Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
muß ja nützlich sein.«
    Â»Es öffnet einem verschlossene Türen«, sagte er mit einem Achselzucken. »Ist dir kalt?«
    Die Arme vor der Brust gekreuzt, hielt sie ihre Ellenbogen, ohne sich dessen bewußt zu sein. »Ein bißchen, glaube ich. Hab ich gar nicht so gemerkt.«
    Â»Oder zitterst du wegen der Sache, die hier heute nachmittag passiert ist?«
    Sie schaute auf zu ihm. »Woher weißt du...?«

    Â»Ich war hier.«
    Â»Du warst hier? Warum?«
    Â»Ich wollte dich besuchen. Ich kam kurz nach Eintreffen der Feuerwehr. In all dem Durcheinander hab ich mit dem alten Bob gesprochen, aber bis ins Studio bin ich nicht gekommen. Es war abgesperrt, und sie wollten mich nicht durchlassen.
    Ich habe einen der Polizisten gefragt, und der hat mir erzählt, was passiert ist. Ich habe mich als dein Freund ausgegeben und darum gebeten, zu dir vorgelassen zu werden, aber er hatte Anweisung, absolut niemanden durchzulassen.«
    Sie wünschte, sie hätte gewußt, daß Alex im Gebäude gewesen war. Zwar waren alle bemüht um sie gewesen, aber seine Anwesenheit hätte ihr nach diesem Vorfall gutgetan. Mit gesenktem Blick murmelte sie: »Unfälle passieren mal.«
    Â»Bist du sicher, daß es ein Unfall war?«
    Ihr nervöses Lachen verriet wenig Überzeugung. »Selbstverständlich war es ein Unfall. Ich wollte mich gerade auf den Stuhl setzen, als die Lampe runterfiel.«
    Â»Zeig’s mir.«
    Er folgte ihr zum Tresen des Nachrichtenstudios. Da standen vier Drehstühle, zwei für die Nachrichtensprecher, einer für den Mann vom Wetterbericht, der vierte für den Ansager der Sportnachrichten.
    Â»Ich bin nur selten während der Sendung am Set. Meine Beiträge werden vorher aufgezeichnet. Und dann sitze ich hier.« Sie deutete auf die Lehne des Stuhls für den Sportreporter. »Heute war ich mit der Hälfte meines Intros durch, als es passierte.«
    Sie deutete zur Decke. Die herabgestürzte Lampe war bereits durch eine neue ersetzt worden. »Der dritte Strahler von rechts«, sagte sie zu Alex.
    Â»Der ist aus der Fassung gerutscht und auf den Tisch gekracht?«

    Â»Ja, hier.«
    In der Tischplatte waren noch deutlich die Schrammen zu sehen. An der Kante war ein halbmondförmiges Stück herausgebrochen, als hätte es jemand abgebissen.
    Â»Ich kann von Glück reden, daß ich das Ding nicht auf den Kopf gekriegt habe.« Sie strich über die Furchen im Tresen. »Die Lampe hat mich nur um Zentimeter verfehlt und ist mir fast in den Schoß gefallen. War ein Mordskrach. Glassplitter, verbogenes Metall.«
    Ihr Lächeln mißlang. »Wohl überflüssig, zu sagen, daß wir die Einstellung wiederholen mußten.«
    Â»Hat jemand eine Erklärung dafür?«
    Â»Das Studio war kurz darauf voller Leute. Bill ist extra aus einem wichtigen Meeting raus und kam runter. Irgendwer hat die Nummer des Notrufs gewählt. Deshalb war dann auch die Feuerwehr hier. Notarzt auch, obwohl weder mir noch jemandem von der Crew was passiert ist. Was ein Wunder war.
    Nach einer Weile kam dann die Polizei, zusammen mit unserem Sicherheitspersonal. Sie haben alle rausgescheucht, damit im Studio aufgeräumt werden konnte. Bill war außer sich. Er verlangte eine Erklärung von den Studiotechnikern und Beleuchtern.«
    Â»Und?«
    Â»Alle waren ratlos. Er hat gedroht, sie alle auf der Stelle zu feuern, aber ich konnte ihn davon abbringen. Da es sich wohl nicht mehr beweisen lassen wird, ob es ein Unfall war oder Nachlässigkeit, wäre es unfair gewesen, das komplette Beleuchterteam rauszuschmeißen.«
    Â»Haben sie sich die Sache angesehen?«
    Â»Ja. Offensichtlich war die Halterung locker.«
    Â»Also war es doch Schlamperei.«
    Â»Entweder das, oder jemand hat an der Halterung herumgefummelt.«

    Â»Dran rumgefummelt?«
    Â»Ja, irgendwie so«, gab sie genervt zurück. Seine Skepsis machte sie ungehalten.
    Â»Hm...«
    Â»Ich hasse es, wenn du das machst.«
    Â»Was mache?«
    Â»Dieses hm. Hört sich ganz so an, als wäre für dich das, was ich sage –«
    Â»Â â€“ barer Unsinn?«
    Â»Was denkst du denn, was passiert ist?«
    Â»Ich denke, daß du einen Mordsschrecken gekriegt hast und daß es kein Unfall war.«
    Sie verschränkte erneut in einer schützenden Geste die Arme vor der Brust. »Das ist doch absurd. Wer sollte es denn auf

Weitere Kostenlose Bücher