Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
Ta-gesordnung übergehen? Ted« - mit zusammengekniffenen Augen blickte er Ted Rothman an, der für die Abteilungen Kosmetik, Wäsche, Schuhe und Mäntel zuständig war -»dem jüngsten Bericht zufolge sind die Verkaufszahlen für Mäntel in sämtlichen Filialen gegenüber der gleichen Woche des Vorjahres um elf Prozent gesunken. Was haben Sie dazu zu sagen?«
    »Meine Antwort auf Ihre Frage«, erwiderte Rothman lächelnd, »lautet, daß es dieses Jahr ungewöhnlich mild für die Jahreszeit ist. Es war nicht anders zu erwarten.« Während er sprach, stand er auf, ging zu einem der Computerbildschirme, die in die Wand eingebaut waren und tippte etwas in die Tastatur. Das Computersystem des Warenhauses war auf Merediths Vorschlag hin - und unter beträchtlichen Kosten - auf den neuesten Stand der Technik gebracht worden. Jetzt waren quasi auf Knopfdruck sämtliche Verkaufszahlen jeder Abteilung jedes Hauses abrufbar - mit Vergleichszahlen der Vorwoche, des Vormonats oder des Vorjahres. »In Boston, wo das Thermometer letztes Wochenende auf eine der Jahreszeit eher entsprechende Temperatur gefallen ist, sind die Verkaufszahlen« - er beobachtete den Bildschirm - »um zehn Prozent gegenüber der Vorwoche gestiegen.«
    »Die Vorwoche interessiert mich nicht! Ich will wissen, warum die Verkaufszahlen für Mäntel gegenüber dem Vorjahr gesunken sind.«
    Meredith, die am Abend zuvor mit einer Freundin telephoniert hatte, die bei dem Modejournal Women's Wear Daily arbeitete, sah ihren finster dreinblickenden Vater an. »Laut WWD«, sagte sie, »sind die Verkaufszahlen für Mäntel überall gesunken. In ihrer nächsten Ausgabe werden sie einen Artikel darüber bringen.«
    »Ich will keine Entschuldigungen, ich will eine Erklärung«, sagte ihr Vater bissig. Vom ersten Tag an, da sie der Geschäftsleitung von Bancroft's angehörte, hatte ihr Vater sein Möglichstes getan, um zu beweisen, daß er seine Tochter nicht bevorzugte. Eigentlich war sogar eher das Gegenteil der Fall. »Die Erklärung«, sagte sie ruhig, »heißt Jacken. Die Verkaufszahlen für Winterjacken sind im ganzen Land um über zwölf Prozent gestiegen. Das deckt das Defizit bei den Mänteln mehr als ab.«
    Philip hörte zu, weigerte sich aber, ihren Beitrag auch nur durch ein Nicken anzuerkennen. Statt dessen wandte er sich ungeduldig an Rothman: »Was schlagen Sie vor? Was sollen wir mit den ganzen Mänteln machen, die sich nicht verkaufen?«
    »Wir haben die Aufträge für Mäntel bereits zurückgeschraubt, Philip«, antwortete Rothmann geduldig, »und wir erwarten keine Restbestände.« Als er nicht hinzufügte, daß es Theresa Bishop gewesen war, die ihm dazu geraten hatte, weniger Mäntel und mehr Jacken zu ordern, sprang Gordon Mitchell ein, der die Abteilungen Damenkleidung, Accessoires und Kinderkleidung betreute. »Wenn ich mich recht erinnere«, sagte er, »wurden die Jacken anstelle der Mäntel geordert, weil Theresa uns gesagt hat, daß der Trend zu kürzeren Röcken viele Frauen dazu bringen würde, lieber Jacken als Mäntel zu kaufen.« Meredith wußte, daß Mitchell das nicht sagte, um Theresas Verdienst hervorzuheben, sondern weil er nicht wollte, daß Rothman die Anerkennung dafür einsteckte. Mitchell war ein bösartiger Mensch, den Meredith trotz seines guten Aussehens von Anfang an nicht gemocht hatte.
    »Wir alle kennen und schätzen Theresas hellseherische Fähigkeiten in Sachen Mode«, sagte Philip spöttisch. Er mochte keine Frauen in der Geschäftsleitung und machte keinen Hehl aus einer Abneigung. Theresa verdrehte die Augen, aber sie schaute nicht zu Meredith hinüber. Ein Blickkontakt zwischen ihnen hätte gegenseitige Abhängigkeit und folglich ein Eingeständnis der Schwäche bedeutet, das wußten beide, und beide hatten nicht das Bedürfnis, ihrem unfehlbaren Präsidenten etwas Derartiges in die Hand zu spielen. »Was ist mit dem Parfüm, das dieser Rockstar präsentieren soll ...?« fragte Philip mit Blick erst auf seine Notizen und dann auf Ted Rothman.
    »Charisma«, Rothman lieferten den Namen des Produktes und des Stars. »Sie heißt Cheryl Aderly - ein Rockstar, ein Sexsymbol und ...«
    »Ich weiß, wer sie ist!« unterbrach Philip abrupt. »Wird sie nun ihr Parfüm bei Bancroft's präsentieren oder nicht?«
    »Das können wir noch nicht definitiv sagen«, antwortete Rothman unsicher. Parfüm gehörte zu den Produkten des Kaufhauses, die den größten Profit abwarfen, und die Chance, das Exklusivrecht für die Einführung

Weitere Kostenlose Bücher