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Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1)

Titel: Schatten des Wolfes - Schatten des Wolfes - Cry Wolf (Alpha & Omega 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Und er konnte nur denken, dass das Unvorstellbare geschehen war - Bran war tot.
    »Charles, was ist los?«
    Er hob die Hand, als er seine Aufmerksamkeit auf die Schwärze konzentrierte, die einmal die Verbindung zu seinem Vater und durch ihn zum Rest des Rudels gewesen war. Was er feststellte, ließ ihn wieder atmen.
    »Dad hat die Rudelverbindungen auf ein Minimum verringert.« Er bedachte Anna mit einem Lächeln, das so freudlos war, wie er sich fühlte. »Er ist nicht tot, sie sind nicht vollkommen verschwunden.«
    »Wie kann er das tun? Und was hat das zu bedeuten?«
    »Ich weiß es nicht.« Er schaute zu Anna herab. »Ich möchte, dass du Walter nimmst und nach Kennewick in Washington fährst. Zu meinem Bruder.«
    Sie verschränkte die Arme und sah ihn trotzig an. »Nein. Und versuch das nicht noch einmal. Ich habe diesen Schubs gespürt. Du kannst so dominant sein, wie du willst, aber vergiss nicht, dass es bei mir nicht funktioniert. Wenn die Hexe die Rudelverbindungen benutzt, sind Walter und ich vielleicht dein Ass im Ärmel. Ich werde dich nicht hier allein lassen, also kannst du ebenso gut aufhören, es von mir zu verlangen.«
    Er sah sie wütend an - ein Blick, der ältere und viel mächtigere Personen dazu veranlasst hatte, sich zu ducken - und sie bohrte ihm den Finger in die Brust. »Funktioniert nicht. Wenn du mich hier lässt, werde ich dir nur folgen.«
    Er würde sie nicht fesseln - und er hatte das unangenehme Gefühl, dass das die einzige Möglichkeit sein würde, sie zurückzulassen. Also gab er auf und organisierte alles
für einen weiteren Ausflug in die Wildnis. Sie würden nicht viel mitnehmen. Er packte Annas Rucksack wieder mit Essen, allem, was er brauchte, um ein Feuer anzufachen, und dem Topf, in dem sie Wasser erhitzten. Er fand die Schneeschuhe, die im Winter immer hinter dem Sitz seines Pick-ups lagen. Alles andere ließ er im Auto.
    »Glaubst du, er hat sie bereits gefunden?«, fragte Anna, als sie auf der Spur seines Vaters wieder in die Berge zogen.
    »Keine Ahnung«, antwortete er, aber er fürchtete, dass er es bereits wusste. Solange Bran nicht wirklich dazu imstande war, Gedanken zu lesen, konnte er nur auf eine Weise wissen, dass die Hexe ihre Rudelmagie gegen sie verwendete: wenn er es selbst erlebt hatte.
    Er wünschte sich nur, dass er wüsste, ob es wirklich klüger war, seinem Vater zu folgen, als ins Auto zu springen und in den Süden von Mexiko zu fahren. Ein Teil von ihm wollte weiter an den Mythos vom unverwundbaren Marrok glauben, aber der klügere Teil, der Teil, der einfach dagestanden und demütig die Fragen der Hexe beantwortet hatte, war sich nur zu bewusst, dass sein Vater eine wirkliche Person war, und so alt und mächtig er auch sein mochte, doch nicht unverwundbar war.
    Charles holte tief Luft. Er war müde bis in die Knochen, und seine Brust tat weh, ebenso wie sein Bein. Schlimmer als an diesem Morgen. Er war nicht so dumm, dass er nicht wusste, warum. Sein Vater hatte ihm zuvor die Kraft des Rudels gegeben.
    Selbst mit Schneeschuhen war es schwer, voranzukommen. Wenn die Hexe Bran hatte, wusste Charles nicht mehr, ob sie auch nur die Chance haben würden, sich selbst zu retten.

    Das sagte er Anna nicht. Nicht, weil er befürchtete, dass es sie verängstigen würde - sondern weil seine eigenen Ängste Wirklichkeit werden könnten, wenn er sie aussprach. Sie wusste es ohnehin; er sah es in ihren Augen.
    Pass auf, mein Sohn. Die Hexe ist hinter dir her. Lauf.
    »Das war wirklich hilfreich, Dad«, sagte er laut. »Warum hast du mir nicht gesagt, wo du bist oder wohin du gehst?«
    »Charles?«
    »Mein Vater kann in den Köpfen von Leuten zu ihnen sprechen«, berichtete er. »Aber er behauptet, dass er nicht empfangen kann. Was bedeutet, wenn er einem etwas sagt, kann man nicht widersprechen und ihn nicht fragen, wieso.«
    »Was hat er dir denn gesagt?«
    »Die Hexe hat ihn, und sie sucht nach uns. Sie hat Asil - sie kann uns finden. Nützlichere Informationen hat er mir nicht gegeben - wie zum Beispiel, wo sie sind oder so etwas.«
    »Er hat dir gesagt, dass du gehen sollst.«
    »Er hat mir gesagt, ich soll laufen.« Charles sah sie wütend an. Nachdem die Rudelverbindungen so eingeschränkt waren, war der Befehl seines Vaters eher wie ein Vorschlag bei ihm angekommen. »Ich will verdammt sein, wenn ich ihn ihr überlasse.«
    »Natürlich wirst du das nicht tun«, sagte Anna. »Aber wir gehen in die falsche Richtung.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich denke,

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