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Schatten der Zitadelle (German Edition)

Schatten der Zitadelle (German Edition)

Titel: Schatten der Zitadelle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Mayerle
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erklärt.
    "Dort sollten wir die Nacht verbringen", riss Margha ihn aus seinen Gedanken und zeigte auf eine schmale Felsformation, die sich an eine uralte Eiche schmiegte. Die Strahlen der untergehenden Sonne lugten bereits rot zwischen den Blättern hervor.
    "Sieht gut aus", sagte er und sprang von Valox' Rücken. "Lass uns den Lagerplatz aber lieber ein wenig befestigen. Man weiß nie, was einen in diesem Wald erwartet… Ich gehe und sammle ein paar dicke Stöcke für die Palisaden. Bleib du mit Valox in der Nähe und sammel Feuerholz."
    Der Rakatosch verzog verärgert die Lefzen, woraufhin Margha ihm beruhigend übers Maul strich,
    "Aber, aber… Du kannst ruhig jagen gehen, Großer. Ich komme hier schon alleine zurecht, ist ja nicht so, als wäre ich noch ein kleines Mädchen." Tadelnd schielte Sie zu Broxx hinüber.
    Kleinlaut antwortete der Mor'grosh: "Entschuldige…" Und wurde so rot, wie es seine beige Farbe der Haut erlaubte.
    Langsam schob sich Margha zwischen ihm und Valox durch, da eine dickere Linde auf der anderen Seite den Weg versperrte, und blickte ihn lächelnd an. Er konnte ihren sanften Atem auf der Haut spüren und nahm das feine Aroma von Lavendel und Vanille an ihr wahr. Das Blut pochte heiß durch seine Adern, als sie so stehen blieb und beinahe flüsterte: "Schon gut. Ich verstehe ja, dass du mich beschützen willst, aber wie du weißt, kann ich ganz gut alleine auf mich aufpassen."
    Dann schob sie sich von ihm und Valox weg, zwinkerte und streifte scheinbar versehentlich mit ihrer Hand die Seine. Als sie zum Holzsammeln weiterging, sah Broxx verwirrt und erregt hinterher, erwischte sich, wie er auf ihr Gesäß starrte und schüttelte sich, um die Gedanken zu vertreiben. Schließlich verließ er als letzter die Felsformationen, nachdem Valox zur Jagd gestürmt war.
    Brechende Zweige knacken unter seinen schweren Schritten, während er nach geeigneten Ästen Ausschau hielt. Wann immer er ein halbwegs gerades, stabiles Stück Holz fand, lehnte er sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen, bog es um und schnitt die angespannten Baumfasern mit seinem großen Feldmesser, das wie immer in seinem Stiefel steckte, durch.
    Als er nicht mehr von den provisorischen Zaunpfählen tragen konnte, ging er zurück zum Lagerplatz, setzte sich auf einen niedrigen Findling, der etwas abseits von der großen Felsformation
    am Rand der Eiche lag, spitzte die Stücke an und wartete auf Marghas Rückkehr, um das Feuer anzufachen.
     

    Kann das mit uns denn funktionieren?
, dachte Margha und beachtete ihre Umgebung dabei kaum. Ab und an hob sie einen Zweig auf, der ihr trocken genug erschien, aber die meiste Zeit schlenderte sie einfach gedankenverloren durch die Baumreihen.
    Empfinde ich wirklich etwas für ihn oder ist es nur, weil wir nun schon so lange dauernd beieinander sind, dass ich gar keinen anderen Mann mehr im Kopf habe?
    Vor ihrem inneren Auge erschienen Broxx' Abbild. Sein nicht mehr ganz so ordentlich kurz geschorenes Haar, der Fünf-Tage-Bart, der ihn irgendwie verwegen wirken ließ, der sehnige Oberkörper, dessen Haut von zahlreichen Kampfesnarben überzogen war, und die starken Arme, deren Muskeln jede einzelne Bewegung genauestens darstellten. Wie er sie aus seinem braunen Augen betrachtete, die Mitgefühl und Wärme, aber auch Durchsetzungskraft und Entschlossenheit versprühten.
    Der Schrei eines Vogels riss sie aus ihren Gedanken. Sie fasste sich ans Gesicht, das ganz heiß geworden war und sah sich um. Kein Anhaltspunkt, wo sie sich gerade befand, und kein klarer Pfad fiel ihr ins Auge. Zudem begann es bereits zu dämmern.
    Mist! Ich habe mich verlaufen!
Sie versuchte einen Aufspührzauber zu wirken, aber irgendeine größere, fremde Macht, die sie nicht zu fassen vermochte, verhinderte es.
    Ratlos ließ sie sich auf den moosig-weichen Boden fallen und seufzte. Einige misslungene Zauber später kam sie zu dem Schluss, dass die seltsame Macht jegliche Magie unterband.
    "Tja, dann muss ich wohl ohne Hilfe zurückfinden. Nur immer in die gleiche Richtung, aus der ich gekommen bin", sagte sie zu sich selbst, wie, um sich Mut zu machen. Während sie orientierungslos durch den Wald stapfte, zog die Dunkelheit über Korrha herein. Ecken, die sowieso schon schlecht belichtet waren, wurden nun stockduster.
    Verzweiflung stieg in der Mor'grosh auf.
    Ich kann keine Magie wirken und und bin zwischen Wurzeln, Ranken und anderem Grünzeug irgendwo im Nirgendwo…
    Mit Tränen der Wut in den Augen trat sie

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