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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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mich ebenfalls nicht ernst.«
    Leda setzte sich neben sie. »Ich nehme dich ernst. Ich versuche lediglich, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.«
    »Ich weiß«, seufzte Samantha. »Entschuldige! Ich bin es nur so leid, dass mir keiner glaubt. Sie haben mich beurlaubt, weil ich mehr Leute für den Fall verlangte. Aber das war dumm von ihnen. In Los Angeles gerät alles aus den Fugen, und sie brauchen jeden, den sie kriegen können. Na ja, wahrscheinlich ist der wahre Grund für meine Beurlaubung, dass ich halb Dämon bin, und inzwischen haben alle Angst vor Dämonen.«
    »Ich habe keine Angst vor dir. Ich weiß, dass du eine gute Polizistin bist. Dämonen sind schwer mit Ortungszaubern zu finden, denn sie können die raffiniertesten Schilde errichten. Aber deine Mutter ist menschlich. Und falls sie in Schwierigkeiten steckt, wird sie selbst versuchen, sich irgendwie magisch bemerkbar zu machen. Wir finden sie!«
    Leda bemühte sich, zuversichtlich zu klingen, auch wenn sie es nicht war. Dämonen aufzuspüren war alles andere als leicht, und je älter und mächtiger sie waren, umso schwieriger gestaltete es sich. Wenn die Spur schon zwei Wochen alt war und die paranormale Polizei, deren Job es war, dämonische Verbrecher zu jagen, nichts gefunden hatte, standen die Chancen nicht gut.
    Doch Samantha hatte Angst. Sie versuchte, es nicht zu zeigen, aber Leda erkannte es an ihren Augen. Ihre Freundin mochte durch ihre Arbeit und das viele Kämpfen gestählt sein, dennoch entging Leda nicht, wie hilflos sie sich fühlte. Andererseits war Samantha nicht der Typ, der in den Arm genommen werden wollte, also beschränkte Leda sich auf ein Lächeln.
    »Wir fliegen nach Los Angeles und sehen uns noch einmal das Haus an. Vielleicht finde ich irgendetwas, das ich für einen Ortungszauber benutzen kann. Der Zirkel war gegen das, was ich getan habe, aber sie warfen mich nicht hinaus, weil ich eine ihrer stärksten Hexen war. Allerdings setzten sie mir so sehr zu, dass ich schließlich freiwillig gegangen bin.«
    »Ich bin dir sehr dankbar, dass du es probierst«, beteuerte Samantha und sah sie an. »Ich mache mir schreckliche Sorgen, umso mehr, als ich weiß, dass meine Mom den meisten Leuten im Moment nicht wichtig ist. Mein Vorgesetzter hat das ziemlich deutlich gemacht.«
    »Manche Menschen sehen immer nur das große Ganze und vergessen dabei, dass es sich aus jedem Einzelnen mit seinen Problemen zusammensetzt. Ich kann vielleicht keine Dämonenhorden mit einem einzigen Machtwort aufhalten, aber ich kann helfen, deine Mutter zu finden.«
    Obwohl sie Tränen in den Augen hatte, schmunzelte Samantha. »Mit
manche Menschen
meinst du nicht bloß die paranormale Polizei, oder? Das bezieht sich auch auf den Unsterblichen da draußen mit seinem Schwert.«
    »Mag sein.«
    »Ist er, was er zu sein behauptet?«
    Leda nickte. »Ich denke schon. Krieger werden von Hexen zu Hilfe gerufen, wenn es richtig schlimm steht. Er hat gesagt, dass sie schon seit Jahrhunderten nicht mehr gerufen wurden. Und ich glaube, dass es wirklich übel aussieht, wenn diese Wesen plötzlich auftauchen.«
    Ledas Wut auf Hunter verblasste ein wenig, während sie das sagte. Sie war sauer auf ihn gewesen, als wäre er ein gewöhnlicher Mann, dabei hatte sie doch eigentlich gar keinen Schimmer, was er war. Er sah aus wie ein Mann, wie ein verflucht gut gebauter Mann, doch was mochte im Kopf von jemandem vorgehen, der seit Jahrtausenden lebte?
    »Er hat heute einen sehr starken Schildzauber gewirkt«, erzählte sie. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    »Auf jeden Fall macht er mich nervös«, gestand Samantha. »Ich bin es gewöhnt, dass Leute mich komisch angucken, wenn sie erkennen, dass ich zur Hälfte ein Dämon bin, aber eine derart intensive Kraft habe ich bei niemandem zuvor gefühlt. Er war ernsthaft bereit, mich auf der Stelle zu töten.«
    »Das lasse ich nicht zu«, entgegnete Leda hastig.
    Samantha zog die Brauen hoch. »Du bist süß, Leda, süß und naiv. Du kannst ihm rein gar nichts verbieten.«
    Leda erwiderte nichts, weil Samantha recht hatte. Hunter würde kommen und gehen, wie es ihm gefiel, und sie wäre außerstande, ihn aufzuhalten.
     
    Samantha legte sich aufs Sofa und Leda allein in ihr Bett, das noch nach Hunter duftete. Mondlicht schien zum Fenster herein,
     das nur kurz von einer Wolke verdunkelt wurde.
    Sie fragte sich, ob Hunter heute Nacht ins Haus zurückkam. Immerhin hatte er doch darauf gepocht, dass er mit ihr im Bett

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