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Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Vater all die Jahrzehnte zuvor, als sie Dundalis gegen die Goblin-Horden verteidigt hatten?
    Pony antwortete ihm mit einem Nicken und spürte, wie Andacanavars Griff sich etwas lockerte.
    Prinz Midalis nahm das Eintreffen der Alpinadoraner zum Anlass, die Diskussion erneut zu eröffnen, denn er wollte seine Kampfgefährten über die bislang besprochenen Einzelheiten ins Bild setzen. Pony dagegen entschuldigte sich und ließ sich von einer der Wachen des Prinzen zu ihrem kleinen Privatzimmer bringen.
    Sie wusste, es war an der Zeit, selbst ein paar Erkundigungen einzuholen.
     
    Kurz darauf hatte sich ihr Geist von ihrem Körper befreit, und sie passierte das Besprechungszimmer. Nur Bradwarden und Andacanavar schienen ihre Gegenwart zu spüren, als sie, scheinbar substanzlos wie Rauch, durch die steinerne Wand schlüpfte und an den beiden vorbeischwebte, ehe sie nach draußen ins Freie gelangte.
    Inzwischen war ein Unwetter aufgezogen – eisiger Graupel prasselte gegen die Mauern des Turms und auf die Erde, aber von der geringfügigen Erschwernis abgesehen, dass er das Sehvermögen ihrer geistigen Augen einschränkte, war das für Ponys Geist nicht weiter von Belang.
    Sie folgte Kapitän Al’u’mets Wegbeschreibung und visierte die Hafenkais von Vanguard an, ehe sie über das offene Meer hinwegglitt und in schnellem, schnurgeradem Flug Meile um Meile zurücklegte. Dabei ließ sie sich immer höher hinauftragen, um einen besseren Blick zu haben, und wenig später sah sie die Insel und den Turm von Pireth Dancard als dunklen Schatten vor sich liegen.
    Rasch umrundete sie die Insel, bis sie die fünfzehn Kriegsschiffe von Graf DePaunch erblickte. Zwei davon, an denen offenbar Ausbesserungsarbeiten vorgenommen wurden, lagen, über und über mit Schleppseilen und Segeltuch bedeckt, fest vertäut an den Docks.
    Pony ließ sich zu den zwölf seetüchtigen Schiffen hinaustragen, ging auf einem nach dem anderen nieder und warf sogar einen Blick unter Deck. Wie zu erwarten, waren sie jetzt, da die Besatzungen sich auf Landgang befanden, fast vollständig verlassen.
    Pony ging ebenfalls an Land, ließ sich durch die Stadt tragen und suchte schließlich auch den befestigten Bergfried auf. Die Streitmacht, die nach Dancard gekommen war, war nicht gerade klein, erkannte sie, und einmal mehr wurde ihr bewusst, wie entmutigend die Aufgabe war, die vor ihr und Prinz Midalis lag. Wenn der Prinz seine gesamte Flotte sowie die ganze Armee südlich nach Dancard verfrachtete, würde er zweifellos in heftigste Kämpfe verwickelt werden – und dies war sicher nur ein Bruchteil der Truppen, die Aydrian aufzubieten hatte. Selbst diese eine Streitmacht war womöglich bereits imstande, Prinz Midalis auf Abstand zu halten.
    Auf einmal spürte Pony deutlich die Mattigkeit, die der Edelsteingebrauch bei ihr auslöste. Sie hatte die Steine in den letzten Jahren kaum benutzt und fast vergessen, wie anstrengend die Geistwanderung sein konnte. Hastig verließ sie Pireth Dancard und jagte zurück nach Norden und in ihre wartende Hülle.
    Wieder zurück in ihrem physischen Körper, hätte sie nichts lieber getan, als sich zusammenzurollen und zu schlafen. Andererseits war sie sich darüber im Klaren, dass ihre Erkenntnisse sofort weitergegeben werden mussten, also schleppte sie sich noch einmal aus ihrem Zimmer und begab sich hinunter in den Besprechungsraum. Die anderen saßen noch immer zusammen, jetzt allerdings eher gesellig bei Speis und Trank und nicht, um irgendwelche Strategien zu diskutieren.
    Als sie den Raum betrat, richteten sich alle Augen auf die mitgenommen wirkende Frau.
    »Alles in Ordnung, Mädchen?«, erkundigte sich Bradwarden besorgt.
    Prinz Midalis war als Erster bei ihr und schob ihr seinen Arm unter die Achsel, um sie zu stützen.
    »Der Edelsteingebrauch hat sie erschöpft«, bemerkte Abt Haney.
    »Allerdings«, pflichtete sie ihm bei. »Während der letzten Stunden war ich auf Pireth Dancard. Die Lage dort entspricht exakt unseren Befürchtungen. Fünfzehn Kriegsschiffe liegen vor Anker oder im Trockendock, und auf dem Turm wimmelt es nur so von Soldaten des Bärenreiches.«
    Pony ließ sich erschöpft auf einige Kissen sinken, die Abt Haney flugs herbeigeschafft hatte.
    »Aydrian hat keinen Augenblick gezögert, den Golf abzuriegeln«, bemerkte Kapitän Al’u’met. »Wer den Golf durchqueren will, für den ist Dancard der nächstliegende Hafen, um frische Vorräte aufzunehmen. Und für einen größeren Flottenverband ist

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