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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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wich ich zurück, sprang über das Bett und schnappte mein Shirt. »Was denn? Für eine Eintagsfliege ist das eine ganze Ewigkeit.«
    Noch während der Flucht warf ich das Shirt über. Ich kam nicht weit. Schnell hatte er mich erreicht, hob mich hoch und warf mich in die weichen Kissen.
    »Das ist Erpressung!« grollte er bemüht ernst.
    Ich grinste. »Ja.«
    »Gut! Denn das kann ich auch.« Er rollte sich über mich und hielt mich mit seinem gesamten Gewicht auf dem Bett fest. »Erst erzählst du mir von deinem Besuch bei Thalion, dann werde ich überlegen, ob die Zeit ausreichte, um dir das zu sagen, was du gern hören möchtest.«
    »Nett umschifft, Darian!« keuchte ich unter ihm. »Angesichts deiner erdrückenden Argumentation gebe ich mich geschlagen.«
    Schmunzelnd rollte er sich von mir herunter und half mir auf. »Also? Ich höre.«
    Ich sah die Spannung in seinen Augen, Neugierde und auch etwas Skepsis. Und ich beschloss, ihn noch ein wenig auf die Folter zu spannen. Darum schwang ich nur die Beine vom Bett, stand auf, zog einen Slip an und ging zur Tür. Mit der Hand auf der Klinke verharrte ich, drehte mich zu ihm um und sah ihn keck an.
    »Was wird das jetzt, Faye?« Seine Braue war fragend in die Höhe gewandert.
    »Ich habe gerade einen unbändigen Appetit auf Kaffee entwickelt und gedenke, mir einen in der Küche zu kochen.«
    »Jetzt?« Die zweite Braue gesellte sich zu der ersten.
    »Jepp!« Ich nickte, drückte die Klinke herunter und verließ den Raum.
    Hinter mir vernahm ich ein lautes Poltern, dann einen geharnischten Fluch und kurz darauf hüpfte Darian hinter mir in den Flur. Ein Bein steckte bereits in der Hose, das andere rutschte während des hoppelnden Ganges ebenfalls in das Beinkleid. Netterweise wartete ich und diese noble Tat brachte mir ein dankbares Lächeln ein. Für einen Augenblick blieb er stehen, griff nach dem Reißverschluss und riss ihn hoch.
    Ich zuckte im gleichen Moment zusammen wie er schmerzhaft aufbrüllte.
    Nein, ich fragte nicht, ob es wehtat. Nein, fragen Sie nicht ob das wehtat, denn es war vollkommen überflüssig ob seiner hektischen Bewegungen und der anschließenden Erleichterung seiner Miene, als er sich schließlich befreit hatte. Sich sortierend, zog er den Bauch ein – obwohl da keiner war – und zog dann sehr langsam und vorsichtig den Reißverschluss wieder nach oben. Schließlich trat er leicht steif neben mich und lächelte mich etwas gequält von oben herab an. »Manchmal sind solche modernen Verschlüsse eine wirklich haarsträubende Angelegenheit. Nun denn: Kaffee, Liebes?«
    Trotz der späten, oder eher frühen Stunde, lief uns Jason über den Weg. Er trat uns mit einem Tablett in der Hand aus der Küche entgegen und sah uns verwundert an.
    »Sir?« Sein Blick huschte durch den Flur und blieb an einer großen Standuhr in der Eingangshalle hängen. Dann sah er uns mit leicht gefurchter Stirn an. »Kann ich etwas für Sie tun, Sir?«
    Verblüfft nahm ich ihn in Augenschein und musste mir ein Lachen verkneifen. Er trug einen dunkelblau cremefarben gestreiften Satinpyjama. Sein sonst so perfekt zurückgekämmtes, graues Haar stand in alle Himmelsrichtungen weisend von seinem Kopf ab. Auf seiner Nase saß, ein wenig schief, eine goldumrandete Lesebrille, über die er uns hinweg musterte. Und seine Füße steckten in alten, bequem aussehenden, dunkelbraunen Filzpantoffeln. Doch trotz dieses Bildes strahlte er die gewohnte Autorität und Erhabenheit aus, die ich von ihm kannte.
    »Danke, Jason.« Darians Arm legte sich um meine Taille und er schob mich sacht zur Küchentür. »Wir kommen zurecht.«
    »Sehr wohl, Sir.« Er nickte gefällig und setzte seinen Weg fort, blieb jedoch am Ende des Ganges kurz stehen und sah zu mir. »Wenn Sie den Wunsch nach einer schmackhaften Kleinigkeit verspüren, Miss McNamara, meine Frau hat gestern Abend einen Obstsalat gemacht. Er befindet sich im Kühlschrank.«
    Neben mir erklang ein unterdrücktes Glucksen und auch mir schlich unweigerlich ein Schmunzeln ins Gesicht. Schnell warf ich Darian einen warnenden Blick zu, wodurch sein Glucksen noch unterdrückter erklang. Dann hatte ich meine Mundwinkel soweit unter Kontrolle, dass ich Jason ohne zu platzen anschauen konnte. »Danke Jason, ich kam bereits in den Genuss der schmackhaften Kleinigkeit eines Obstsalates.«
    »Das freut mich, Miss McNamara. Mit Vanillesauce ist er übrigens ein wahrer Gaumenschmaus«, setzte Jason hinzu, verstummte jedoch, als Darian endgültig

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