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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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froh“, ließ Con ihn wissen. „Ebenso wie über Herkules.“
    „Herkules?“ Megan hob fragend die Brauen.
    „Die Boa“, erklärte Con und deutete auf ein großes Gehege, in dem die Riesenschlange sich zusammengerollt hatte und schlief.
    „Kommen Sie, und schauen Sie sich auch noch die anderen an. Da sind unsere Schildkröte und der Frosch.
    Megan ließ sich von Käfig zu Käfig und von Terrarium zu Aquarium führen und bestaunte allerlei Fische, Vögel und Reptilien. Selbst ein Kaninchen gab es und ein zotteliges kleines Geschöpf, von dem die Zwillinge sagten, es sei ein Meerschweinchen.
    „Ihr müsst wohl sehr verantwortungsbewusst sein“, bemerkte Megan.
    Die beiden Jungen sahen sie verwundert an. Offensichtlich war dies keine Eigenschaft, die ihnen üblicherweise zugeschrieben wurde.
    „Weil ihr euch um so viele Tiere kümmert“, fügte sie erklärend hinzu.
    „Oh.“ Die Zwillinge wechselten einen kurzen Blick miteinander, dann meinte Alex lächelnd: „Ja, dann sind wir wahrscheinlich verantwortungsbewusst.“
    „Hast du das gehört, Theo?“, fragte Con und drehte sich zu seinem ältesten Bruder um.
    „Das habe ich.“ Theo lächelte Megan an. „Ich glaube, dass Mutter euch diesmal genau die richtige Lehrerin ausgesucht hat.“
    Theos Lächeln ließ Megan ganz warm werden. Sie spürte, wie ihr das Blut heiß in die Wangen stieg, und sah rasch beiseite.
    Es ist verrückt, dass er eine solche Wirkung auf mich hat, dachte sie. Sie musste von ihm fort und in Ruhe darüber nachdenken. Alles war ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Zwar hatte sie keine genaue Vorstellung davon gehabt, wie die Familie des Duke of Broughton wohl sein mochte, aber ganz gewiss nicht so, wie sie tatsächlich war. Theos Schwester, die Zwillinge und die Duchess waren allesamt nett und liebenswürdig - Menschen, die Megan unter anderen Umständen sofort in ihr Herz geschlossen hätte.
    Doch selbst unter den gegebenen Umständen kam sie nicht umhin, sie zu mögen. Schließlich waren sie nicht fürTheos Untaten verantwortlich. Warum sollten sie nicht intelligent, freundlich und humorvoll sein dürfen? In jeder Familie konnte es ein schwarzes Schaf geben. Theo war eben einfach aus der Art geschlagen.
    Das Problem, dessen Megan sich durchaus bewusst war, bestand jedoch darin, dass Theo keineswegs anders schien als der Rest der Familie. Er war bezaubernd und zuvorkommend und lächelte dabei auf eine Weise, die ihr durch Mark und Bein ging.
    Daran würde sie sich gewöhnen müssen. Sie musste sich darauf einstellen, es nicht mit einem kaltblütigen Schurken zu tun zu haben, der als solcher zu erkennen war, sondern mit einem Mann, dessen Bösartigkeit sich hinter einem freundlichen, einnehmenden Äußeren verbarg. Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn Moreland genau so gewesen wäre, wie sie ihn sich vorgestellt hatte! Hatte nicht sogar ihr eigener Bruder geschrieben, dass Moreland ein „vortrefflicher Bursche“ sei?
    Der Mann verstand es, seine Mitmenschen arglistig zu täuschen, und davor würde sie sich wappnen müssen - und vor ihren Gefühlen. Sie durfte nicht zulassen, dass die Zuneigung, die sie für Theos Familie empfand, ihr Urteil beeinflusste. Auch durfte sie nicht den Fehler begehen, Theo Moreland zu trauen.
    Um bei ihren Nachforschungen Erfolg zu haben, würde sie ebenso listig sein müssen wie er. Sie würde vorgeben, ihn zu mögen, sich von seinem Charme narren zu lassen, und dennoch hart und unbestechlich bleiben.
    Megan erinnerte sich, dass sie sich schon in schlimmeren Situationen befunden und sich schlimmeren Feinden gegenübergesehen hatte. Sie würde ihre Recherchen diesmal ebenso meistern wie stets zuvor, nämlich mit Entschlossenheit und gesundem Menschenverstand. Sie musste es schaffen! Das war sie Dennis schuldig.
    „Ich sollte nun gehen“, meinte sie, bedachte die Zwillinge mit einem Lächeln und wandte sich dann weniger aufrichtig lächelnd an Theo: „Bevor ich meine Stelle antrete, muss ich mich noch um einiges kümmern.“
    „Kommen Sie morgen wieder?“, fragte Alex.
    „Nein. Vor übermorgen werde ich es leider nicht schaffen. Zunächst muss ich ein paar andere Dinge erledigen. “
    Beispielsweise mit den Männern sprechen, die Theo Moreland und ihren Bruder auf ihrer Expedition den Amazonas hinauf begleitet hatten. Sie war nicht darauf gefasst gewesen, tatsächlich eingestellt zu werden - und schon gar nicht so kurzfristig. Deshalb würde sie gleich morgen ihre Gespräche mit

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