Schatten der Lust
dir weh.«
Durch die winzigen Kajütenfenster schien Mondlicht herein und glitzerte in Ledas tränennassen Augen. Hunter küsste ihre feuchten Wimpern. »Weine nicht, Süße! Später werde ich dich langsam lieben, für Stunden und Stunden.«
»Vielleicht gibt es kein Später.«
»Oh doch, das wird es! Sobald ich herausgefunden habe, was los ist, komme ich hierher zurück und liebe dich über Stunden, Tage, Wochen. Du wirst dich so gut fühlen, dass du nie wieder jemand anders als mich willst.«
Sie lächelte matt. »Göttin, ich habe doch gleich gesagt, dass du arrogant bist.«
Hunter grinste. »Beim nächsten Mal werde ich nicht arrogant sein. Ich werde dein Freudensklave sein, alles, was du willst. Du darfst mich sogar ans Bett ketten, wenn du möchtest.«
Ihre Augen wurden ein wenig dunkler. »Vorsicht, das mache ich vielleicht sogar.«
»Meinetwegen.« Er bewegte sich in ihr, nur ein kleines Stück. »Ich werde dich kosten, bis du schreist, und dabei liebe ich dich mit meinen Fingern und meiner Zunge.« Er strich mit der Zungenspitze über ihre Unterlippe. »Soll ich Handschellen mitbringen? Oder können wir uns welche bei Samantha leihen? Sie ist doch ein Cop.« Als er sich vorstellte, wie Leda nackt vor ihm am Strand stand, ihre Hände auf dem Rücken gefesselt, zuckte seine Erektion begehrlich.
Selbst im Mondlicht erkannte er, dass sie rot wurde. »Um ehrlich zu sein, als Douglas dich heute Morgen abgetastet hat, malte ich mir genau so ein Bild aus.«
Hunter knurrte. »Und ich habe mir gewünscht,
dich
abzutasten!«
»Ja, das habe ich mir auch gewünscht.«
»Wirklich?«, raunte er und wiegte die Hüften, bis Leda vor Wonne seufzte. »Wir sollten diese Phantasie weiterspinnen.«
»Jetzt nicht. Jetzt liebe mich einfach!«
Statt einer Antwort küsste er sie erneut. Es langsam anzugehen war vollkommen ausgeschlossen. Hunter stützte seine Hände auf die Matratze und stieß tief und schnell in sie hinein. Dicht und lang floss ihr Haar um sie herum, umfing ihn überall dort, wo ihre Körper vereint waren.
Das Boot wippte im Rhythmus ihrer heftigen Bewegungen. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Haut. Wie irgendjemand diese Frau aufgeben konnte, war Hunter ein Rätsel. Ihr Mann musste wahnsinnig gewesen sein.
Als er Leda zum ersten Mal geliebt hatte, war es ähnlich gewesen, wie auf einer Welle aus Magie zu gleiten. Diesmal hingegen war der Sex rauh und wild. Hunter ballte die Fäuste auf dem Laken, drang wieder und wieder in sie, bis er denselben Takt wie sie gefunden hatte. Nicht unbedingt elegant, aber Hunter hatte sich selbst auch nie für elegant gehalten. Dekadenz war Adrians Stärke; Hunter hingegen liebte es eher bodenständig.
Sein Orgasmus überkam ihn mit einer solchen Wucht, dass er laut aufstöhnte, die Augen schloss und … sich den Kopf an der niedrigen Kajütendecke stieß. Er ignorierte den Schmerz, sackte auf Leda hinunter und hielt sich in ihr, während sie sich unter ihrem eigenen Höhepunkt wand.
Sie schmeckte so verdammt gut, dass er ihren Mund, ihren Hals und ihre Brüste in einem fort küssen wollte. Das Letzte, was er sah, ehe er neben ihr wegdämmerte, war ein trauriges Lächeln, gepaart mit frischen Tränen. Er versuchte, ihr zu sagen, dass sie nicht weinen sollte, doch dazu war er viel zu schläfrig.
Als er wieder aufwachte, stand die Sonne hoch am Himmel, und er fühlte, wie die letzten Reste eines Schlafzaubers aus ihm wichen. Er war allein im Bett. Irgendwo am Strand brüllte Mukasa, dem Taro knurrend antwortete.
Hunter fuhr auf, fluchte, als er sich wieder den Kopf stieß, und krabbelte aus dem Bett. Eilig zog er sich seine Jeans und das geliehene T-Shirt über und lief barfuß an Deck. Von dort sprang er auf den Steg und sprintete um das Haus herum zum Strand.
Mukasa stand vor der leeren Landebahn, auf der sich Samanthas Flugzeug befinden sollte, den Kopf in den Nacken geworfen und
das Maul weit aufgerissen. Die zweimotorige Maschine, Leda und Samantha waren fort.
Hunter stampfte durch das Haus. Mit jedem Schritt wurde seine Wut größer. Samanthas Sachen waren verschwunden, die Couch war aufgeräumt, die Decken an einem Ende zusammengefaltet. Leda hatte sogar ihr eigenes Bett gemacht. Im Bad fehlten ein paar Flaschen mit Ledas Duftseifen und Shampoo. Auch hier war alles frisch geputzt. Offenbar hatten sie reichlich Zeit gehabt.
Leda musste sich, kurz nachdem sie ihn mit dem Schlafzauber belegt hatte, davongeschlichen haben. Er verfluchte sich, weil er
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