Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scharf und zuegellos - Heisse Stories

Scharf und zuegellos - Heisse Stories

Titel: Scharf und zuegellos - Heisse Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerri Sharp Hrsg
Vom Netzwerk:
oder? Und ist er nicht außerdem sowieso tabu?
    Nach und nach leert sich das Lokal, und schließlich bin ich, abgesehen von einem Paar, das eng umschlungen dasitzt, die Letzte. »Meine Schwester, Sam«, sagt William und weist in meine Richtung, als das Barmädchen die letzten Gläser zusammenräumt. Sie nickt mir flüchtig zu. Glaubt sie es ihm wirklich, oder hat sie diesen Satz schon hundert Mal gehört?
    William wischt die Tische ab und stellt die Stühle hoch. Ich helfe ihm, um meine Anwesenheit im Lokal irgendwie zu rechtfertigen. Das Paar in der Ecke lassen wir in Ruhe. Früher oder später werden sie schon merken, dass alle gegangen sind. Hinter der Theke beginnt er damit, Gläser zu spülen und die Flaschen wieder ins Regal zu räumen. Ich wünschte, er würde etwas sagen, aber er sieht mich nur an. Ein leises Lächeln umspielt seine Mundwinkel, und in seinen Augen blitzt es. Je länger er mich anschaut, desto unbehaglicher fühle ich mich. Wenn mir doch nur etwas einfiele, worüber ich mich mit ihm unterhalten könnte! Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nicht so unwohl mit ihm gefühlt.

    »Sollen wir irgendwo anders hingehen?«, fragt er schließlich.
    Ich zucke mit den Schultern und werfe dem Pärchen einen Blick zu. Sie sind immer noch mit sich beschäftigt. Wie mag es wohl sein, so verliebt zu sein, dass alles andere dahinter zurücktritt?
    »Oder soll ich dir einen Cocktail machen?«, schlägt er vor. »Was ist los? Du bist plötzlich so still.« Er wirft mir einen prüfenden Blick zu.
    »Es ist nichts. Es ist nur … alles ist so anders. Du bist so anders.«
    »Du aber auch«, erwidert er mit verschmitztem Grinsen. Mein Körper beginnt zu prickeln, als er mich von oben bis unten mustert. »Die Sam, an die ich mich erinnere, war ein bisschen jungenhaft! Aber jetzt! Eine richtige kleine Dame und so sexy! Ich fasse es nicht!« Er zieht mich an sich und will mich küssen.
    »Nein, William, warte …«, setze ich an und weiche zurück.
    »Was ist los?«, fragt er und runzelt die Stirn.
    »Was würden denn unsere Eltern denken?«
    »Was haben die denn damit zu tun?«
    »Es kommt mir einfach nicht richtig vor … mit dir und mir.«
    Er stößt die Luft aus und wirft mir einen unfreundlichen Blick zu. Wahrscheinlich hatte er heute Nacht etwas Besseres vor, und ich verschwende nur seine Zeit, indem ich Ausreden erfinde. Aber ich habe Angst, eine
Grenze zu überschreiten. Schickt sich das für Bruder und Schwester überhaupt?
    Wir blicken uns an. Dann greift William zu einer Flasche Bacardi. »Willst du einen?«, fragt er und mischt ihn mit Cola. Ich nicke.
    Schweigend trinken wir.
    »Weißt du noch, als du meinen Strohhut mit Steinen gefüllt und im Teich versenkt hast?« Er lacht. Er konnte noch nie lange böse sein.
    Ich werde rot. Warum muss er das gerade jetzt erwähnen?
    »Du konntest ganz schön frech sein, wenn es nicht nach deinem Kopf ging.«
    Ich boxe ihm an den Arm, und beinahe ist es wieder so wie früher. »Das war deine eigene Schuld. Du hättest mich nicht wegen meiner scheußlichen Schuluniform aufziehen sollen.«
    »Dieses grünbraune Ding war aber auch hässlich.«
    »Und dann musstest du es auch tragen«, sage ich befriedigt.
    Er grinst mich an. »So kenne ich meine alte Sam.«
    Ich werfe ihm einen finsteren Blick zu. »Warum musst du eigentlich immer das letzte Wort haben?«
    Er lacht, und ich werde noch wütender. Und aus einem Impuls heraus schütte ich ihm meine Bacardi-Cola ins Gesicht.
    Er keucht. Das Zeug brennt in den Augen, und er blinzelt überrascht. Aber bevor ich ihn bedauern kann,
packt er mich um die Taille. Er wirft mich zu Boden und drückte meine Handgelenke herunter, so dass ich mich nicht mehr wehren kann.
    Wir rangeln und wälzen uns wie Kinder, aber mittlerweile sind wir nicht mehr gleich stark. Er ist viel stärker als ich, und nach einer Weile werde ich müde und liege hilflos und keuchend unter ihm.
    Und jetzt stiehlt der Halunke mir einen Kuss. Er schmeckt nach Rum und Cola, nach Pirat und fernen Küsten. Wieder überflutet mich Verlangen nach ihm, meine Skrupel kämpfen mit meiner geheimen Sehnsucht.
    Ich beginne ihn zu küssen, lecke über seine Lippen. Ich kann nicht genug kriegen von dem Geschmack, und bald leckt meine Zunge über sein ganzes Gesicht. Ich lecke über seine Nase, und dann beiße ich spielerisch hinein. Er jault auf und beginnt, mich zu stoßen und zu schubsen, ganz wie früher. Ach, er will also spielen? Und alles fängt von vorne

Weitere Kostenlose Bücher