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Schattengilde 01 - Das Licht in den Schatten

Titel: Schattengilde 01 - Das Licht in den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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organisiert, als das früher der Fall war, bleiben aber nach wie vor strikt unter sich. Und das wurde ihnen in der Vergangenheit jedesmal zum Verhängnis.«
    »Ich werde die nächsten Schritte dir überlassen«, sagte Nysander und stand auf, um zu gehen. »Informiere mich ständig präzise über alles, und falls die Lage sich negativ entwickelt, verlaß dich darauf, daß ich dich rechtzeitig aus der Schußlinie des Giftpfeils ziehe. Lebwohl, Alec.«
    »Falls sich für mich die Lage negativ entwickelt, wirst du deine eigenen Probleme bekommen!« warnte ihn Seregil, als er ihn zur Tür begleitete.
    »Seregil? Geschieht das alles, weil du ein Aurënfaie bist?« platzte Alec plötzlich heraus.
    Vom Donner gerührt, fuhr Seregil herum und starrte ihn an. »Woher weißt du denn das?«
    »Willst du damit sagen, daß du es ihm nach all dieser Zeit noch immer nicht gesagt hast?« rief Nysander ebenso verblüfft.
    »Also stimmt es?« Nun lächelte Alec zufrieden.
    »Ich habe – nur warten wollen, bis er es selbst herausfindet«, stotterte Seregil verlegen, wobei er unsicher unter Nysanders mißbilligendem Blick von einem Fuß auf den anderen trat. »Gut gemacht, Alec. Ich war nur überrascht, daß du so lange dazu gebraucht hast.«
    »Tatsächlich?« bemerkte Nysander und warf ihm einen letzten, düsteren Blick zu. »Dann habt ihr ja sehr viel zu besprechen. Ich werde euch jetzt nicht weiter stören. Lebt wohl!«
    Seregil schritt zum Tisch zurück, setzte sich und stützte sein Gesicht in beide Hände. »Wirklich, Alec. Ausgerechnet in diesem Augenblick mußtest du das sagen!«
    »Tut mir leid«, erwiderte Alec, dessen Gesicht nun rot anlief. »Es ist mir einfach rausgerutscht.«
    »Wer hat es dir gesagt? Thryis? Cilla? Jemand aus dem Orëska?«
    »Ich bin selbst darauf gekommen, gerade eben«, gab Alec zu. »Es war die einzige Erklärung, die einen Sinn ergab. So, wie deine Freunde von dir sprechen, all die Geschichten über dich – nach einer Weile begann ich, mich zu fragen, wie jemand soviel vollbracht haben konnte, der noch so jung war. Ich meine, wenn man dich sieht, hält man dich für höchstens fünfundzwanzig. Aber Micum ist älter als fünfundzwanzig, und er erzählte, er habe dich kennengelernt, als er noch ein junger Mann war. Also mußtest du ein ganz schönes Stück älter sein, als du aussiehst. Sobald ich mir das einmal überlegt hatte, erinnerte ich mich mit einemmal an Dinge, die du mir erzählt hattest und auch an Antworten, die du mir nicht geben wolltest, und ich begann noch mehr nachzugrübeln. Warum beispielsweise die Hälfte der Bücher hier auf Aurënfaie geschrieben sind …«
    »Woher, um alles auf der Welt, weißt du denn das?«
    »Nysander hat mir die Schrift der Aurënfaie gezeigt, als wir uns im Orëska-Haus aufhielten. Ich kann sie nicht lesen, aber ich erkenne zumindest die Schriftzeichen. Wie du weißt, hatte ich ja genug Zeit, mich hier umzusehen, während du nächtelang weg warst.«
    »Sehr unternehmungslustig, muß ich sagen«, knurrte Seregil, zuckte aber doch leicht zusammen, denn dieser Pfeil hatte getroffen. »Aber warum hast du nicht früher danach gefragt?«
    »Ich war mir nicht sicher, jedenfalls bis zu dem Augenblick, als Nysander sagte, es sei ein furchtbarer Skandal, wenn dich die Leraner als Verräter hinstellen könnten. Sowohl Micum wie auch Nysander hatten mir erzählt, du seist mit der Königin verwandt. Das Beste, was den Leranern passieren könnte, wäre ja wohl, einen Verwandten der Königin, der auch mit ihrer Tochter befreundet ist, außerdem Schüler ihres Lieblingszauberers war und noch dazu ein Aurënfaie ist, dabei zu erwischen, wie er den Plenimaranern Informationen verkauft.«
    Alec zögerte.
    »Du bist doch nicht böse, oder? Es tut mir leid, daß ich auch noch vor Nysander einfach damit herausgeplatzt bin, aber es mußte mit einemmal…«
    »Böse?« Seregil lachte und hob dabei endlich wieder den Kopf wieder. »Alec, du übertriffst ständig meine höchsten Erwartungen!«
    »Außer beim Schwertkampf.«
    »Das haben wir geklärt. Mach dich jetzt an die Arbeit. Pack ein, was du mitnehmen willst.« Seregil sprang auf und ging in sein Schlafzimmer. »Ich habe irgendwo hier einen Reservesattel. Und nimm auf jeden Fall deinen Bogen mit. Beka ist selbst eine ziemlich gute Bogenschützin.«
    »Du willst mich doch nicht allen Ernstes wegschicken?« rief Alec enttäuscht.
    »Und warum nicht?«
    »Nach alledem, was dir Nysander mitgeteilt hat? Wie können wir so einfach

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