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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Parkplatz. Rechter Bildrand der Busch, Darian halb verdeckt und wieder im Profil daneben. Er hielt etwas in der Hand. Vor ihm auf dem Boden lag Mariella. Ich blinzelte ungläubig, klickte schnell das nächste Bild an. Parkplatz, mehrere Leute auf dem Weg zu ihren Bussen, links der Busch, unter dem erst bei genauem Hinsehen ein Paar Füße hervorlugten.
    »Du hast sie umgehauen?« fragte ich verblüfft und blickte ihn über meine Schulter hinweg an.
    Er nickte wölfisch grinsend. »Wortwörtlich betrachtet, ja. Akupunktiert mit einem Holzstäbchen. Ich hoffe, sie ist nicht nachtragend. Allerdings hatte ich keine Ahnung, dass du das Ganze auf Bildern festhalten würdest.«
    »Sind die deshalb alle nichts geworden? Hast du dafür gesorgt?«
    Lächelnd klickte er das letzte Bild der Reihe an. Da stand er vor dem Busch und blickte direkt in meine Kamera. »Ich konnte das Risiko nicht eingehen, dass du es siehst, daher ruinierte ich dir diesen Film. Allerdings habe ich niemals damit gerechnet, dass er trotzdem etwas geworden ist. Du überraschst mich immer wieder aufs Neue, Faye.«
    »Nicht nur dich«, murmelte ich und sah mir das Bild genau an. Himmel, machte er da eine gute Figur drauf. Geradezu majestätisch stand er da, die Arme locker an den Seiten, die Beine leicht gespreizt, das Gesicht ohne Regung, die Haare offen auf den Schultern. Kleidung durchweg dunkel, vielleicht sogar schwarz. Enge Hosen, schmale Schuhe, perfekt sitzendes Hemd. Ich hätte wetten können, dass sogar die Socken dunkel waren.
    »Davon hätte ich wirklich gern einen Abzug«, rutschte es mir heraus.
    »Vielleicht geht das sogar mit der entsprechenden Technik.« Sein Arm umschlang meine Taille und ich ließ mich fest an ihn ziehen. »Noch sauer, Schatz?«
    »Nein. Jedenfalls nicht mehr wirklich.« Ich schenkte ihm ein Lächeln. »Allerdings steht noch deine Antwort aus, was du dort zu suchen hattest.«
    »Dich.«
    »Mich? Wieso denn das? Du kanntest mich da doch noch gar nicht!«
    Er schüttelte leicht den Kopf. »Das ist nicht ganz richtig, Faye. Ich kenne dich bereits dein ganzes Leben lang. Allein schon durch deinen Vater. Duncan bat mich, auf dich zu achten, da wir Wind davon bekommen hatten, dass die Tremere sich auf deine Schwester konzentrierten. Mein Zusammentreffen mit Mariella war für mich der Beweis, dass du dich ebenfalls in ihrem Visier befandest.«
    »Hättest du nicht auch auf Julie achten können?« fragte ich leise.
    »Nein, denn hätte ich es getan, wärst du damals gestorben. Mariella war nicht dort, um dir einen Höflichkeitsbesuch abzustatten.«
    Ich nickte. »Also musstest du entscheiden, wem du deinen Schutz geben wirst?«
    Wieder schüttelte er den Kopf. Seine Hand wanderte unter mein Shirt und er hob es leicht an. »Nein. Das kleine Muttermal hier an deinem Bauchnabel machte sofort nach deiner Geburt klar, wem mein Schutz gelten wird.«
    Verblüfft starrte ich auf meinen Bauch. »Dieser blöde Leberfleck hat über Leben und Tod entschieden?«
    »Dieser entzückend kleine Leberfleck in Form einer Mondsichel um deinen Nabel herum unterstreicht das Herannahen der Prophezeiung. Duncan wusste es von Anfang an, bat uns jedoch, dich da raus zu halten. Er wollte seine Familie schützen, was legitim ist. Wir achteten seinen Wunsch. Doch irgendwo gab es ein Informationsleck. Die Tremere erfuhren von euch und machten sich auf die Suche. Julie fanden sie recht schnell, bei dir war das schwieriger.«
    »Und du wusstest wo ich bin, weil Dad regelmäßig E-Mails von mir bekam.«
    »So ist es.«
    Lachend knuffte ich ihn sanft mit dem Ellenbogen. »Ihr seid schon ein raffiniertes Team.« Dann wurde ich wieder ernst. »Aber wie hat Mariella es herausgefunden?«
    »Sie bekam einen Tipp.« Er schaute mich mit leichtem Grimm an. »Ich bin noch dabei, diese Schwachstelle im System zu finden. Allerdings ist sie recht gut verdeckt.«
    »Hast du einen Verdacht?«
    »Ja, aber es ist momentan noch zu früh, darüber zu sprechen.« Darian lächelte wieder, erhob sich und reichte mir die Hand. »Genug davon. Was hältst du von einem kleinen Spaziergang durch Jasons Rosengarten?«
    »Gern. Aber lass die Blumen in Ruhe.«
    Ich schaltete den Projektor aus, schlüpfte in meine lange Jeans und nahm seine dargebotene Hand.

– Kapitel Dreiunddreißig –
    T halion möchte dich gern sprechen«, meinte Darian, während wir unter einer Reihe von Rundbögen mit wunderhübschen Kletterrosen hindurch schritten.
    Ich blieb stehen und schnupperte an einer

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