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Schatten der Wahrheit

Schatten der Wahrheit

Titel: Schatten der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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Sonnenbrand klagen und in der Nacht keine Ruhe finden. Und am nächsten Morgen würde alles von vorne losgehen... und von Anastasia Kerensky hatten sie immer noch keine Spur gefunden.
    Eine fruchtlose Suche unter erschwerten Bedingungen, dachte Griffin. Das kann der Moral nicht gut tun. Aber Befehl war Befehl, und ihnen blieb keine andere Wahl als weiterzumachen.
    Das Funkgerät des Mechs knisterte. Einen Moment später erklang eine Stimme über einen der abhörsicheren Kanäle.
    »Balac Zwo an Leiter.«
    »Ich höre, Balac Zwo«, antwortete Griffin.
    »Ich habe Sichtkontakt mit einem Flugzeug.«
    Griffin spürte die Erregung in sich aufsteigen. Würden sich die langen Stunden der Einsatzgruppe in Hitze und Entbehrung endlich auszahlen? Man konnte es zumindest hoffen. »Haben Sie eine Identifikation der Maschine?«
    »Es handelt sich um einen    Donar
    Kampfhubschrauber.«
    Der Donar war als Stahlwolfeinheit bekannt. Besser noch, die Identifikation stimmte mit der überein, die der Junge in Benderville ihnen am Abend zuvor gegeben hatte. Danke, mein Junge, dachte Griffin. Sieht aus, als hätten wir einen Treffer gelandet.
    Laut sagte er: »Gute Arbeit, Balac Zwo. Hat man Sie bemerkt?«
    »Ich glaube nicht. Er scheint sich auf einem routinemäßigen Patrouillenflug zu befinden.«
    »Sehen Sie irgendetwas, das nach einem Landungsschiff aussieht?«
    »Negativ. Keine Landungsschiffe.«
    »Der Wolf muss irgendwoher kommen. Bleiben Sie an ihm dran, Balac Zwo. Versuchen Sie, ihm nach Hause zu folgen.«
    »Verstanden. Balac Zwo aus.«
    Brigadegeneral Michael Griffin freute sich. Auf dem Sichtschirm sah er rechts von sich nur tiefblaues Meer bis zum Horizont, links von bräunlichem Gras bedeckte Sandhügel, ebenfalls bis zum Horizont, und voraus den endlosen zerfurchten Feldweg, der sich großtrabend Kearny-Küstenschnellstraße schimpfte. Aber irgendwo dahinter lag endlich das Ziel ihrer mühseligen tagelangen Suche: das Versteck der Landungsschiffe Anastasia Kerenskys.
    Er nahm über die Befehlsfrequenz Verbindung zu seinem Adjutanten, Commander Jones, auf. »Balac Zwo hat unseren Wolf gesichtet.«
    »Wurde auch Zeit«, gab Jones zurück. »Soll ich die Truppen in Bereitschaft versetzen?«
    »Wir setzen die Erkundung am Boden fort, aber die Leute sollen sich bereithalten. Wir haben keine
    Garantie, dass der Wolf Balac Zwo nicht jagt und den Rest des Rudels mitbringt.«
    Die Zeit verging. Griffin schwitzte jetzt mindestens so sehr vor Anspannung wie wegen der Hitze im Cockpit. Das Einzige, was sich voraus bewegte, hatte vier Beine und die Schuppenhaut einer Echse, und es schleuderte neben der Straße eine Sandwolke auf. Griffin, der von der Küste Kearnys stammte, erkannte die Anzeichen. Ein Scaley-Bogle war auf der Jagd nach einer langsameren Beute.
    Gut für ihn, dachte er. Heute kriegt er was zu futtern.
    Wieder knackte es im Funkgerät. »Balac Eins an Leiter.«
    Balac Eins war der Hubschrauber über dem Meer. Balac Zwo hatte heute die Suche landeinwärts übernommen. »Ich höre, Balac Eins.«
    »Ich sehe Balfour-Douglas Petrochemicals Bohrplattform 47 am Horizont.«
    »Irgendwelche Spuren der Landungsschiffe, Balac Eins?«
    »Negativ, Sir. Keine Landungsschiffe in Sicht.«
    »Fliegen Sie Balfour-Douglas kurz an und versuchen Sie Funkkontakt herzustellen. Möglicherweise hat die Besatzung etwas gesehen, das uns entgangen ist.«
    »Verstanden, Sir. Nehme Kurs auf Balfour-Douglas... Einen Moment, Sir. Ich habe Sichtkontakt zu Balac Zwo und dem Wolf. Sie haben Kurs hierher.«
    Hastig öffnete Griffin eine zweite Leitung. »Balac Zwo von Leiter. Hat er Sie bemerkt?«
    »Negativ. Unser Freund scheint es eilig zu haben, nach Hause zu ko mm en.«
    Griffin runzelte die Stirn. Der Wolf flog hin aus aufs Meer, auf Balac Eins zu, fort vom über Land suchenden Balac Zwo. Das entsprach absolut nicht seiner Erwartung für einen Hubschrauber, der zum Stützpunkt zurückkehrte. Es sei denn...
    »Verdammt«, flüsterte er und öffnete erneut die beiden abhörsicheren Kanäle. »Balac Eins, Balac Zwo: Er hält Kurs auf den Hubschrauberlandeplatz der Balfour-Douglas-Plattform. Beschatten Sie ihn. Lassen Sie sich nicht entdecken. Schauen Sie nach, was da draußen los ist. Und erstatten Sie Bericht.«
    Anastasia Kerenskys planetares Hauptquartier, nahe genug für einen Blitzangriff von Fort Barrett aus. Brigadegeneral Griff in jonglierte in Gedanken bereits Truppenstärken und Gefechtsszenarien, als er den Kanal wechselte, um seinen

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