte. Er nahm Eleanor hoch, die ihn träge ansah und ihm leicht in den Nacken biss. Er blickte zu Jack, die immer noch unentschlossen im Zimmer stand. »Freitagabend sollst du mir in den Nacken beißen, genau wie Eleanor jetzt eben. In Ordnung?«
Sie nickte langsam und trat einen Schritt vor. »Eigentlich könnte ich dich jetzt gleich schon in den Nacken beißen, Gray. Das würde doch bestimmt niemand als Verführung betrachten.«
Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Doch. Wenn dich jemand dabei sähe, müssten wir auf der Stelle heiraten, glaub mir. Geh zu Bett, Jack.«
»Fändest du es nicht angebracht, mich ein wenig auf meine neue Aufgabe vorzubereiten?«
Er zog eine Augenbraue hoch. »Neue Aufgabe?«
»Ich werde eine Ehefrau sein, und ich weiß nichts darüber. Zumindest weiß ich nichts über die körperliche Seite. Meine Mutter hat mir beigebracht, wie man mit Dienstboten umgeht. Ich kann Laken bügeln. Ich kann auch wunderschön sticken. Und ich kann sogar ein bisschen kochen. Aber, Gray, über meine Pflichten im Schlafzimmer weiß ich nichts.«
»Jack, ich schwöre dir, dass du es sehr schnell lernen wirst, weil ich ein ausgezeichneter Lehrer bin und dir so viel beibringe, wie ich schaffe, bevor ich in mich zusammensinke. Du brauchst noch gar nichts zu wissen. Für deinen Seelenfrieden ist es besser, wenn du so unerfahren in die Ehe gehst wie ein Klumpen Ton.« Ein Klumpen Ton? Er verlor wohl auch den Rest von Verstand, der ihm noch geblieben war. »Nun, zum Teufel, in Ordnung. Komm her.«
Er drückte sie an sich, fuhr mit seinen Fingerspitzen über ihre Augenbrauen, ihre Nase, ihr Kinn. Und dann küsste er sie an diesen Stellen.
Auf einmal jaulte er auf.
Eleanor hatte ihn wieder gebissen.
»Ich vergaß«, sagte er und nahm Eleanor von seiner Schulter. »Tut mir Leid«, murmelte er, sowohl an Jack als auch an Eleanor gerichtet. Dann wandte er sich wieder Jack zu, die einfach nur dastand und auf seinen Mund blickte. Sie sah äußerst interessiert aus. Allerdings auch ein bisschen verängstigt.
Er strich leicht mit den Fingerknöcheln über ihr Kinn. »Wir zwei werden gut miteinander auskommen, Jack. Nein, mach die Augen nicht zu. Sieh mich an.« Ganz langsam umfasste er ihre Brüste. Sie zuckte zusammen.
»Halt einfach nur still. Sieh mich an. Sag mir, was du empfindest.«
Sie schluckte. Dann ließ sie ganz langsam den Kopf nach hinten fallen. Sie schloss die Augen. Er blickte auf ihren weißen Hals.
Er begehrte ihren weißen Hals, aber irgendwo musste er ja anfangen, und er hatte sich für ihre Brüste entschieden. Er streichelte sie ganz leicht. Zwischen seinen Händen und ihren Brüsten lagen nur weiche, schwarze Federn und die dünne Seide. Er hatte ihre Brüste mit dem Lappen abgewaschen, als das Fieber sie verzehrt hatte. Er hatte voller Verlangen auf diese Brüste gestarrt. Er räusperte sich. Seine Finger lagen immer noch auf ihren Brüsten. Er räusperte sich noch einmal. »Jack, was empfindest du, wenn ich deine Brüste streichele?«
»Ich kann es ja nicht sehen.«
»Weil du deine Augen geschlossen hältst. Sieh mich an.«
Sie öffnete die Augen. Sie waren glänzend und erregt.
Obwohl er härter als das Kaminsims aus rosa geädertem Carrara-Marmor war, hielt er seine Hände ruhig.
Er beugte sich vor und küsste die Ader an ihrem Hals.
Er schob den Morgenmantel auseinander.
»Du siehst mich an.«
»Ja. Deine weiblichen Körperteile sind wunderschön.«
»Werde ich deine männlichen Körperteile genauso schön finden?«
»Natürlich«, erwiderte er und betete, dass es so sein würde. Er küsste die Spitzen ihrer Brüste. Dann zog er die schwarze Seide wieder zusammen.
»Du gehst jetzt ins Bett, und zwar allein. Morgen ist Donnerstag, Jack. Denk bis Freitag daran, wie ich dir die Brüste geküsst habe. Versuchst du es?«
»Ich versuche es, Gray.«
Als sie gegangen war, wandte er sich zu Eleanor, die ihn aus ihren grünen Augen unverwandt ansah.
»Na, was ist denn mit dir los?«
Langsam setzte sie sich auf und begann, sich zu putzen. Er betrachtete sie eingehend. »Dein Bauch ist so dick, Eleanor.
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