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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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benötigte, um an den Lesetisch zu treten, konnte Theresa buchstäblich sehen, wie es in seinem Gehirn arbeitete und er Cavanaughs Handlungen, Motive und Ergebnisse erst analysierte, akzeptierte und sich dann auf die neue Situation einstellte. Das verwunderte sie nicht – man schaffte es nicht auf einen hohen FBI -Posten in einer großen Stadt, wenn man keinen Verstand und keine Selbstbeherrschung besaß. »Laura Reisling wird in anderthalb Stunden aus Washington D.C. hier sein. Sie kann Ihre Vertretung sein.«
    Cavanaugh erwiderte vollkommen ernst: »Es wird schön sein, sie wiederzusehen.«
    Special Agent Torello war so schlau, den psychologischen Vorteil seiner Körpergröße zu nutzen, und setzte sich nicht. Er überragte die anwesenden Emporkömmlinge, während der Rest seiner Leute nach und nach eintraf. Theresa erkannte Viancourt, den stellvertretenden Polizeichef, der sich neben einen Mann mit ergrauendem Haar in Tarnkleidung setzte, auf dessen Namensschild Mulvaney stand.
    Sie blieb an der Wand stehen, nahe genug beim Fenster, um jederzeit durch das Teleskop schauen zu können, doch weit genug entfernt, dass man sie nicht wegscheuchen würde, sollten die Bankräuber aus dem Gebäude stürmen und das Feuer eröffnen. Sie versuchte, sich so unsichtbar wie möglich zu machen, und warf der Bibliothekarin Ms. Elliott einen Blick zu, die sich zwischen die Bücherreihen zurückgezogen hatte, offensichtlich mit derselben Absicht. Oder vielleicht waren sie beide auch nur von einem Atompilz aus Testosteron weggeschoben worden.
    Der diplomatische Jason eröffnete das Gespräch mit einer erfrischend praktischen Frage: »Was ist mit dem Besuch der Außenministerin? Ich weiß, dass wir einige Blocks davon entfernt sind, aber was, wenn das hier eine Art Ablenkungsmanöver darstellt? Wenn wir alle Cops der Stadt hierher abziehen, könnte das Löcher in die Sicherheit am Convention Center reißen.«
    Assistant Chief Viancourt schüttelte den Kopf. »Nein, die Planungen für den Besuch der Außenministerin werden nicht verändert. Der Secret Service wird die Lücken füllen.«
    »Dennoch ist der Zeitpunkt verdächtig« bemerkte Cavanaugh. »Jeder verfügbare Cop, der nicht für den Empfang abgestellt ist, wird beim ›Rock and Roll Hall of Fame‹-Einweihungskonzert heute Abend sein. Wenn sich das hier also hinzieht, werden unsere Ressourcen ganz schön ausgedünnt. Entweder eine oder beide Veranstaltungen sollten abgesagt werden, oder man sollte wenigstens den Austragungsort für das Mittagessen wechseln.«
    »Sind Sie verrückt?« Viancourts Gesicht nahm eine ungesunde rote Farbe an. » Absagen ? Cleveland braucht diese Ereignisse, Cleveland muss dem Rest des Landes zeigen, dass es immer noch eine Großstadt ist. Unser Stern begann zu sinken, kurz nachdem die Farbe auf Jacobs Field getrocknet war, und im Moment befinden wir uns im freien Fall. Eine Absage steht nicht zur Debatte. Außerdem«, fügte er hinzu, »ist es dafür zu spät. Die Außenministerin wird jeden Moment landen, und …«
    »Okay«, unterbrach ihn Torello sanft. »Wir werden unsere Security akribisch über die Ereignisse hier auf dem Laufenden halten, und dann können sie selbst entscheiden. Sicherlich haben diese beiden Typen da drüben keinen direkten Angriff geplant, da sie von hier aus nichts bei dem zwei Blocks entfernten Convention Center ausrichten könnten, außer sie würden eine Atombombe zünden. Reden wir lieber über ihre Forderungen. Sie, Sir, Sie sind der Präsident der Bank?«
    »Vizepräsident«, korrigierte Kessler ihn. »Der Präsident ist in Washington bei einem Meeting. Die Präsidenten aller zwölf Notenbanken sind dort, plus der Aufsichtsrat«, fügte er mürrisch hinzu. »Sie treffen sich nur achtmal im Jahr, und es musste ausgerechnet heute sein. Ich …«
    Cavanaugh unterbrach ihn: »Sind Sie bereit, ihnen die vier Millionen Dollar zu geben?«
    »Es ist nicht mein Geld!«, protestierte Kessler zuerst, dann versuchte er sich abzusichern: »Können Sie garantieren, dass wir das Geld zurückbekommen?«
    Als er von Cavanaugh keine Antwort erhielt, wandte er sich an Torello, der gelassen sagte: »Nein.«
    Mulvaney – der Mann im Kampfanzug – bemerkte emotionslos: »Wir geben uns nicht mit Terroristen ab.«
    »Nein, wir geben uns nicht mit Terroristen ab«, klärte ihn Cavanaugh auf, »aber wir werden mit jedem verhandeln . Zumindest ich werde das. Wir wollen, dass sie das Geld nehmen und die Geiseln laufen lassen. Es ist nur Geld.

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