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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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erreichte, wo die hilflose Jean Trübsal blies. »Bitte, wir müssen was tun!« Ohne eine Antwort abzuwarten, rannte sie über den Platz und hörte Sloan fluchen. Aber er folgte ihr und überholte sie. Im selben Moment erklang Jeans Schreckensschrei.
    Sloan stemmte sich mit einer Schulter gegen die Tür und stieß sie auf.
    Als Sabrina die Schwelle überquerte, sah sie eine schluchzende Jean in einer Ecke kauern, und Sloans kraftvolle Faust traf Lloyds Kinn. Der Captain war kein Gegner für seinen erbosten Angreifer, der immer wieder zuschlug, und so flehte er schon nach wenigen Sekunden um Gnade. Begleitet von Terry und Reno, stürmte Custer ins Haus und zerrte Sloan von Jenkins weg, den Reno festhielt. Vor dem Zorn des Halbindianers gerettet versuchte der Captain vergeblich, wenigstens einmal zurückzuschlagen.
    »Was, um Himmels willen, geht hier eigentlich vor?« fragte Terry konsterniert und musterte die tränenüberströmte Jean, bevor er sich erwartungsvoll an Sabrina wandte.
    Sie öffnete den Mund, um die Situation zu erklären.
    Aber Jean rief angstvoll: »Sabrina!«
    »Holen Sie Hilfe, Reno«, befahl der General, »und bringen Sie Major Trelawny zur Palisade!«
    »Einen Augenblick ... « , begann Sabrina, und Sloan fiel ihr ins Wort.
    »Ich fechte meine Kämpfe selber aus.«
    Unglücklich beobachtete sie, wie ei abgeführt wurde, und Terry drehte sich zu Custer. »Bitte, rufen Sie einen Wachtposten für Jenkins.«
    »Sir!« protestierte Lloyd. »Major Trelawny brach in mein Haus ein und ... «
    »Auch Sie stehen unter Arrest Captain. Mrs. Trelawny, würden Sie sich um Mrs. Jenkins kümmern?«
    Wenig später verließ Jenkins das Haus, von einem Soldaten bewacht. Auch Terry und Custer gingen hinaus.,
    Sabrina fühlte sich schuldig an Sloans Verhaftung, weil sie ihn gebeten hatte, Jean zu helfen. Aber hätte sie anders handeln können? Sie half ihrer schluchzenden Freundin auf die Beine und umarmte sie. »Beruhige dich, alles wird gut.«
    »Nein, nie ... Danke, dass du nichts verraten hast.«
    Obwohl Sloan zuerst festgenommen worden war, glaubte Sabrina, dass General Terry ahnte, was sich hier abgespielt hatte. »Jetzt gieße ich dir erst mal einen Sherry ein, meine Liebe.«
    Sie blieb bei Jean, bis Sarah Anderson hereinkam. Beim Anblick der kompetenten, vernünftigen Pastorengattin seufzte sie erleichtert. »Geh nach Hause, Sabrina«, schlug Sarah vor, »und mach dir keine Sorgen um Sloan. Sicher wird er bald freigelassen.«
    »Nur mir zuliebe hat er sich eingemischt«, gab Sabrina zu, und Sarah lächelte grimmig.
    »Hätte er's nicht getan und Jean wäre verletzt worden, könnte er sich's niemals verzeihen.«
    »Nein, sicher nicht ... « Nachdenklich wanderte Sabrina über den Platz und gab der Freundin recht. Sloan würde sich immer für die Unterdrückten, Unglücklichen und Hilflosen einsetzen - ebenso, wie er fest entschlossen gewesen war, mit ihr vor den Traualtar zu treten, sobald er von ihrer Schwangerschaft erfahren hatte.
    Vielleicht liebte sie ihn schon seit jenen ersten Tagen. Doch dieses beängstigende Gefühl konnte sie ihm nicht gestehen. Zu Hause sank sie in einen Polstersessel. Sie war Sloan etwas schuldig, und sie wollte auf ihn warten. Ganz egal, wie lange General Terry ihn gefangenhalten würde.
     
    Nie zuvor hatte man Sloan arretiert. Kein einziges Mal während seiner gesamten militärischen Laufbahn.
    In seiner wilden Jugend während des Sezessionskriegs hätte man ihn ein paarmal wegen lautstarker Saufgelage mit seinen Kameraden festnehmen können. Glücklicherweise war er nie erwischt worden. Jetzt starrte er seine Fingerknöchel an, die Jenkins' Gesicht mehrmals getroffen hatten. Inzwischen bildete das Blut eine Kruste.
    Sicher sah Jenkins noch schlimmer aus.
    Und Sabrina? Hoffentlich war sie glücklich und zufrieden. In all den Jahr-en hatte er sein Temperament gezügelt und Faustkämpfe mit Lloyd Jenkins vermieden. Bis zu diesem Tag ...
    Aber er bereute das blaue Auge, das er seinem Widersacher geschlagen hatte, kein biss chen. Vielleicht würde sich nun für Jean alles zum Guten wenden. Eventuell fass te sie sogar den vernünftigen Entschluß, sich scheiden zu lassen.
    »Major!« Als er Dawsons Stimme erkannte, stand er von den schmalen Feldbett auf und trat ans Gitter. Ein Schlüssel klirrte, die Gefängnistür schwang auf. »Sir, der General möchte Sie sprechen.«
    »Danke, Sergeant.« Sloan schlug den Federhut gegen seinen Schenkel, um den Staub zu entfernen, setzte ihn auf

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