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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Sie ebenfalls sehr, meine Liebe. Natürlich muss ich mich nun nach einem neuen Lehrer für die Zwillinge umsehen.“ Der Gedanke schien der Duchess indes wenig Freude zu bereiten. „Bis dahin, hoffe ich, sind Sie unser Gast.“ Darauf war Megan überhaupt nicht vorbereitet, und sie sah die Duchess ungläubig an. „Nach allem, was ich getan habe, möchten Sie, dass ich hierbleibe?“
    „Aber ja, warum nicht? Wir mögen Sie alle sehr, nicht nur die Zwillinge. Theo hat mir erzählt, dass Sie gemeinsam herausfinden wollen, warum Mr. Barchester gelogen hat - da wäre es doch praktisch, wenn Sie hierblieben. Nachdem Theo meinte, wie gut er mit Ihrem Bruder befreundet gewesen sei, hoffe ich sehr, dass Ihr Vater und Ihre Schwester uns auch einmal besuchen kommen.“
    „Ja, gern ...“, erwiderte Megan und wusste kaum, wie sie ihrem Vater vorschlagen sollte, dass er der Duchess of Broughton einmal einen Besuch abstatten könne.
    „Und wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe bereitet... die Zwillinge machen sich ganz prächtig unter Ihrer Anleitung. Sie lernen fleißiger als früher und treiben nicht mehr so viel Schabernack. Könnten Sie vielleicht weiterhin ein wenig nach ihnen sehen - nur hin und wieder natürlich während ich mich nach einem neuen Lehrer umschaue?“ Die Duchess sah sie fragend an, hoffnungsvoll und besorgt zugleich.
    „Natürlich“, stimmte Megan sofort zu. „Ich arbeite sehr gern mit den beiden.“
    Sie wollte gerade gehen, aber die Duchess bedeutete ihr zu bleiben und meinte: „Nachdem Sie ja nun keine Lehrerin sind, muss ich gestehen, doch sehr neugierig zu sein - all die Dinge, über die wir uns unterhalten haben, die fortschrittlichen Unterrichtsmethoden, die Zustände in den Slums und den Fabriken ... Was genau machen Sie?“
    Megan lächelte. „Ich arbeite für eine Zeitung.“
    „Eine Zeitung? Wie interessant. Dann ist das, worüber wir gesprochen haben ..."
    „Ich habe Artikel darüber geschrieben.“
    Die Duchess strahlte über das ganze Gesicht. „Das würde mich allerdings sehr interessieren! Kommen Sie, meine Liebe, setzen Sie sich und erzählen Sie mir davon.“
    Als Megan eine halbe Stunde später das Studierzimmer verließ, fühlte sie sich ganz benommen. Die Morelands können einen scheinbar immer wieder überraschen, dachte sie.
    Weil sie es gern wiedergutmachen wollte, dass sie die Duchess so sehr getäuscht hatte, verbrachte sie gleich den ganzen Vormittag damit, die Zwillinge zu unterrichten. Doch die Zwillinge interessierten sich weitaus mehr für den Tod ihres Bruders im südamerikanischen Dschungel und ihren Plan, seinen Mörder zu entlarven.
    Ihr Verdacht, so versicherten sie Megan einhellig, fiel auf Andrew Barchester.
    „Klingt, als hätte er was auf dem Kerbholz“, befand Alex. „Jede Wette, dass er es war, der Dennis umgebracht hat.“
    „Aber wie denn, wenn er doch unten im Feldlager war?“, gab Megan zu bedenken.
    Con zuckte die Schultern. „Aber warum sollte er sonst lügen und behaupten, dass Theo es war? Er will bestimmt etwas vertuschen.“
    „Vielleicht ist er ihnen gefolgt“, schlug Alex vor, „weil er nicht unten im Lager warten wollte, während die anderen auf Schatzsuche gingen.“
    „Würde ich auch nicht wollen“, bemerkte Con.
    „Genau, und deshalb ist er ihnen heimlich gefolgt und hat sie beschattet.“
    „Und sich dann als Priester verkleidet und Dennis umgebracht?“, fragte Megan zweifelnd. „Warum sollte er das tun?“
    „Keine Ahnung“, meinte Con achselzuckend. „Das werden Sie mit Theo herausfinden müssen. Ich vermute ja, dass er was von dem Schatz gestohlen hat und Ihr Bruder ihn dabei erwischt hat.“
    „Vielleicht hat er sich verkleidet, damit niemand ihn erkennen würde, als er die Sachen klaute“, schlug Alex vor.
    „Genau, er hat sich eins der goldenen Gewänder angezogen, und deshalb haben die anderen ihn auch für einen Priester gehalten!“, rief Con.
    „Auf mich wirkte er nicht wie ein Mörder“, wandte Megan ein.
    „Das tun Mörder doch nie“, stellte Alex fest.
    Eifrig begannen die Zwillinge von all den abenteuerlichen Geschehnissen zu erzählen, die sich in ihrer Familie schon zugetragen hatten, und es dauerte eine Weile, bis Megan ihr Interesse wieder auf die Geschichte des Mittelalters lenken konnte.
    Nach dem Mittagessen kam Theo hinauf ins Schulzimmer. Sobald sie seinen Blick auf sich spürte, fühlte Megan ihr Blut in Wallung geraten, und sie wich einen Schritt vor ihm zurück, während er sich mit den

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